Textilindustrie : Robert van de Kerkhof verlässt Lenzing-Vorstand

Lenzing-Standort in der Luftaufnahme

Lenzing-Standort in der Luftaufnahme

- © Bavaria Luftbild Verlags GmbH

Der Vorstand des oberösterreichischen Faserproduzenten Lenzing wird von vier auf drei Mitglieder verkleinert. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, will Marketing- und Vertriebsvorstand Robert van de Kerkhof seinen bis 31. Dezember 2023 laufenden Vertrag nicht verlängern.

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Van de Kerkhof gehörte dem Lenzing Vorstand seit 2014 an. "Wir bedanken uns für die engagierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen ihm für seinen weiteren Weg alles Gute", sagte Cord Prinzhorn, Aufsichtsratsvorsitzender der Lenzing Gruppe, laut Mitteilung. Die Vertriebsagenden im Geschäftsfeld Fasern werden im Wesentlichen vom Vorstandsvorsitzenden Stephan Sielaff übernommen. Robert van de Kerkhof wird bis zum Ende seiner laufenden Funktionsperiode als Chief Sustainability Officer den Bereich Nachhaltigkeit verantworten.

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„Nach neun Jahren habe ich mich schweren Herzens dazu entschieden, die Lenzing Gruppe als Vorstand per Ende des Jahres zu verlassen. Ich bedanke mich bei meinen Vorstandskollegen sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Es war eine fantastische Reise mit herausragenden Erfolgen, darunter die erfolgreiche Umsetzung unserer neuen Werke und unserer Markenstrategie, wegweisende Produktinnovationen sowie die Entwicklung zum Champion der Nachhaltigkeit“, sagt Robert van de Kerkhof.

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Van de Kerkhof gehörte dem Lenzing Vorstand seit 2014 an.
Van de Kerkhof gehörte dem Lenzing Vorstand seit 2014 an. - © Lenzing

Sein großer Erfolg: nachhaltige Fasern

„Robert van de Kerkhof hat seine Rolle als Marketing- und Vertriebsvorstand seit 2014 hervorragend ausgefüllt und wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung der Lenzing Gruppe beigetragen. Mit der disziplinierten Umsetzung der Unternehmensstrategie, insbesondere der Investitionsprojekte in Thailand und Brasilien sowie der Positionierung der Marken Tencel und Veocel, ist Lenzing bestens für die Zukunft und die wachsende Nachfrage nach umweltverträglichen Fasern aufgestellt. Wir bedanken uns für die engagierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen ihm für seinen weiteren Weg alles Gute“, sagt Cord Prinzhorn, Aufsichtsratsvorsitzender der Lenzing Gruppe.

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Um der stetig steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Materialien in Asien gerecht zu werden, hat Lenzing an seinen Standorten in Asien mit der Umstellung der Produktionskapazitäten von konventioneller Viscose auf die Produktion von umweltfreundlichen Spezialfasern begonnen. Damit verbunden ist die Umstellung auf einen optimierten Produktionsprozess und effizienten Energieverbrauch bei der Herstellung der umweltfreundlichen Viscosefasern der Marke Veocel. Mit diesen umweltfreundlichen Spezialfasern wird der steigenden Nachfrage nach nachhaltigeren Materialien für alltägliche Körperpflege- und Hygieneprodukte sowie für Reinigungstücher Rechnung getragen. Die Umstellung wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres abgeschlossen sein.

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Tencel (auch Lyocell genannt) ist eine gesponnene Naturfaser. Sie wird aus dem Zellstoff nachhaltig angebauter Buchen und Eukalyptusbäume gewonnen. Die Herstellung erfolgt in einem umwelt- und ressourcenschonenden Verfahren, das mit dem Europäischen Umweltpreis ausgezeichnet wurde.

Gesponnene Naturfaser Tencel

- © FRANZ NEUMAYR Pres

Produktion von Lenzing Fasern aus Holz

Die Fasern werden aus Holz und Zellstoff hergestellt, die aus nachhaltig und verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen. Lenzing hält sich dabei an die strengen Richtlinien der unternehmensinternen Holz- und Zellstoffrichtlinie sowie an die Vorgaben anerkannter Waldzertifizierungssysteme. Die Produktion der Fasern erfolgt am Standort Lenzing in Österreich, der ein integrierter Standort ist.

Hier werden die tatsächlich anfallenden CO2-Emissionen durch effiziente Produktionsprozesse - wie die direkte Herstellung der Fasern aus Holz - sowie durch den Einsatz erneuerbarer Energiequellen wie Solarenergie und Biomasse reduziert. Um die Fasern als CO2-neutrale Produkte anbieten zu können, wurden die Emissionen gemessen und reduziert. Zusätzlich wurden die verbleibenden Emissionen durch die Finanzierung von Klimaprojekten kompensiert.

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"Die Zusammenarbeit über die gesamte Lieferkette hinweg ist der Schlüssel zur Steigerung der nachhaltigen Produktentwicklung im Vliesstoff-Markt", sagt Marika Mäkilä, Senior Manager, Category Management, Europe.