Zulieferer : Miba und die Elektromobilität: "In Europa unglaubliche Dynamik zu spüren"

Mitarbeiter in der Batterie-Produktion in der Voltfactory von Miba.

Batterie-Produktion in der Voltfactory von Miba

- © HERMANN WAKOLBINGER

Kaum eine Branche macht wohl gerade so viele Veränderungen durch wie die Automobilindustrie. Allein durch das Aus des Verbrennungsmotors steht eine große Disruption unmittelbar bevor, erfasst die Industrie auch jetzt bereits. Das betrifft nicht nur die Autobauer – sondern auch ihre Zulieferer.

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„In Europa ist eine unglaubliche Dynamik in der Automobilindustrie zu spüren“, sagt Markus Hofer, CFO beim Zulieferer Miba. „Es gibt de facto für den Verbrennungsmotor keine Neuentwicklungen mehr“. Der Forschungs- und Entwicklungsfokus liegt in Europa bei Pkw nun in erster Linie auf batterieelektrischen Antrieben. Damit will der Kontinent Vorreiter in Sachen Elektromobilität werden, während in den USA der Verbrennungsmotor noch höhere Relevanz hat. Einerseits wurde der europäische Schwerpunkt durch den Regulator vorgegeben, andererseits ist ein Shift im Mindset bereits vollzogen und auch die Kunden verlangen mittlerweile E-Antriebe, so der CFO.

Miba will mit Batterien stark wachsen

Miba liefert vor allem an Tier eins, teilweise an OEMs. „Als Komponentenlieferant bist du unten in der Food Chain“, sagt Hofer. Man entwickelt Lösungen, von denen man noch nicht weiß, wie und wie schnell sie sich durchsetzen. Welche Technologien in Zukunft wirklich angewendet werden, ist unklar.

„Und damit wissen wir, wir werden oft in der Entwicklung in eine Sackgasse fahren. Wichtig ist, dass wir genügend Autobahnen haben und nicht nur Sackgassen“, erläutert Hofer die Fail-Fast, Fail-Cheap Strategie des Unternehmens.

Während solche Unsicherheiten manchen Zulieferern vielleicht zu schaffen machen, ist man beim Familienunternehmen Miba positiv gestimmt. Trotzdem wird eines klar: Es werden vermutlich nicht alle jetzigen Zulieferer diesen Prozess schaffen. Auch weil in der E-Mobilität deutlich weniger Komponenten gebraucht werden – und damit weniger Lieferanten.

Dieser Artikel ist Teil eines exklusiven Beitrags in unserem Schwester-Magazin Factory. Lesen Sie mehr zu den derzeitigen Herausforderungen für die Zulieferer und darüber, wie ZKW, Bosch und ZF damit umgehen!