Xpeng wächst in atemberaubendem Tempo – und stößt dabei zunehmend an Grenzen. Das Unternehmen betreibt heute zwei große Produktionsstätten in China: das Werk in Zhaoqing, die erste eigene Fabrik mit inzwischen rund 200.000 Einheiten Jahreskapazität, sowie das neuere Werk in Guangzhou, das Ende 2022 in Betrieb ging und auf weitere 120.000 Fahrzeuge pro Jahr ausgelegt ist. 2024 lieferte Xpeng 190.000 Fahrzeuge aus, in den ersten acht Monaten 2025 waren es schon über 270.000 – fast dreimal so viele wie im Vorjahr. Damit nähert man sich der Auslastungsgrenze, weshalb Xpeng im Juli 2025 in Indonesien sein erstes Auslandswerk eröffnete und nun mit Magna in Europa nachzieht. Wie schon im neuen Werk in Indonesien setzt Xpeng auch in Graz auf das CKD-Verfahren: Fahrzeuge werden dabei in Einzelteilen angeliefert und erst vor Ort montiert – ein Modell, das vor allem Importzölle umgeht, die lokale Wertschöpfung aber gering hält.
Der Druck ins Ausland ist groß: In China tobt ein ruinöser Preiskampf zwischen BYD, Changan, Great Wall Motor und dutzenden heimischen Herstellern. Margen schrumpfen, die Konsolidierung hat längst begonnen. Für Xpeng ist die Expansion in profitablere Auslandsmärkte daher zur Überlebensfrage geworden. Bislang machen Exporte nur einen Bruchteil des Geschäfts aus – 2024 rund 13 Prozent der Verkäufe, davon entfielen auf Europa gerade einmal einige tausend Einheiten. Doch die Zahlen steigen rasant: Schon im ersten Halbjahr 2025 verkaufte Xpeng in Europa über 8.000 Fahrzeuge und übertraf damit den gesamten Absatz des Vorjahres.
Um diesen Fußabdruck in Europa zu vergrößern, setzt Xpeng nun gezielt auf Partnerschaften mit westlichen Unternehmen.
>>> Magna braucht dringend neue Aufträge – und könnte sie mit Xpeng und GAC bekommen, die ihre Elektroautos im Rahmen einer SKD-Produktion in Graz fertigen lassen wollen.