Unternehmensberatung : Das sind die besten Consultants in Österreich 2023

Welche Beratungsunternehmen heimische Führungskräfte für die besten auf ihrem Arbeitsgebiet halten, haben wir in einer groß angelegten Studie herausgefunden.
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Wie auch schon in den Vorjahren bietet das Berater-Ranking des INDUSTRÌEMAGAZINS auch heuer einen detaillierten Überblick über die aktuelle Verfasstheit der Branche. Wir zeigen, wer welche Felder besonders kompetent abdecken kann, wo bestes branchenspezifisches Know-how zu finden ist und wie die einzelnen Anbieter bei ihren Kunden ankommen. Darüber den Überblick zu bewahren, ist bei der Fülle des Berater-Angebots gar nicht einfach. In der aktuellen Print-Ausgabe finden Sie daher das Wichtigste top aufbereitet: Wir präsentieren in fünfzehn Kategorien die jeweils besten drei Anbieter und erklären dabei, wer für welche Aufgaben die ideale Wahl ist: von Change Management bis Steuerberatung.
Auf unserer Web-Site gibt es die Ranking-Ergebnisse noch ausführlicher aufbereitet, mit einer umfassenden Deep-Dive-Studie zum Consulting-Geschäft. Dafür hat wie schon im Vorjahr das Meinungsforschungsinstitut brandscore.at die Welt der Berater im Auftrag vom INDUSTRIEMAGAZIN in all ihren Facetten kartographiert.
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UND: Tipp der Redaktion – Vertiefungen zum Thema Agile Organisationsmodelle in der Industrie in Industriemagazin KONTEXT.
Doch nackte Zahlen können niemals die ganze Geschichte erzählen. Anhand von sechs sehr unterschiedlichen Beispielen zeigen wir daher auch, wie vielfältig, wie spannend und vor allem aber: wie nutzbringend für die Auftraggeber, Projekte sein können, bei denen das richtige Paar aus Berater und Unternehmen zusammenkommt. Die Bandbreite unserer Stories ist dabei bewusst weit gesteckt: Von einem führenden Werkzeugmaschinenbauer aus Oberösterreich, über ein Tiroler Scale Up bis zur Technikabteilung des öffentlichen Rundfunks.
Österreichs Top Unternehmensberater: Methodik und Befragung
Abgrenzung
Untersucht wurden klassische Beratungsunternehmen, IT-Beratungen, Beratungstöchter von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Inhouse-Consultingfirmen, die am Markt tätig sind.
Befragungsdesign
Den Teilnehmern der Studie wurde vorerst ungestützt die Frage gestellt: "Welche Unternehmensberatung kennen Sie in diesem Arbeitsbereich? Mit welchen haben Sie Erfahrung?". Danach wurde den Teilnehmern eine Liste von Beratungsunternehmen des Arbeitsbereiches vorgelegt und die Frage gestellt: "Wie empfinden Sie alles in Allem die Qualität dieser Beratungsunternehmen?".
Befragungsteilnehmer
Um das Ranking zu erstellen wurden über das Online-Panel von Brandscore 500 leitende Angestellte (alle Branchen, Geschäftsführer, C-Level, Executives) befragt. Die Befragung wurde zwischen dem 8. und 14. Mai 2023 durchgeführt.
Gewichtung, Rangreihung
Eine Teilnahme an der Rangreihung setzte mindestens 15 gestützte Antworten von Befragungsteilnehmern voraus. Der Rang in der Bestenliste ergibt sich aus der Qualitätsbewertung analog zur Schulnotenskala. Die Berechnung der Sterne ergibt sich aus den besten 20 Prozent, die 5 Sterne erhalten haben, die besten 21 bis 40 Prozent haben 4 Sterne erhalten usw. bis hin zu den schlechtesten 20 Prozent mit einem Stern. Wir veröffentlichen in dieser Ausgabe nur die drei führenden Beratungsunternehmen pro Arbeitsbereich. Die Markt-Studie finden Sie online: industriemagazin.at/a/beraterranking.
Was erfolgreiche Beratungsprojekte auszeichnet
Kapitel 1 Komplexität beherrschen
„Wir haben Diät gehalten“, mit diesem ungewöhnlichen Vergleich beschreibt Norbert Jungreithmayr die zügige Einführung eines neuen CRM-Systems in seinem Unternehmen. Was der CEO des oberösterreichischen Werkzeugmaschinen-Spezialisten damit meint: Man ließ sich von der Komplexität der Aufgabe nicht dazu verleiten, das Projekt immer weiter auszudehnen, sondern habe ab einem bestimmten Zeitpunkt Woche für Woche eine Funktion im neuen System freigeschalten und die alte Version offline genommen.
„Viele Kunden sind von den Möglichkeiten, die ein neues CRM bietet, derart überwältigt, dass sie immer wieder noch eine Ergänzung hinzufügen, noch ein Zusatzfeature einbauen“, erklärt Martin Bratfisch. Der CRM-Spezialist und Berater bei Deloitte hat das CRM-Projekt von WFL begleitet. „Gerade bei aufwendigen Software-Implementierungen sehe ich es als die Aufgabe des Beraters, die Komplexität beherrschbar zu machen und dem Kunden zu vermitteln, dass eine Schritt-für-Schritt-Taktik besser ist, als das gesamte System auf einmal aufsetzen zu wollen.“
Lesetipp: Interessant an weiteren Erhebungen zum Beratermarkt Österreichs? Hier finden Sie das Ranking des Jahrgangs 2021 als pdf.

Mit Norbert Jungreithmayr, sagt Bratfisch, hatte er ein Gegenüber, das für diese Vorgangsweise sehr viel übrig hatte. Wohl auch weil Jungreithmayr ein sehr strukturiert denkender Manager ist: „Wir haben schon bei der Beratersuche ein klar definiertes Anforderungsprofil definiert und mit Deloitte eine Unternehmensberatung gefunden, mit der wir es sehr zügig umsetzen konnten.“ Nicht zuletzt, wie Martin Bratfisch von Deloitte anmerkt, weil Jungreithmayr das Projekt nicht wegdelegierte: „Er war immer erreichbar. Wenn es Entscheidungen gab, die seinen Input brauchten, ging das immer auf einem sehr kurzen Weg. Das hat die Arbeit enorm erleichtert.“

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Kapitel 2: Frisches Feedback
Diese Kooperation geht auf einen Umbruch zurück. Vor rund zwei Jahren hat die Greiner AG alle ihre Aktivitäten im Bereich Schaumstoff in einem Unternehmen, der Neveon gebündelt. Damit entstand eine Organisation mit 57 Standorten in 17 Ländern und Kunden in den unterschiedlichsten Branchen: vom Wohn- und Gesundheitssektor über Automotive bis zur Luftfahrt. Eine gemeinsame Strategie für ein derart diversifiziertes Geschäft zu entwickeln, ist schon nicht leicht. Die Strategie so zu schärfen und formulieren, dass jeder einzelne Verantwortliche in den unterschiedlichen Regionen weiß, für die Einhaltung welcher konkreter Vorgaben er zuständig ist, aber noch viel schwieriger.
Für Jürgen Kleinrath, den CEO von Neveon, war es daher klar, dass bei der Lösung dieser Aufgabe ein Blick von außen hilfreich sein könnte. „Wir haben drei Beratungsunternehmen zu einem Pitch eingeladen, zwei, mit denen wir schon einmal zusammengearbeitet haben, und eines, mit dem es bislang keine Zusammenarbeit gab.“ Dass mit Roland Berger Wien der Newcomer zum Zug kam, hatte, sagt Kleinrath, mehrere Gründe: „Sie haben uns nicht nur mit ihrem Know-how überzeugt. Wir hatten auch den Eindruck, dass wir wirklich frisches, unvoreingenommenes Feedback bekommen.“

Offenheit und Dialog
Für Gundula Pally, Managing Partnerin bei Roland Berger Wien, wiederum war es sehr hilfreich, dass Kleinrath sich immer viel Zeit für einen Dialog nahm: „Diese Offenheit hat es uns erlaubt, uns sehr gut in das Wesen des Unternehmens hineinzufühlen und auch kritische Anmerkungen zu formulieren.“ Diese Dynamik sollte über das gesamte Projekt bestehen bleiben. „Dass wir wertschätzend, aber ungefiltert einen Spiegel vorgehalten bekommen haben, war ein großer Mehrwert“, resümiert Kleinrath das inzwischen auf den Tag pünktlich abgeschlossene Projekt.

Kapitel 3: Sooo viele Leute?
„Wir Geschäftsführer wissen alles am besten, das ist doch klar“, lacht Stephan Mölls, Geschäftsführer von esarom. Allein, um nicht in derart absurde Vorstellungen abzudriften, lohne es sich, ab und zu Sparring-Partner von außen zu holen. Vor allem, wenn es um strategische Fragen geht. Eine solche stand vor kurzem bei esarom an, dem niederösterreichischen Produzenten von geschmacksgebenden Ingredienzien für die Getränke- und Lebensmittelindustrie. Das Wachstum des Unternehmens erforderte es, Prozesse anzupassen, nicht mehr Praktisches über Bord zu werfen und Neues zu implementieren.
Zu diesem Zweck holte Mölls procon-Geschäftsführer Roman Käfer ins Haus. Dass Mölls Käfer als Autor von Fachbüchern zum Thema Prozessmanagement und auch persönlich als Vortragenden an der Donau-Universität Krems kannte, schadete dabei nicht. Das gegenseitige Vertrauen war so von Anfang an gegeben und erlaubte es Käfer, esarom von einem Open-Strategy-Ansatz zu überzeugen. Was für das Unternehmen ziemlich neu war: „Ich gebe zu, wir waren anfangs etwas zurückhaltend: Open Strategy - sooo viele Leute einbinden, macht das wirklich Sinn?“

Zukunftsstrategie erarbeitet
Schon bald hat sich aber gezeigt: Es macht Sinn. Viele unterschiedliche Stakeholder zu befragen, habe es möglich gemacht, eine Zukunftsstrategie zu erarbeiten, die tatsächlich die Bedürfnisse des gesamten Unternehmens widerspiegelt. „Genau das sehe ich als unsere Aufgabe: Situationen zu schaffen, in denen Unternehmen - abseits vom Tagesgeschäft - einen Blick darauf werfen, wie sie sich weiterentwickeln können“, kommentiert Roman Käfer. „Wir schaffen den Gesprächsrahmen. Wir erklären den Leuten aber nicht, was sie tun sollen, denn das wissen sie selbst am besten.“

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Kapitel 4: Die Plattform, der Berater und das Unternehmen
Die Automotive-Industrie ist eine Branche, in der Datensicherheit eine Schlüsselrolle spielt. Wer nicht die im Tisax-Protokoll festgeschriebenen Standards erfüllt, hat als Zulieferer oder Dienstleister kaum Chancen. Das betrifft auch Tset, ein österreichisches Scale-up, das Software für die Simulation und Optimierung von Kosten und CO2-Emissionen von Bauteilen anbietet. Da die Automotivindustrie eine wichtige Kundengruppe für Tset darstellt, war die Tisax-Zertifizierung für das Unternehmen unerlässlich.
„Wir haben anfangs versucht, das Projekt inhouse zu bewältigen, haben aber nach einiger Zeit gemerkt: Wir haben nicht die die Kapazitäten, um die selbst gesetzten hohen Standards in der knappen Timeline alleine zu erreichen“ erzählt Maximilian Nausch, CSO bei Tset. Die Entscheidung über die Berater-Plattform Klaiton nach einem passenden Berater zu suchen, erwies sich als goldrichtig: „Letztlich haben wir Stefan Schneider genommen, weil er am besten zu uns passte, aber wir hätten auch die anderen zwei vorgeschlagenen Kandidaten beauftragt.“

Kuratierter Marketplace.
Das komme häufig vor, erzählt Nikolaus Schmidt Mitbegründer und Managing Partner von Klaiton. Als ein „kuratierter Marketplace“ sei Klaiton zu sehen. Bei Anfragen suche Klaiton in seinem Pool nach passenden Beratern und kann üblicherweise innerhalb weniger Tage Vorschläge an den Anfragesteller übermitteln. Kommt eine Zusammenarbeit zustande, bekommt Klaiton eine Provision. „Damit hört unser Engagement aber nicht auf. Wir fragen immer wieder sowohl beim Kunden als auch beim Berater nach, wie es läuft, ob es Verbesserungsbedarf gibt. Von einem Sale-and-Forget-Modell halte ich nämlich überhaupt nichts.“
Dass es einen Vermittler im Hintergrund gibt, der für beide Seiten eine zusätzliche Ansprechperson ist, findet auch Stefan Schneider gut, der Tset erfolgreich zur Tisax Zertifizierug führte. „Ich denke, das entlastet bis zu einem gewissen Grad beide Seiten: sowohl den Berater als auch den Kunden.

Kapitel 5: Der Vielfalt Platz geben
Es ist ein Vorreiter-Projekt, das Gerhard Wagner Diversitätsmanager der Wiener Stadtwerke-Gruppe und Marita Haas, Senior Managerin, People, Culture and Organization bei Ward Howell International gemeinsam verfolgen. Die Aufgabe, vor der sie stehen, ist es, Diversität in allen Konzernunternehmen der Stadtwerke so zu verankern, dass sie zu gelebter Realität wird. „KPIs wie beispielsweise Quoten zu Frauen in Führungspositionen zu erheben, ist natürlich wichtig, aber das allein macht noch kein diverses Unternehmen aus“, sagt Haas.

Diversität und Inklusion als Querschnittsthema.
Gerhard Wagner sieht es ähnlich: „Mein Ziel ist es, Diversität und Inklusion als Querschnittsthema in alle Bereiche unseres Unternehmens zu transportieren und integriert zu bearbeiten. Denn es handelt sich schon lange um kein Orchideenthema mehr. Die Kooperation mit Ward Howell International ist für mich hilfreich, weil der fachliche Blick von außen neue Lösungswege eröffnet.“ Wie wichtig dem Unternehmen Diversität ist, zeige sich aber auch daran, dass seine Stelle als Diversitätsmanager in der Abteilung Change Management und Unternehmenskultur angesiedelt ist und nicht auf ein reines Personal- oder Employer-Branding-Thema reduziert wird.

Kapitel 6: 5G-Beratung
Auf die Expertise von externen Beratern greift der ORF nur selten zurück. „Als öffentlich rechtliches Unternehmen stehen bei uns Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit an oberster Stelle, daher vergeben wir nur nach genauer Prüfung und äußerst gezielt Aufträge zur beratenden Begleitung von Themen oder Projekten“, sagt der Direktor für Technik und Digitalisierung des ORF Harald Kräuter. Besonders dort, wo spezifisches Wissen in Gebieten gefordert ist, die nicht in den Kernbereich des ORF fallen und die tiefgehende Marktkenntnisse vor allem im Bereich von kommerziellen Bedingungen und strategischen Langzeit-Planungen verlangen, werden allerdings vereinzelt externe Berater hinzugezogen, ergänzt er.

Weitsicht.
Für die Erarbeitung einer 5G-Strategie hat der ORF daher Arthur D. Little an Bord geholt, weil wie Kräuter betont dort eine langjährige und tiefgehende Kenntnis zu diesem Thema vorhanden sei. Und weil 5G für die Zukunft von Medienhäusern zentral sein wird. Christoph Uferer, Partner bei Arthur D. Little, bestätigt diese Einschätzung und attestiert dem ORF Weitsicht: „Unternehmen, die sich jetzt eingehend mit dem 5G-Thema beschäftigen, können für ihr weiteres Geschäft bedeutende Vorteile lukrieren.“

Was zählt in diesem Jahr?
Wir haben Österreichs Berater nach Ihrer Meinung gefragt: Worauf müssen gute Berater im Krisenjahr 2023 ganz besonders achten? Lesen Sie hier, was Branchenprofis sagen.
"Nachhaltig erfolgreiche Beratungsprozesse beinhalten die konsequente Umsetzung wirksamer Modelle und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse von einzelnen hinsichtlich Erwartungen und Einstellungen zu Arbeit und Werten. Aktuelle Trends am Arbeitsmarkt müssen in der Analyse und Konzeption berücksichtigt werden."
Martin Röhsner, Geschäftsführung, die Berater

"Aus Sicht von Einkaufsberatern, gerade jener mit Fokus auf mittelständische Unternehmen, muss es eher das „Chancenjahr 2023“ heißen. Die Einkaufsfunktion wurde wie keine andere in den letzten drei Jahren auf die Probe gestellt und ist nun 100 Prozent im Fokus wettbewerbsfähiger Unternehmen."
Thomas Wandler, Geschäftsführer, Kloepfel Group

"Kundenanforderungen sind aktuell sehr variabel, dazu kommt ein extrem kurzer Planungshorizont. Um optimal darauf eingehen zu können und damit die gemeinsamen Initiativen rasch Ergebnisse zeigen, braucht es einen flexiblen Einsatz der Methoden inklusive KI- und datenbasierter Tools."
Walter Woitsch, Syngroup

„Die Strategie allein ist zu wenig, es werden messbare Ergebnisse verlangt und dies möglichst flexibel. Kompetenz und Flexibilität anzubieten und gleichzeitig das eigene Unternehmen flexibler zu gestalten, um weiterhin attraktiv für die Talente des Arbeitsmarkts zu sein, ist die aktuelle Krux der Branche."
Alexander Hotowy, Co-Founder und Managing Partner, accilium
