Top 250 Unternehmen der österreichischen Industrie : Das sind die größten Industrieunternehmen Österreichs

Ranking 250 größte Industrieunternehmen in Oberösterreich, Wien, Österreich, Niederösterreich, Kärnten, Steiermark, Tirol, Vorarlberg.

Das österreichische Industriemagazin-Ranking bildet die Top 250 Industrieunternehmen der österreichischen Industrie im 2023 ab.

- © WEKA Grafik

2022 war ein Jahr der absoluten Rekorde für die österreichische Industrie, wie die Erhebungen für das Top 250 Ranking von INDUSTRIEMAGAZIN ergeben: Der kumulierte Umsatz der 250 größten Industrieunternehmen stieg 2022 um 30,1 Prozent auf 338,2 Milliarden Euro. Insgesamt 71 österreichische Industriekonzerne haben die Schallmauer von einer Milliarde Euro Umsatz durchbrochen - 13 Unternehmen davon erstmals, denn im Jahr 2021 zählte Österreich nur 58 Milliarden-Euro-Umsatz-Industriekonzerne.

Noch stärker als der Umsatz ist die Rentabilität der produzierenden Unternehmen im Vorjahr gestiegen: Im Mittel stieg das EBIT (also das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ohne Berücksichtigung von Zinsen und Steuern) der Top 250 Industrieunternehmen im Vorjahr um 69 Prozent. Haupttreiber waren dabei Energiekonzerne wie die OMV (EBIT-Anstieg um 104%), der Verbund (107%) oder Energie Steiermark (+234%). Auch das personelle Wachstum ist beachtlich: Weltweit beschäftigten die 250 größten Industrieunternehmen im vergangenen Jahr 910.000 Mitarbeiter (nach 820.000 im Vorjahr).

Die aktuelle Ausgabe von INDUSTRIEMAGAZIN mit allen Details zum Ranking der TOP 250 und den Portraits der Sieger erscheint am Mittwoch, den 5. Juli 2023. Die Daten digital vorab finden Sie hier.

Top 15 der österreichischen Industrieunternehmen nach Umsatz

Die österreichische Industrie hat im Jahr 2022 Spitzenwerte erzielt: Der Umsatz der 250 umsatzstärksten Industriebetriebe betrug 338,2 Mrd. EUR (+30,1%), das EBIT-Wachstum 69%.

Nachstehend finden Sie eine Liste der 15 führenden Industrieunternehmen nach Umsatz.

  1. OMV Aktiengesellschaft, 62,3 Milliarden Euro, +75% zum Vorjahr
  2. Voestalpine AG, 18,2 Milliarden Euro, +22% zum Vorjahr
  3. Borealis AG, 12,2 Milliarden Euro, +20% zum Vorjahr
  4. Verbund AG, 10,3 Milliarden Euro, +116,8% zum Vorjahr
  5. Benteler Gruppe, 8,9 Milliarden Euro, +23% zum Vorjahr (Anm. keine Werke in Österreich, Konzernsitz ist Salzburg)
  6. Mondi AG, 8,9 Milliarden Euro, +28% zum Vorjahr
  7. ANDRITZ AG, 7,5 Milliarden Euro, +17% zum Vorjahr
  8. WIENER STADTWERKE GmbH, 7,3 Milliarden Euro, +70% zum Vorjahr
  9. Infineon Technologies Austria AG, 5,2 Milliarden Euro, +34% zum Vorjahr
  10. ALPLA Group, 5,1 Milliarden Euro, +28% zum Vorjahr
  11. ams Osram AG, 4,8 Milliarden Euro, -4% zum Vorjahr
  12. Magna Steyr Fahrzeugtechnik GmbH & Co KG, 4,8 Milliarden Euro, -5% zum Vorjahr
  13. Mayr-Melnhof Karton AG, 4,7 Milliarden Euro, +53% zum Vorjahr
  14. Münze Österreich AG, 4,5 Milliarden Euro, +26% zum Vorjahr
  15. Egger Holzwerkstoffe GmbH, 4,2 Milliarden Euro, +37% zum Vorjahr

Quelle: Industriemagazin Befragung Mai/Juni 2023.

Das gesamte Ranking der Top 250 Unternehmen finden Sie hier.

Top 250 Indutrie-Ranking von INDUSTRIEMAGAZIN: Die besten der Österreichischen Industriebetriebe nach Umsatz im Jahr 2022.

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Wie viele Industriebetriebe gibt es in Österreich?

Insgesamt gibt es in Österreich (Stand 4. Quartal 2022) 576.063 Unternehmen. Warum man das so genau weiß? Weil es genau so viele aktive Mitgliedschaften bei der Wirtschaftskammer gibt - und eine Mitgliedschaft für jedes Unternehmen verpflichtend ist. Die Anzahl der Industrieunternehmen hängt stark von der Definition von Industrie - und der Abgrenzung zum verarbeitenden Kleingewerbe ab: Zwischen 76.000 und 80.000 Unternehmen widmen sich in Österreich der gewerblichen Gewinnung, der Bearbeitung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen oder Zwischenprodukten und der Herstellung von Endprodukten.

Lesen Sie hier: Zahlen, Daten, Fakten: Alles über die Industrie in Österreich.

Doch welche Industrieunternehmen haben im Top 250er Ranking 2023 alle Rekorde gebrochen? Hier eine Auswahl der Top of the Tops!

Binder Gruppe: Mitarbeiter 2022 verdoppelt

Es war ein Meilenstein in der über 60-jährigen Geschichte des familiengeführten Unternehmens binderholz: Die Übernahme der BSW Timber Ltd., dem größten Forst- und Sägewerksunternehmen in Großbritannien. Der Schritt stärkt nicht nur die Positionierung von binderholz am wachsenden britischen Markt, der sich durch eine hohe Nachfrage nach Schnittholz-, Massivholz-, Holzbau- und DIY-Produkten auszeichnet. Mit der Übernahme von BSW wurde das Unternehmen auch zum größten Unternehmen in der Sägewerks- und Massivholzverarbeitungsindustrie in Europa mit 29 Standorten in Österreich, Deutschland, Großbritannien, Lettland, Finnland und den USA. Das erklärt die Mitarbeiterexplosion - eine glatte Verdoppelung - auf 6.300.

Sabine Herlitschka Infineon, Top 250 Industriemagazin-Ranking: 250 Beste Industrieunternehmen in Österreich.
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Muss sich satten Personalzuwachs managen: Binderholz-CEO Reinhard Binder. - © binderholz / OTS

Agrana: Ertrag fast verdreifacht

Über Gewinn spricht man selten - schon gar nicht in Zeiten in denen Wörter wie Gierflation den Diskurs prägen: Trotzdem zeigt keine Kenngröße imposanter Unternehmenswachstum. Um 257 Prozent konnte der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana das EBIT im abgelaufenen Geschäftsjahr steigern. Das ist ein stärkeres Wachstum als bei so manchem Energiekonzern, die im vergangenen Geschäftsjahr selbst nach eigenem Bekunden mit Windfallprofits gesegnet waren. Die absolut imposanteste Steigerung beim EBIT legte jedoch Stahl- und Walzwerk Marienhütte GmbH vor: Mit einem Plus von 1.341,1 Prozent bekräftigt Österreichs einziger Betonstahlhersteller den Turnaround.

Lesen Sie dazu noch: Consulting-Ranking: Top-Unternehmensberater 2023 in Österreich.

Sabine Herlitschka Infineon, Top 250 Industriemagazin-Ranking: 250 Beste Industrieunternehmen in Österreich.
Agrana-Generaldirektor Markus Mühleisen darf sich über eine sattes EBIT freuen. - © Ernst Kainerstorfer / picturedesk.com

Infineon: Eine halbe Milliarde für Forschung

Der Halbleiterhersteller Infineon ist das Industrieunternehmen, das in absoluten Zahlen am meisten in Forschung investiert: Insgesamt 585 Millionen Euro betrugen die Ausgaben 2022. ImMai am Standort Villach zwei europäische Forschungsprojekte rund um Leistungselektronik und Künstliche Intelligenz (KI) mit einem Gesamtvolumen von 130 Millionen Euro. Jeder Euro ist gut angelegt: Ziel sind einerseits eine höhere Energieeffizienz und weniger CO2-Emissionen, andererseits soll Künstliche Intelligenz (KI) zum Wegbereiter für sichere Lieferketten und eine wettbewerbsfähige Fertigung werden. "Wir wollen Ressourcen und Energie zumindest zum Teil durch Intelligenz ersetzen, sowie Nachhaltigkeit und die europäische Wettbewerbsfähigkeit stärken", erklärte Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria.

Sabine Herlitschka Infineon, Top 250 Industriemagazin-Ranking: 250 Beste Industrieunternehmen in Österreich.
Infineon-Österreich-Chefin Sabine Herlitschka: Über eine halbe Milliarde für F&E. - © APA/GERT EGGENBERGER
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