Automobilindustrie : Das sind Österreichs größte Automobilzulieferer 2025

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Das sind sie: Die größten Automobilzulieferer in Österreich im Jahr 2025.

- © Adobe Stock

Die österreichische Automobilzulieferindustrie ist ein zentraler Bestandteil der globalen Fahrzeugproduktion und trägt maßgeblich zur heimischen Wirtschaft bei. Im Jahr 2024 erreichte der Produktionswert der Branche knapp 28,5 Milliarden Euro, wobei etwa 200.000 Personen in diesem Sektor beschäftigt waren. Unternehmen wie Miba, Magna Steyr und AVL List genießen international hohes Ansehen und stehen exemplarisch für die Innovationskraft der österreichischen Zulieferer.

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Die Branche deckt ein breites Spektrum ab, von elektronischen Komponenten bis hin zu komplexen Antriebssystemen. Besonders in den Bereichen Elektromobilität und autonomes Fahren haben sich österreichische Unternehmen als Vorreiter etabliert. Die enge Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Industrie ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Die österreichische Automobil- und Zulieferindustrie ist eng in internationale Produktionsnetzwerke eingebunden, wobei deutsche Erstausrüster eine dominierende Rolle spielen. Einzigartig positioniert sich Magna Steyr in Graz, das als Auftragsfertiger komplette Fahrzeuge für verschiedene Hersteller entwickelt und produziert. KTM hingegen hat sich als bedeutender Hersteller im Motorradsegment etabliert.​

Die Zulieferindustrie wird von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt, die oft als "Hidden Champions" gelten. Diese Unternehmen sind in ihren Nischen weltweit führend und erzielen hohe Exportquoten. Beispielsweise zählt Österreich pro Kopf zu den Ländern mit den meisten dieser Hidden Champions, was die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft unterstreicht. ​

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Produktionsleistung und Export der österreichischen Fahrzeugindustrie 2024

Im Jahr 2024 erreichte der Produktionswert der österreichischen Fahrzeugindustrie laut aktuellen Zahlen rund 28,5 Milliarden Euro, womit sich die Branche weiterhin als eine der bedeutendsten Industriebranchen des Landes behauptet. Dieser Wert spiegelt nicht nur die starke industrielle Basis und das technische Know-how der heimischen Unternehmen wider, sondern auch deren Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit an globale Trends wie Elektrifizierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die Fahrzeugindustrie umfasst in Österreich nicht nur Automobilhersteller wie Magna Steyr, sondern auch eine Vielzahl hochspezialisierter Zuliefererbetriebe, die komplexe Systeme und Komponenten für den internationalen Fahrzeugbau liefern.

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Besonders hervorzuheben ist, dass Österreich 2024 ersten Mal seit 2008 – also nach 16 Jahren – einen positiven Handelsbilanzüberschuss erzielte. Die Handelsbilanz beschreibt die Differenz zwischen dem Wert der ausgeführten und eingeführten Waren eines Landes. Dieser Überschuss wurde mit rund 1,2 Milliarden Euro beziffert und ist nicht zuletzt ein Beleg für die international starke Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war die Automobilindustrie, die mit ihren Exporten maßgeblich zum positiven Saldo beigetragen hat.

Rund 90 % der in Österreich produzierten Fahrzeuge und Fahrzeugkomponenten gehen in den Export – vor allem in die Europäische Union, aber auch in wichtige internationale Märkte wie China und die USA. Österreichische Unternehmen liefern unter anderem Hightech-Motoren, Getriebesysteme, Batteriekomponenten, Softwarelösungen für automatisiertes Fahren sowie Leichtbaukomponenten. Diese starke Ausrichtung auf den Export macht die Branche jedoch auch anfällig für internationale Krisen, etwa Lieferkettenprobleme oder geopolitische Spannungen.

Nichtsdestotrotz unterstreicht die Produktions- und Exportleistung des Jahres 2024 den hohen Stellenwert der Fahrzeugindustrie für den österreichischen Wirtschaftsstandort. Sie ist nicht nur ein Wachstumsmotor, sondern sichert auch zehntausende hochwertige Arbeitsplätze und fördert Innovationen, die weit über den Mobilitätssektor hinaus Wirkung entfalten.

Starke Exportentwicklung: Österreichs Automobilzulieferer behaupten sich international

Die österreichische Automobil- und Zulieferindustrie hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Exportentwicklung erlebt. Im Jahr 2022 betrug der Produktionswert der Branche knapp 28,5 Milliarden Euro, wobei etwa 85% dieser Produktion für den Export bestimmt waren. Dies unterstreicht die hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Automobilzulieferer. ​

Im Jahr 2023 stiegen die Gesamtexporte Österreichs um 3,1% auf 200,8 Milliarden Euro, während die Importe um 5,8% auf 202,8 Milliarden Euro sanken. Diese Entwicklung führte zu einer nahezu ausgeglichenen Handelsbilanz mit einer Deckungsquote von 99,5%. ​

Besonders hervorzuheben ist, dass die Exporte in die Europäische Union, die einen bedeutenden Markt für die österreichische Automobil- und Zulieferindustrie darstellen, um 2,8% auf 137,37 Milliarden Euro anstiegen. Dies entspricht einem Anteil von 68,4% an den Gesamtexporten.

Bedeutung der österreichischen Automobilzulieferindustrie

Die Automobil- und Zulieferindustrie zählt in Österreich zu den wichtigsten Arbeitgebern des Landes und sichert direkt wie indirekt zehntausende Arbeitsplätze. Im Jahr 2024 waren laut aktuellen Angaben rund 200.000 Menschen in diesem Sektor beschäftigt – ein erheblicher Anteil an der österreichischen Gesamtbeschäftigung im industriellen Bereich. Die Branche umfasst sowohl Fahrzeughersteller wie Magna in Graz, BMW in Steyr oder Rheinmetall/MAN in Wien, als auch ein dichtes Netzwerk an Zulieferbetrieben, das von international tätigen Großunternehmen bis hin zu hochspezialisierten KMU reicht.

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Ein bedeutender Teil der Beschäftigten arbeitet in der Zulieferindustrie, die besonders stark in den Bereichen Antriebstechnik, Elektronik, Leichtbau und Softwareentwicklung vertreten ist. Diese Unternehmen beliefern nicht nur österreichische Produktionsstandorte, sondern stehen im engen Austausch mit den internationalen OEMs – insbesondere aus Deutschland, Frankreich und dem asiatischen Raum. Aufgrund der hohen Exportquote von rund 90 % in der Fahrzeugindustrie ergibt sich daraus eine starke Abhängigkeit vom globalen Wirtschaftsklima und den Absatzmärkten der Automobilhersteller.

Produktion bei Magna in Graz 

- © Magna

Gleichzeitig steht die Branche vor einem strukturellen Wandel. Die Transformation hin zur Elektromobilität und die zunehmende Digitalisierung verändern die Anforderungen an Fachkräfte massiv. Es besteht ein wachsender Bedarf an Qualifikationen in den Bereichen Softwareentwicklung, Batterie- und Leistungselektronik sowie Systemintegration. Der klassische Bedarf an mechanisch-technischer Ausbildung tritt dabei zunehmend in den Hintergrund.

Vor diesem Hintergrund wird der Fachkräftemangel zu einem zentralen Problem. Laut dem EY Mittelstandsbarometer 2025 sehen 67 % der mittelständischen Unternehmen in Österreich den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften als größtes Wachstumsrisiko. Auch in der Automobilindustrie ist es für Unternehmen immer schwieriger, qualifizierte Techniker, Ingenieure und IT-Spezialisten zu finden. Obwohl sich die Situation leicht entspannt hat – 2025 geben noch 71 % der Betriebe an, Rekrutierungsprobleme zu haben, im Vergleich zu 82 % im Vorjahr –, bleibt die Lage angespannt.

Die Automobil- und Zulieferindustrie ist somit nicht nur einer der größten Arbeitgeber Österreichs, sondern auch ein Spiegel für die Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Investitionen in Aus- und Weiterbildung, der Ausbau technischer Ausbildungswege sowie die Attraktivierung technischer Berufe werden entscheidend sein, um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit dieser Schlüsselbranche langfristig zu sichern.

Produktion von BMW-Motoren in Steyr, Oberösterreich

- © BMW Motoren Steyr

Entwicklung der Beschäftigtenzahl in der österreichischen Automobil- und Zulieferindustrie seit 2020

In den letzten Jahren hat sich die Beschäftigtenzahl in der österreichischen Automobil- und Zulieferindustrie dynamisch entwickelt. Während die Branche in der Vergangenheit ein kontinuierliches Beschäftigungswachstum verzeichnete, geriet sie ab 2020 zunehmend unter Druck – zunächst infolge der COVID-19-Pandemie, anschließend durch Lieferkettenprobleme und die Transformation zur Elektromobilität. Dennoch blieb die Branche ein bedeutender Arbeitgeber: Laut Branchenstatistiken waren im Jahr 2020 rund 210.000 Menschen im erweiterten Fahrzeugsektor beschäftigt. In den Folgejahren kam es zu einem moderaten Rückgang, vor allem in der klassischen Antriebstechnologie, was teilweise durch neue Stellen in den Bereichen Elektronik und Softwareentwicklung kompensiert wurde.

Bis 2023 pendelte sich die Zahl bei etwa 195.000 ein. Im Jahr 2024 stieg die Beschäftigtenzahl wieder leicht an und lag bei rund 200.000 Personen, wie die Wirtschaftskammer und Fachverbände berichten. Getrieben wurde diese Entwicklung insbesondere durch Investitionen in zukunftsträchtige Bereiche wie Batterieproduktion, E-Mobilitätskomponenten und digitale Fahrzeugsysteme. Gleichzeitig belastet der Fachkräftemangel die Branche erheblich: Der demografische Wandel, der Mangel an qualifizierten Technikern und der rasche Wandel der erforderlichen Kompetenzen erschweren die Personalgewinnung. Trotz allem bleibt die Automobilindustrie mit ihren Herstellern und Zulieferern eine tragende Säule des österreichischen Arbeitsmarkts – insbesondere in industriellen Kernregionen wie der Steiermark, Oberösterreich und dem Großraum Wien.

Rheinmetall/MAN in Wien
Rheinmetall/MAN-Produktion in Wien - © Rheinmetall

Die wichtigsten Zentren der Automobilindustrie in Österreich: Regionen mit industrieller Schlagkraft

Die Automobil- und Zulieferindustrie ist in Österreich nicht gleichmäßig verteilt, sondern konzentriert sich auf einige wirtschaftlich besonders starke Regionen. Zu den bedeutendsten Zentren zählen die Steiermark, Oberösterreich, Wien und in Teilen auch Niederösterreich und Salzburg.

Die Steiermark, insbesondere die Landeshauptstadt Graz, gilt als das Herz der österreichischen Fahrzeugproduktion. Hier ist Magna Steyr ansässig – einer der größten Automobilauftragsfertiger Europas. Das Unternehmen produziert dort unter anderem Modelle für Marken wie BMW und Mercedes-Benz. Zusätzlich ist die Region durch den internationalen Technologieanbieter AVL List GmbH geprägt, der weltweit führend in der Entwicklung von Antriebssystemen und Prüftechnologie ist. Die Steiermark profitiert zudem von einer starken technischen Ausbildung an der TU Graz und einem gut entwickelten Forschungsnetzwerk.

Oberösterreich ist vor allem ein Zentrum der Zulieferindustrie. Rund um Linz, Steyr und Wels sind zahlreiche mittelständische und große Unternehmen tätig, darunter BMW Group Werk Steyr, das größte Motorenwerk des BMW-Konzerns, sowie zahlreiche spezialisierte Hersteller von Metall-, Kunststoff- und Elektronikkomponenten.

Wien beheimatet viele Engineering-Dienstleister und IT-Unternehmen, die für die digitale Transformation der Branche entscheidend sind.

Herausforderungen für Zulieferer in Österreich

Die österreichische Automobilzulieferindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt beeinträchtigen. Eine aktuelle Studie von Strategy& zeigt, dass Zulieferer aus Österreich und Deutschland Marktanteile verlieren, während asiatische Unternehmen höhere Wachstumsraten verzeichnen. ​

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Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang ist die Transformation hin zur Elektromobilität. Während asiatische Hersteller frühzeitig in diese Technologie investiert haben und nun von Skaleneffekten profitieren, stehen österreichische Zulieferer vor der Herausforderung, ihre Produktionsprozesse und Produktpaletten entsprechend anzupassen. Die Umstellung erfordert erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung, um innovative Lösungen im Bereich der Elektromobilität anbieten zu können.​

Zudem verschärft der zunehmende internationale Wettbewerb den Druck auf österreichische Unternehmen. Asiatische Zulieferer bieten oft kostengünstigere Produkte an, was sie für globale Automobilhersteller attraktiver macht. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen österreichische Zulieferer daher nicht nur in technologische Innovationen investieren, sondern auch ihre Produktionskosten optimieren und strategische Partnerschaften eingehen.​

Ein weiteres Hindernis ist der Fachkräftemangel, der die Implementierung neuer Technologien und Prozesse erschwert. Laut dem EY Mittelstandsbarometer 2025 betrachten 67 % der mittelständischen Unternehmen in Österreich den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften als größtes Wachstumsrisiko. ​

Zusammenfassend stehen österreichische Automobilzulieferer vor der dringenden Aufgabe, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen. Dies erfordert nicht nur finanzielle Investitionen, sondern auch eine strategische Neuausrichtung, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.​

Das sind Österreichs größte Automobilzulieferer

Hier ist eine Liste der größten Unternehmen in der österreichischen Automobil- und Zulieferindustrie für das Jahr 2024, basierend auf den verfügbaren Umsatzzahlen. Bitte beachten Sie, dass für einige Unternehmen die spezifischen Umsatzzahlen für 2024 noch nicht verfügbar sind. Die genannten Zahlen basieren auf den aktuellsten verfügbaren Daten. 

Platz 1: BMW Motoren, Steyr

Die BMW Motoren GmbH in Steyr, Oberösterreich, hat sich seit ihrer Gründung 1979 als zentraler Pfeiler der BMW Group etabliert. Als größtes Motorenwerk des Konzerns produziert der Standort jährlich über eine Million Benzin- und Dieselmotoren, die in etwa der Hälfte aller weltweit verkauften BMW- und MINI-Fahrzeuge zum Einsatz kommen. 

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Im Jahr 2024 verzeichnete die BMW Group in Österreich einen Umsatz von rund 9,2 Milliarden Euro, was einem Anstieg von über drei Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Erfolg ist unter anderem auf ein starkes Wachstum im Bereich der Elektromobilität zurückzuführen. Die Zahl der Beschäftigten stieg um sechs Prozent auf insgesamt 5.849 Personen. Zudem tätigte das Unternehmen Investitionen in Höhe von 569 Millionen Euro, die höchste Summe in der Geschichte der BMW Group in Österreich. ​

BMW Montage Steyr
BMW-Montage in Steyr. - © BMW Group Werk Steyr

Ein bedeutender Teil dieser Investitionen floss in die Transformation des Werks Steyr hin zur Elektromobilität. Bereits im Herbst 2024 begann dort die Vorserienproduktion von Elektromotoren der sechsten Generation, die für die neue vollelektrische Modellgeneration, die "Neue Klasse", vorgesehen sind. Für den Aufbau der Produktionslinien wurden über 500 Millionen Euro investiert.

Im Dezember 2024 lieferte das Werk Steyr erstmals Elektromotoren an das BMW Group Werk Debrecen in Ungarn, wo sie in Erprobungsfahrzeuge der Neuen Klasse eingebaut wurden. Dieser Schritt markierte einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Serienproduktion, die für Herbst 2025 geplant ist. ​

Neben der Produktion fungiert Steyr auch als bedeutendes Entwicklungszentrum innerhalb der BMW Group. Rund 700 Ingenieure arbeiten dort an der Erforschung und Entwicklung neuer Antriebstechnologien. Besonders im Bereich des Wärmemanagements für Elektrofahrzeuge übernimmt das Werk eine führende Rolle. ​

Platz 2: Magna Steyr Fahrzeugtechnik, Graz

Im Jahr 2024 stand Magna Steyr, der Grazer Auftragsfertiger und Tochtergesellschaft von Magna International, vor bedeutenden wirtschaftlichen Herausforderungen und Umstrukturierungen.​ Der Bereich der Fahrzeugauftragsfertigung verzeichnete im ersten Quartal 2024 einen Umsatzrückgang von 15 % auf 1,38 Milliarden US-Dollar. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf das Produktionsende des Elektrofahrzeugs Fisker Ocean zurückzuführen, dessen Fertigung eingestellt wurde. ​Im Jahr 2024 verzeichnete Magna International Inc., der Mutterkonzern von Magna Steyr, einen Gesamtumsatz von 42,8 Milliarden US-Dollar. ​Spezifische Umsatzzahlen für die Magna Steyr Fahrzeugtechnik GmbH & Co KG in Graz wurden nicht separat veröffentlicht. 

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Das Magna-Werk in Graz
Magna-Werk in Graz - © Wikipedia

Infolge der Produktionsrückgänge kam es zu erheblichen Personalmaßnahmen. Im April 2024 kündigte Magna den Abbau von rund 500 Stellen in Graz an, nachdem bereits im Dezember 2023 etwa 450 Mitarbeiter entlassen worden waren. Diese Maßnahmen betrafen insbesondere die Produktion des Fisker Ocean. 

Trotz der Herausforderungen konnte Magna Steyr im Februar 2025 eine Erweiterung der langjährigen Innovationspartnerschaft mit Mercedes-Benz bekannt geben. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Produktion und Entwicklung neuer Fahrzeugmodelle zu intensivieren und stärkt die Position von Magna im Premiumsegment.

Zudem steht Magna Steyr kurz vor dem Abschluss von Verträgen mit den chinesischen Automobilherstellern XPeng Motors und GAC Motor Co.. Diese Vereinbarungen würden die Montage von Elektrofahrzeugen in Graz umfassen und könnten dazu beitragen, die Produktionskapazitäten wieder auszulasten.​

Platz 3: AVL List, Graz

Die AVL List GmbH, mit Hauptsitz in Graz, Österreich, hat sich als weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung, Simulation und Prüfung von Antriebssystemen etabliert. Im Jahr 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 2,03 Milliarden Euro und beschäftigte über 12.200 Mitarbeiter, davon 4.100 in Graz.

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AVL investiert kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, insbesondere im Bereich nachhaltiger Mobilitätslösungen. Ein Beispiel hierfür ist das im Jahr 2021 eröffnete "Battery Innovation Center" in Graz, das die Entwicklung effizienter Batterien mit minimalem CO₂-Fußabdruck vorantreibt. ​

Im März 2025 ging AVL eine mehrjährige technische Partnerschaft mit RAVENOL ein, um die Wasserstoffverbrennungstechnologie für nachhaltige Rennanwendungen weiterzuentwickeln. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Grenzen der Wasserstoffverbrennung auszuloten und innovative Lösungen für alternative Antriebstechnologien zu entwickeln. ​

Helmut List, Geschäftsführer der AVL List
Automobilzulieferer Treiber der Mobilitätswende: AVL-List-Chef Helmut List - © Christian Jungwirth

Zudem kooperierte AVL im Oktober 2024 mit AVES Reality GmbH, um virtuelle Testumgebungen für autonome Fahrfunktionen zu schaffen. Diese Partnerschaft ermöglicht es, autonome Fahrfunktionen effizienter zu entwickeln und zu validieren. ​

Im März 2025 wurde AVL beim ATZlive-Kongress "Elektrische Antriebe und Energiesysteme" für seinen "Fuel Cell Technology Demonstrator Truck" mit dem Sustainability Award in der Kategorie "Technologie – Komplettfahrzeug" ausgezeichnet. Dieses Fahrzeug demonstriert das Potenzial von Brennstoffzellenantrieben im Schwerlastverkehr.

Platz 4: Pierer Mobility, Wels

Die Pierer Mobility AG, Muttergesellschaft renommierter Motorradmarken wie KTM, Husqvarna und GasGas, sah sich in den Jahren 2024 und 2025 mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Umsatzrückgang von etwa 29 % auf rund 1,9 Milliarden Euro, verglichen mit 2,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Absatz von Motorrädern sank um 21 % auf 292.497 Einheiten. Diese Entwicklung führte zu einem negativen EBITDA von etwa 300 Millionen Euro. ​

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Als Reaktion auf die wirtschaftliche Lage leitete Pierer Mobility umfassende Restrukturierungsmaßnahmen ein. Bis zum dritten Quartal 2024 wurden über 1.800 Stellen abgebaut, davon 373 im ersten Halbjahr und weitere 200 im dritten Quartal, hauptsächlich in Österreich. ​

Pierer Mobility Produktion
Rankings der größten Automobilzulieferer in Österreich: Um ein Drittel zugelegt: Stefan Pierers Pierer Mobility - © Pierer Mobility

Im Januar 2025 gab das Unternehmen bekannt, dass Stefan Pierer die Position des CEO an Gottfried Neumeister übergibt. Pierer bleibt jedoch als Co-CEO erhalten, um den Restrukturierungsprozess zu begleiten. ​

Im November 2024 beantragte die KTM AG, eine Tochtergesellschaft von Pierer Mobility, ein gerichtliches Restrukturierungsverfahren mit Eigenverwaltung. Ziel war es, innerhalb von 90 Tagen einen Restrukturierungsplan mit den Gläubigern zu vereinbaren. Im Februar 2025 wurde dieser Plan von den Gläubigern angenommen, was eine Barquote von 30 % vorsah, zahlbar bis Mai 2025. Zudem wurde frisches Kapital in Höhe von etwa 800 Millionen Euro benötigt, um den Produktionsbetrieb ab Mitte März 2025 wieder aufzunehmen.

Rang 5: Robert Bosch, Wien

Die Robert Bosch AG, seit 1899 in Österreich präsent, hat sich als bedeutender Akteur in der Automobilzulieferindustrie etabliert. Mit über 3.200 Mitarbeitern an zwölf Standorten trägt das Unternehmen maßgeblich zur technologischen Entwicklung des Landes bei.

Im Jahr 2024 investierte Bosch rund 190 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung in Österreich, wobei nahezu die Hälfte der Belegschaft in diesem Bereich tätig ist. Diese Investitionen unterstreichen die Bedeutung des Standorts für die Entwicklung nachhaltiger Zukunftstechnologien. ​

Trotz globaler Herausforderungen baute Bosch in Österreich seine Belegschaft weiter aus. Im Jahr 2024 wurden 440 neue Stellen geschaffen, insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung. Zudem kündigte das Unternehmen an, bis Ende 2025 weitere 250 Ingenieure für das Engineering Center in Wien einzustellen, um Innovationen in der Mobilitätstechnologie voranzutreiben. 

Global verzeichnete die Bosch-Gruppe im Jahr 2024 einen Umsatzrückgang von 1 % auf 90,5 Milliarden Euro, beeinflusst durch eine schwache Autokonjunktur und wachsende Konkurrenz. Diese Entwicklungen führten zu einem Stellenabbau von 11.500 Mitarbeitern weltweit. Spezifische Umsatzzahlen für Österreich wurden nicht veröffentlicht. Allerdings belief sich der Umsatz der Bosch-Gruppe am österreichischen Markt im Jahr 2023 auf rund 1,4 Milliarden Euro.