Die Versorgungsinfrastruktur der Amag am Standort Ranshofen setzt sich aus komplexen Systemen mit häufig mehreren Einspeisepunkten, kilometerlangen Rohrleitungen und einer Vielzahl von Abnahmestellen zusammen.
Beispielsweise wird das Nutzwassernetz von zwei Wasserwerken versorgt, welche sich außerhalb des Werksgeländes an zwei unterschiedlichen Standorten in Ranshofen befinden. Das Rohrleitungssystem für die Nutzwasserverteilung weist eine Länge von ca. 17 km auf mit einer Vielzahl von Ring- und Stichleitungen. Der am Werksgelände befindliche Wasserturm dient dazu, eine gewisse Ausgleichsmenge an Nutzwasser bereitzustellen und den Druck im Netz konstant zu halten.
Versorgt werden verschiedenste Anlagen am gesamten Werksgelände. Pro Jahr werden über dieses System ca. 4 Mio. m³ Nutzwasser am Standort Ranshofen verteilt. Neben dem Betrieb und der Instandhaltung der Versorgungsnetze müssen diese auch ständig weiterentwickelt und ausgebaut werden. Bevor Änderungen vorgenommen werden, werden ihre Auswirkungen auf das gesamte System im Voraus bewertet, um einen sicheren und durchgängigen Betrieb auf dem gesamten Werksgelände zu garantieren.
Um seriöse Aussagen treffen zu können, müssen die Auswirkungen solcher Änderungen nicht nur punktuell, sondern auch global betrachtet werden. Damit solche systemweiten Betrachtungen möglich sind, wurden Softwaremodelle von ausgewählten Versorgungsnetzen am Standort Ranshofen erstellt. Hierbei wurde die reale Situation der Systeme zu einem hohen Detailgrad in einer Softwareumgebung digitalisiert, welche nun die Simulation der Auswirkungen von Veränderungen ermöglicht. Die Erstellung von Softwaremodellen für Versorgungsnetze ist eine wichtige Entwicklung, um komplexe Fragestellungen im Bereich der Netzplanung und -optimierung zu lösen.
Durch die Möglichkeit, systemweite Betrachtungen und Simulationen durchzuführen, können fundierte Entscheidungen getroffen werden, die eine sichere und zuverlässige Versorgung gewährleisten und gleichzeitig eine effiziente Nutzung der Ressourcen ermöglichen. Bei der AMAG wurden Softwaremodelle für die Trink- und Nutzwasserversorgung, das Erdgas- und Stromnetz, für die Druckluft- und Heizwärmeversorgung erstellt und sind laufend in Verwendung.