Elektro-Mobilität : 7 Prozent mehr Umsatz: Batterie-Hersteller Banner setzt auf China

Auch wenn die Entwicklung klar in Richtung E-Mobilität gehe, sei dies nicht das Ende der klassischen Blei-Säure-Batterie

Auch wenn die Entwicklung klar in Richtung E-Mobilität gehe, sei dies nicht das Ende der klassischen Blei-Säure-Batterie

- © Andreas WENTER

Der Batteriehersteller Banner mit Sitz in Leonding (Bezirk Linz-Land) hat im Geschäftsjahr 2022/23 (bis 31.3.) einen Umsatz von 307 Mio. Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Plus von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Absatz ist auf 4,1 Millionen Stück gestiegen. Wie das Familienunternehmen am Dienstag mitteilte, will es durch den Markteintritt mit einem Partner in China und die Verlängerung der Lizenzpartnerschaft mit Duracell seine Märkte in Europa und Asien weiter ausbauen.

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Auch wenn die Entwicklung klar in Richtung E-Mobilität gehe, sei dies nicht das Ende der klassischen Blei-Säure-Batterie.

"Meiner Einschätzung nach werden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auch künftig einen erheblichen Anteil am Nachrüstmarkt ausmachen. Im Segment der Fern-Lkws bestehen derzeit keine Alternativen zum Verbrennungsmotor. Insgesamt sehen wir auch in Zukunft Wachstumsmöglichkeiten für Starter- und Versorgerbatterien", so der kaufmännische Geschäftsführer Andreas Bawart. Das Unternehmen will Marktanteile im Nachrüstmarkt gewinnen. Geplant ist ein Wachstum auf rund 200.000 Batterien.

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Die Europäische Union und damit auch Österreich tragen zur Verschlechterung bei.
Andreas Bawart

Kaufmännische Geschäftsführer von Benner, Andreas Bawart

- © Banner

Kritik an der Europäischen Union

Innovationsfreude und starke Nachfrage hätten trotz schwieriger Rahmenbedingungen bei Kosten und Lieferketten sowie klarer Standortnachteile neben "einer herausfordernden Preisweitergabe" die aktuell positive Unternehmensentwicklung ermöglicht.

"Die Europäische Union und damit auch Österreich tragen zur Verschlechterung bei", kritisierte Bawart, dass "so viele Vorschriften eingeführt" worden seien, "deren Umsetzung für mittelständische Unternehmen wie uns eine massive Erhöhung des Verwaltungsaufwandes bedeutet".

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Das Erstausrüstungsgeschäft, das im vergangenen Geschäftsjahr wegen fehlender Halbleiter und Kabelbäume rückläufig war, habe sich erholt und liege in der Business Unit Automotive bei 30 Prozent. 70 Prozent des Umsatzes würden im Aftermarket erwirtschaftet.

In den letzten drei Jahren hat Banner 25 Millionen Euro in den Ausbau des Standortes Leonding investiert. 10 Millionen Euro fließen jährlich in Innovation und Entwicklung. Für Banner sind europaweit 785 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig.

Recycling-Quote von 99,9%

Mit dem seit zehn Jahren bestehenden Duracell-Automotive-Programm "made by Banner" hat Banner bisher Kunden in mehr als 45 Ländern mit Starter- und Bordnetzbatterien beliefert. 80 Prozent des Absatzes entfallen auf Kontinentaleuropa, 20 Prozent auf die Regionen Mittlerer Osten und Afrika.

Ziel ist es, den Duracell-Absatz weiter auszubauen, vor allem in Europa, wo Bawart noch großes Potenzial für die Marke sieht. Auch in China will man künftig wachsen: Im Rahmen einer Lizenzpartnerschaft wird der Batteriehersteller LEOCH künftig bestimmte Premium-Produkte unter der Wort-Bild-Marke Banner in China produzieren und vertreiben.

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In Sachen Nachhaltigkeit hat Banner bereits eine Recyclingquote von 99,9 Prozent der Bestandteile von Altbatterien. "In unserem Produktionsprozess setzen wir über 95 Prozent Recycling-Blei ein. Auch die bei uns hergestellten Batteriekästen bestehen zu 80 Prozent aus Polypropylen-Rezyklat. Zudem wird die gesammelte Schwefelsäure der Altbatterien zu Natriumsulfat verarbeitet, woraus wiederum Waschmittel und Glas produziert werden", erklärt Bawart. Das Bürogebäude in Leonding wird um 3 Mio. Euro saniert. Der Energieverbrauch wird auf ein Minimum reduziert.

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Planmäßig entwickelt sich auch das zweite Standbein Energy Solutions. In den Produktbereichen Traktion, Semi-Traktion und Standby gebe es hervorragende Wachstumschancen und die Nachfrage nach Energiespeicherlösungen sei weiterhin hoch.

Banner-Werk in Leonding

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