Wer sind Österreichs größte Industrieunternehmen 2022? Dafür muss man sich die Erfolge des letzten Geschäftsjahres ansehen.
Zugegeben, die Vorzeichen für 2021 waren nicht die besten. Die Pandemie in ihrem zweiten Jahr setzte Österreichs Exporteuren der Produktionsgüter-Industrie taktische Schranken. Lockdowns und Lieferengpässe nährten nicht nur die Sorge vor einem vom Zufall beherrschten, sondern am Ende ziemlich verkorksten Jahr.
Vorweg: Dazu ist es gar nicht erst gekommen. Mit einem Umsatz von 220 Milliarden Euro erwirtschafteten die 250 größten Industrieunternehmen Österreichs um sagenhafte 25 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr 2020.
Wir notieren: Ein gefühlsseliger Blick zurück auf bessere Tage zählt offenbar nicht zu den Wesenszügen der Unternehmen der heimischen Industrie. Stattdessen wird kühl kalkuliert und strategisch operiert.
Und so wirkte 2021 wie eine Parallelmontage. Während die labile Weltlage Verwerfungen in den Wertschöpfungsketten brachte und diese ihre eigenen Geschichten erzählten, setzten Österreichs Top-Produzenten ihre eigenen narrativen Elemente.
So eröffnete der Halbleiterhersteller Infineon Technologies Austria in Villach im Herbst 2021 – und damit früher als geplant – sein neues Halbleiterwerk, das nun schrittweise hochgefahren wird. Und der Klagenfurter Maschinenbauer Kostwein, der den US-Markt zum Sprungbrett für lukratives Neugeschäft in der Nachhaltigkeitsschiene erkoren hat, beweist, dass internationales Handwerk trotz der bekannten Herausforderungen auch weiterhin goldenen Boden hat. Besonders erfreulich: Global verzeichneten die Top 250 im Vorjahr ein Mitarbeiterplus von 10 Prozent.