Großer VR Brillen-Test 2024 : Der große Datenbrillen-Check

Der Kranhersteller Palfinger will den Bereich mit neuen Kranmodellen und Simulationen ausbauen.

Der Kranhersteller Palfinger will den Bereich mit neuen Kranmodellen und Simulationen ausbauen.

- © palfinger

Der Fusion realer und virtueller Welten steht nichts mehr im Wege. Davon sind zumindest die Anbieter der neuesten VR-Brillen überzeugt. Doch was können die Geräte von Apple, Meta und Co.? Und was bringen sie im Arbeitsallltag?

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Virtual Reality-Branche: Neuer Schwung durch Mixed Reality-Headsets

Die Virtual Reality-Branche hatte den jüngsten Hype um die neuen Mixed Reality-Headsets schon dringend Not. Denn nach dem hoffnungsfrohen Start vor einigen Jahren, da hatten Analysten und VR-Anbieter ein Run auf die virtuellen Welten vorhergesagt, geriet das Thema wieder etwas ins Abseits. KI und Chat GPT dominierten in letzter Zeit klar die Diskussionen, obwohl viele Unternehmen sich schon intensiv mit den Möglichkeiten der erweiterten Realität (XR) beschäftigt hatten.

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Doch besonders bei den für das virtuelle Erlebnis wichtigen Datenbrillen ließen bahnbrechende Innovationen in den letzten Jahren auf sich warten. Einige Headsets und Anbieter verabschiedeten sich ganz vom Markt, da die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllt werden konnten beziehungsweise die Nachfrage zu gering war, um die teuren Entwicklungsarbeiten zu rechtfertigen.

Nicht zuletzt durch den Einstieg von Apple in die Welt „des räumlichen Computings“ und neuer leistbarer VR- bzw. MR-Brillen wie besonders von Meta gibt es nun sowohl für Spiel, Spaß, Fitness als auch den Job wieder eine gute Basis für den Einstieg in das Metaverse.

Die Evolution von VR und AR: Möglichkeiten für immersive Erlebnisse

Wirklich neu sind VR-Headsets und Augmented Reality-Brillen ja eigentlich nicht. Je nach Bauart können sie ziemlich klobige Headsets sein, die bis vor kurzem für hochauflösende Darstellungen noch an dicke Kabel angebunden waren und wenig Spielraum zur Bewegung gaben, oder vergleichsweise schlanke Brillen. Das dreidimensionale Raumerlebnis war bei den High-End-System aber durchaus schon ansprechend. Nun geht dies mit deutlichen bequemeren Headsets, höherer Auflösung und ohne Kabel und PC-Verbindung. Vom oft zitierten Vorbild, dem Holodeck der Science-Fiction-Serie Star Trek bzw.

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Raumschiff Enterprise, das erstmals im Jahr 1974 nebst Beamen und Warp-Antrieb vorgestellt wurde, sind wir natürlich noch wenig entfernt, wenn auch deutlich näher als beim Beamen. Für viele nützliche Anwendungen müssen es zudem nicht immer ganze virtuelle Welten sein. Auch kleine AR-Brillen bieten eine sinnvolle Erweiterung der Realität, damit beispielsweise Service-Techniker sich Zusatzinfos wie 3D-Pläne von Anlagen oder Tipps von Kollegen direkt bei der zerlegten Maschine einblenden lassen.

Augmented Reality und Virtual Reality: Praxisbeispiele

Augmented Reality, Virtual Reality und Mixed Reality, die Kombination aus realer und virtueller Welt, nützen Unternehmen schon länger insbesondere für Schulungszwecke, Präsentationen, Verkauf, Designentwicklung oder die Wartung komplexer Anlagen und Systeme. Mixed-Reality-Brillen und Anwendungen sind auch in Österreich in der Industrie und Wirtschaft schon gut vertreten. Ein Pionier für professionelle Anwendungen war Microsoft mit der HoloLens, die 2016 auf dem Markt kam. Damals ließ sich etwa Fronius von Zühlke erste HoloLens-Anwendungen entwickeln (siehe Interview IM022122), um schwer zugängliche Schweißroboter am virtuellen Abbild überwachen zu können. Zugleich wurde für Servicetechniker eine virtuelle Schulungsmöglichkeit entwickelt.

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Auch der Maschinen- und Anlagebauer Andritz, der Kranhersteller Palfinger oder der Ziegelhersteller Wienerberger beschäftigen sich schon länger mit VR. Der große Vorteil etwa bei Schulungen: Sie sind jederzeit möglich, benötigen keine Anreise, bieten eine absolut sichere Umgebung und blockieren keine realen Fahrzeuge, Anlagen oder Ausrüstungen im Tagesgeschäft wie etwa die Kräne. Palfinger will deshalb heuer den Bereich mit neuen Kranmodellen und Simulationen deutlich ausbauen. Andritz setzt schon länger auf Mixed Reality, um etwa mit Remote Assist von Microsoft Reparaturen, Maschinen-Abnahmetests, Inspektionen und Servicierungen virtuell und „hands-free“ mit Kollegen und Kunden durchzuführen.

Das geht schneller und erspart aufwändige und teure Businesstrips. Als Datenbrille kommt beim professionellen Einsatz heute meist die HoloLens 2 von Microsoft zum Einsatz. So auch bei Wienerberger, das sich von Tietoevry eine HoloLens-Applikation zur Visualisierung von Echtzeit-Daten und 3D-Modellen aus der Produktion entwickeln ließ, damit diese weltweit genutzt werden können, ob für die Bedienung, Wartung oder Trainingszwecke.

„Dank Augmented Reality lassen sich schon lange vor der eigentlichen Produktion die Produkte testen und anpassen.
Christina Wilfinger, Geschäftsführerin SAP Österreich

Optimierung von Unternehmensprozessen

Intensiv beschäftigen sich auch Größen wie IBM, SAP oder Siemens mit den Möglichkeiten virtuell erweiterter Welten. Da geht es besonders auch um die Entwicklung digitaler Modelle, Zwillinge oder virtueller Kollaboration, wozu mit Partnern branchenspezifische Lösungen entwickelt werden. Hier werden noch große Einsparungsmöglichkeiten gesehen, wie diverse Studien wie etwa von IDC, Forrester, Gartner und Co. belegen. Die „Virtualisierung von Unternehmen“ verspricht demnach einen durchaus ansehnlichen Return of Investment.

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„Es gibt hier noch sehr viel Potenzial“, betont etwa SAP Österreich-Chefin Christina Wilfinger, „denken Sie an die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten angefangen von der Identifizierung von Anlagen über den Wissenstransfer vor Ort bis hin zu Schulungen.“ Da nun Mitarbeiter „on demand“ an jeder beliebigen Maschine oder Anlage geschult werden können, wird ihr unmittelbares Umfeld zu einer dauerhaft verfügbaren Lernplattform. Es lassen sich für die Produktentwicklung auch dreidimensionale Objekte entwerfen, die aus jedem Blickwinkel betrachtet werden können.

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„Dank Augmented Reality, digitaler Zwillinge oder IoT lassen sich schon lange vor der eigentlichen Produktion die Produkte testen und anpassen“, so Wilfinger, die insbesondere durch das Zusammenspiel von AR und mit dem Einsatz von KI noch große Auswirkungen auf die Effizienz und Produktivität sieht. Ein Grund auch dafür, dass die Anwendung SAP Mobile im jüngsten Release sofort auf die Apple Vision Pro optimiert wurde.

„Dank Augmented Reality lassen sich schon lange vor der eigentlichen Produktion die Produkte testen und anpassen. Christina Wilfinger, Geschäftsführerin SAP Österreich

MetaQuest 3 und Apples Einstieg versprechen neue Standards

Gerade in den letzten paar Monaten hat sich in der VR-Welt wieder einiges getan. So sorgt die neue MetaQuest 3 im Oktober 2023 mit einem Preis ab 549 Euro für großes Aufsehen. Sie bietet nämlich mittlerweile teils schon mehr als viele deutlich teurere Systeme. Meta bzw. Facebook kann schon auf eine lange VR-Erfahrung zurückblicken. Die Basis für die Technologie legte der kalifornische VR-Headset-Pionier Oculus VR schon im Jahr 2012. 2014 übernahm Facebook das Start-up um 2,3 Mrd. Dollar. Seit 2022 heißen die Geräte Meta Quest, um Meta´s Ambitionen in Sachen Metaversum, der Verschmelzung digitaler Räume mit der physischen Realität, zu betonen.

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Nicht gerade billig, aber mit sehr hohen Qualitäts- und Innovationsansprüchen schaffte im Februar 2024 nach ein paar Verzögerungen auch Apple den Markteintritt, um mit neuer, sehr guter Technologie der Fusion der realen mit der virtuellen Welt eine neue Qualität zu verschaffen. Das übliche Marketing-Getöse durfte natürlich nicht fehlen. Der Verkauf in den USA ist jedenfalls schon sehr gut angelaufen. Nach Europa soll sie in ein paar Monaten kommen.

Innovative Entwicklungen in der Welt der Virtual Reality: Die MetaQuest 3 und Apples Einstieg bringen bahnbrechende Neuerungen.

Hochpreisige VR-Technologie: Apple Vision Pro im Test

Die Apple Vision Pro, die wie der Name schon andeutet mehr als nur den Consumer-Markt sein will, kostet rund 3.500 Dollar, bietet dafür etwa im Vergleich zur MetaQuest 3 ein OLED-Display mit 3660 x 3200 Pixeln pro Aug. Die Quest 3 schafft nur 2064 x 2208, was laut den ersten Testern schon einen deutlichen Unterschied ausmacht. Zudem funktioniert das Hand- und Augen-Tracking bei Apple dank höherer Rechenpower auch etwas besser, wobei es nicht so genau ist wie mit dem von Quest schon mitgelieferten VR-Controller. Preislich spielt die Apple Vision Pro jedenfalls in der Liga der professionellen Geräte mit. In diesem Segment sind aktuell vor allem die schon etwas angegraute HoloLens 2 von Microsoft oder die High-end-Geräte des finnischen Anbieters Varjo zu finden.

Die Apple Vision Pro bietet eine hochwertige VR-Erfahrung für den professionellen Einsatz. Mit einem OLED-Display von 3660 x 3200 Pixeln pro Auge übertrifft sie die MetaQuest 3 deutlich.

AR-Headset Microsoft Hololens 2 im Praxistest

Die HoloLens 2 kam in Österreich Ende 2020 auf den Markt und ist technologisch etwas veraltet. Sie kostet je nach Ausführung 3.849 Euro bis 5.049 Euro (für Reinräume und gefährliche Einsatzorte), dafür gibt es schon zahlreiche, von Partnern entwickelte und gut erprobte Anwendungen. Über ein Nachfolgemodell, die HoloLens 3, wurde schon lange spekuliert, aber Microsoft dürfte den Schwerpunkt stärker auf die Entwicklung von Mixed Reality-Software legen. Anders als die neuen Modelle von Apple oder Meta handelt es sich bei der HoloLens wie etwa auch bei der Magic Leap 2, die bei uns noch weniger verbreitet ist, um keine geschlossene Brille mit Durchsicht für Augmented Reality mittels einer Videoübertragung der realen Welt, sondern um eine transparente AR-Brille. Mit der vor einigen Jahren entwickelten Mixed-Reality Plattform Mesh zielte nun Microsoft auf eine Umgebung, in der sich User verschiedenster Geräte treffen und an gemeinsamen 3-Modellen arbeiten können. Mesh wurde dazu in Microsoft Teams, Microsoft Dynamics 365 sowie in Partnerlösungen integriert. Gerade in VR-Meetings, die deutlich mehr Aufmerksamkeit als Videokonferenzen versprechen und auch Kollaboration an 3D-Modellen ermöglichen, sieht die Branche große Chancen.

hololens 2
Die HoloLens 2 bietet trotz ihrer Einführung in Österreich Ende 2020 bereits bewährte Anwendungen, obwohl sie technologisch etwas veraltet ist. Mit Preisen zwischen 3.849 Euro und 5.049 Euro, je nach Ausführung, richtet sie sich insbesondere an spezielle Einsatzorte wie Reinräume. - © theverge.com
„Bei VR für Trainings und Collaboration ist es heute schon egal, welches Device ich verwende."
Helmut Krämer, VR-Spezialist Tietoevery Austria

Ein Überblick über die Varjo XR 4 Serie

Varjo hat wiederum im November 2023 seine neue XR 4 Serie als hochauflösendes Mixed Reality-System präsentiert. Sie bietet nun zwei 4K-Microdisplays (3830 × 3744 Pixel pro Auge) und eine 20-Megapixel für die fotorealistischen Erfassung der Umwelt sowie ein großes Sichtfeld (120 x 105 Grad). Das System soll dem menschlichen Auge schon sehr nahe sein. Sie kostet in der Basisversion rund 4.750 Euro. Varjo kann im Gegensatz von Apple aber schon auf zahlreiche Referenzen setzen. Das Vorgängermodell, die XR 3, wird in der mit hohen Sicherheitsstandards zertifizierten Editionen auch in sehr sensiblen Bereichen der Industrie (etwa Reinräumen) oder auch für Schulungsszenarien für Piloten der US-Army eingesetzt. Diese Ausführungen liegen dann aber schon bei rund 12.000 Euro.

Varjo präsentierte im November 2023 stolz seine neue XR 4 Serie als hochauflösendes Mixed Reality-System. Mit zwei 4K-Microdisplays pro Auge (3830 × 3744 Pixel) und einer 20-Megapixel-Kamera zur fotorealistischen Umwelterfassung bietet das System ein beeindruckendes Sichtfeld von 120 x 105 Grad.

Für viele professionelle Anwendungen genügen aber auch deutlich günstigere Systeme wie eben die neue Meta Quest 3. Das hat beispielsweise der Test des steirischen Simulationsbüro Exaron für das Industriemagazin im Dezember 2023 gezeigt, bei dem eine Prozess- und Robotersimulation für einen fiktiven Sondermaschinenbauer durchgetestet wurde. Auch VR-Spezialist Helmut Krämer von Tietoevery Austria sieht die Geräte mehr als Teil eines gesamten Systems. „Bei VR für Trainings und Collaboration ist es heute schon egal, welches Device ich verwende. Da komme ich mit einer Quest genauso gut durch wie mit Apple“, so Krämer. Spannend wird Mixed Reality nun, wenn man damit komplexe Prozesse erlebbar machen kann. Bei virtuellen Meetings mit Personen im Raum laufe die Arbeit auch viel konzentrierter ohne Ablenkungen wie E-Mails und Handy.

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Vergleich der 3 neuesten Datenbrillen 2024

In der modernen digitalen Welt spielen intelligente Brillen eine immer wichtigere Rolle in industriellen und professionellen Anwendungen. Unternehmen investieren immer öfter in fortschrittliche Lösungen wie Apple Vision Pro, Meta Quest 3 und Varjo XR-4, um ihre Arbeitsabläufe zu optimieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Diese Datenbrillen bieten eine Vielzahl von Funktionen und Möglichkeiten, die es Unternehmen zur Verbesserung der betrieblichen Effizienz und zur Erschließung von Kooperationsmöglichkeiten ermöglichen. Werfen wir einen genaueren Blick auf diese führenden Datenbrillen und betrachten ihre Relevanz für die Industrie und den professionellen Einsatz.

Apple Vision Pro Meta Quest 3 Varjo XR-4
Marktstart Februar 2024 (USA) Oktober 23 November 23
Plattform autark/ PC-VR-Streaming autark/ PC-VR-Streaming PC erforderlich
Betriebssystem visonOS Quest system software based on Android
Verbindungen Wi-Fi 6, Bluetooth 5.3 Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2, USB-Typ-C 1x Display-Port + 1x USB-C
Prozessor Apple M2 (8 Kerne), Apple R1 (12 ms Latenz) Qualcomm Snapdragon XR2 Gen 2  NVIDIA GPU
Arbeitsspeicher 16 GB 8 GB
Speicher 256 GB/ 512 GB/ 1 TB 128 GB/ 512 GB
Display zwei 4K Micro-OLED Displays zwei 2064 x 2208p RGB-stripe LCD Displays zwei 4K-Mini-LED(3830 × 3744 Pixel pro Auge)
Bildwiederholung 90-100Hz 90-120Hz 90 Hz
Sichtfeld k. A. 110 x 96 Grad 120 × 105 Grad
Hauptkameras Sterokopische 3 D Kameram 6,5 Stereo Megapixels zwei RGB Kameras mit 25 PPD (Pixel per degree) zwei 20-MPX-Kameras mit 51 PPD
Eingabe Hand, Augen, Stimme, Controller optional Hand, Auge, Stimme, Controller Oculus Touch Varjo-Controller (powered by RAZER™)
Akkulaufzeit externes Akkupack, 2 bis 2,5 h 2,2 bis 2,9 h
Gewicht 600 bis 650 g 515 g 1021 g
Preis 3.499 Dollar 539 Euro/ 699 Euro (512 GB) 4750 Euro
Sonstiges Passthrough-Modus, Hand- und Augen-Tracking Passthrough-Modus, Hand-Tracking Passthrough-Modus, Hand- und Augen-Tracking

Mehr als Virtual Reality

Die neue Generation von Mixed-Reality-Brillen bietet aber nicht nur bessere, verpackungsfreie Bilder, sondern wird zunehmend auch in der freien Wildbahn alltagstauglicher. Die Geräte sind autark, benötigen also nicht unbedingt eine Anbindung an einem Computer, und machen neben der virtuellen Welt dank einer Frontkamera auch die reale Außenwelt sichtbar. Man kann also mit der Brille im Passthrough-Modus auch durch Gebäude und auf Straßen spazieren, limitiert aber durch die Akkulaufzeit, die ohne Erweiterung meist unter zwei Stunden liegt. Gerade in der Bewegung durch die reale Welt sind eine gute Auflösung und geringe Verzögerungswerte wichtig. Einige User wagten sogar schon Autofahrten mit den neuen Geräten. Zu empfehlen ist dies aber auf keinem Fall. Denn perfekt sind die neuen Brillen freilich noch nicht und die virtuelle Welt bietet zudem noch mehr Ablenkung als der Blick aufs Smartphone.

Apple's Spatial Computer und die Zukunft der Arbeitswelt

Wieweit sich dadurch aber die Arbeitswelt verändern wird, wird sich erst zeigen. Apple bezeichnet sein in vielen Jahren mit Unsummen entwickeltes erstes VR-Headset deshalb auch als eine völlig neue Computergeneration: dem Spatial Computer. Ein neues Zeitalter des räumlichen Computings hat demnach begonnen. Wird dies aber auch herkömmliche PCs, Mobile Telefone und reale Büros ersetzen?

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Der jüngste Entwicklungsschub ist jedenfalls beeindruckend. Ein hochauflösendes Virtual Reality-Erlebnis, wenn auch mit Datenkabel, war schon lange möglich. Der Autor durfte etwa vor sieben Jahre ein digitalisiertes Gaskraftwerk bei Siemens in Schweden bewundern und die Bauteile der Turbine virtuell zerlegen. Aber heute bieten relativ leichte Headsets mit schneller WLAN-Verbindung schon deutlich mehr.

Ermöglicht wurde dies durch eine neue Generation an leistungsstarker und energiesparender Chips, Sensoren, Displays sowie zahlreichen weiteren Innovationen. Dank sehr hoher Auflösung, geringer Verzögerung, präzisem Tracking mit Händen und Augen oder intuitiver Eingabegeräte fühlt sich das Leben in der virtuellen bzw. holografisch erweiterten Welt schon sehr echt an. Das führt auch dazu, dass man sich nun deutlich schneller an die neue Umwelt gewöhnt. Nach einer kurzen Entwicklungspause, so sind sich die meisten Experten einig, dürft nun das virtuelle Zeitalter endlich wieder einen kräftigen Aufschwung bekommen.