neues Werk : Miba will mit Batterien stark wachsen

Batterieprüfung in Hochvolt-Schutzanzug in der Voltfactory von Miba in Oberösterreich.
© HERMANN WAKOLBINGER

Unsere Welt wird elektrifiziert: Autos, Schiffe, leichte Nutzfahrzeuge, Baumaschinen, selbstfahrende Stapler in der Produktion, Drohnen, sogar Pistenraupen. Alle diese Endanwendungen werden immer öfter elektrisch angetrieben.

Das Herzstück dieser Antriebe sind Batterien, wie sie die oberösterreichische Technologiegruppe Miba in der heute in Bad Leonfelden eröffneten Miba Voltfactory entwickelt und produziert. Der neue Produktionsstandort ist das erste Batterie-Werk von Miba. Es hat auf einer Fläche von 3.900 Quadratmetern eine jährliche Produktionskapazität von 500 Megawattstunden. Anders ausgedrückt: Pro Jahr können rund 50 Millionen Batteriezellen zu rund 20.000 Batterie-Systemen verarbeitet werden. Mit diesem Volumen könnte man rund 10.000 elektrische Mittelklasse-Autos bestücken.

Mitarbeiter in der Batterie-Produktion in der Voltfactory von Miba.
© HERMANN WAKOLBINGER

Kühllösung eigens entwickelt

Das Werk setzt auf eine spezielle, neu entwickelte Laser-Kontaktierung – laut Miba ist man der erste Anbieter mit dieser Technologie – bei der Verschweißung der Batterie-Rundzellensysteme. Die Batterie-Systeme werden auf einer vollautomatischen Produktionslinie, dem "Voltjet", produziert. Selbstfahrende Roboter unterstützen Produktion und Logistik, ab dem kommenden Jahr wird zudem zur Qualitätsüberwachung künstliche Intelligenz eingesetzt.

Durch den modularen Aufbau der Batterie-Systeme sollen kundenspezifische Anforderungen rasch umgesetzt werden können. In die Batterien wird außerdem das Temperaturmanagement-System Flexcooler eingebaut. Die neuartige Kühllösung hat Miba selbst entwickelt. Sie soll zu einem wesentlich geringere Gewicht, reduzierten CO2-Fußabdruck und zu höchster Performance der Batterie beitragen.

All das sei Grundlage "für eine starke Marktnachfrage und das große Wachstum unseres Batterie- Geschäfts“, so Miba-Vorstandsvorsitzender F. Peter Mitterbauer. „Unser Ziel ist es daher, weltweit zu expandieren und weitere Voltfactory-Standorte aufzubauen. Der Standort Bad Leonfelden ist dafür das Pilot- und Vorzeigewerk.“

Die Batterie-Systeme werden auf einer vollautomatischen Produktionslinie, dem "Voltjet", produziert.

- © Hermann Wakolbinger

Fachkräfte für Wachstum gesucht

Miba beschäftigt sich schon seit mehr als fünf Jahren mit Batterietechnologien. „Angetrieben von unserer Unternehmensmission ‚Technologies for a cleaner planet‘ wollen wir bis 2027 mit Technologien für Endanwendungen zur effizienten Gewinnung, Übertragung, Speicherung und Nutzung von Energie auf einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro wachsen", erklärt Mitterbauer. "Batterien als Speichermedien für Energie sind dabei ein wichtiger Pfeiler." Derzeit liegt der Umsatz hier bei einer Milliarde Euro.

2019 hat sich das Unternehmen am Batterie-Spezialisten Voltlabor beteiligt, der seither enorm gewachsen ist und der seit Frühling 2022 unter dem neuen Namen Miba Battery Systems im Mehrheitseigentum von Miba steht.

Rund 80 Millionen Euro hat Miba seit 2019 nun bereits in ihre Elektrifizierungsstrategie investiert. „Unser Ziel ist es, in enger Partnerschaft mit unseren Kunden ihre elektrifizierten Produkte von morgen zu entwickeln, zur Serienreife zu führen und in höchster Qualität zu produzieren“, sagt Mitterbauer. "Damit schaffen wir eine wesentliche Grundlage für das weitere Wachstum der Miba, in der Elektrifizierung genauso wie in unseren anderen Geschäftsbereichen.“ Allein in Oberösterreich sucht das Unternehmen dafür über 100 zusätzliche Mitarbeiter.