Neuer Groß-Aktionär bei OMV : OMV: Energie-Konzern aus den Emiraten wird zweitgrößter Aktionär

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Emiratischer Konzern wird mit 24,9 Prozent der Anteile an der OMV zweitgrößter Aktionär hinter der ÖBAG

- © OMV Solutions GmbH

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch gemäß der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt, dass die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) und die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) die gemeinsame Kontrolle über die OMV Aktiengesellschaft erwerben. ADNOC wird mit 24,9 Prozent der Anteile zweitgrößter Aktionär der OMV nach der ÖBAG mit 31,5 Prozent. ADNOC ist ein weltweit tätiges Energie- und Petrochemieunternehmen.

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Der langjährige Kernaktionär der OMV aus Abu Dhabi, der Staatsfonds Mubadala, hatte seine Anteile im Dezember 2022 innerhalb des Emirats an ADNOC verkauft. Dies musste von Brüssel wettbewerbsrechtlich genehmigt werden, da ADNOC und OMV nun gemeinsam mit 56,4 Prozent die Aktienmehrheit halten.

Die Kommission kam zu dem Ergebnis, dass die geplante Übernahme keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken aufwirft. Sie begründete dies damit, dass die gemeinsame Marktstellung der Unternehmen auch in Zukunft begrenzt sein wird. Das Vorhaben wurde im vereinfachten EU-Fusionskontrollverfahren geprüft.

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Fusioniert Borealis mit Borouge?

Erst Anfang Juli war bekannt geworden, dass Abu Dhabi und der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV eine Fusion der beiden Unternehmen Borouge und Borealis erwägen. Durch eine Fusion könnte ein Chemie- und Kunststoffkonzern mit einem Marktwert von mehr als 30 Milliarden Dollar (27,5 Milliarden Euro) entstehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

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Die mögliche Bewertung sowie die Eigentümerstruktur sind laut Insidern noch Gegenstand von Gesprächen. Diese könnten in den kommenden Wochen in formelle Fusionsverhandlungen münden. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Gespräche, die zwischenzeitlich unterbrochen wurden. Auch jetzt könne es zu Verzögerungen oder einem Abbruch kommen.

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Wachsen will die OMV vor allem im Chemiebereich. "Für diese Wachstumsambitionen ist die Borealis heute und wird weiterhin eine tragende Säule sein", so OMV-Chef Alfred Stern Ende Mai. Ein ganz wichtiges Wachstumsprojekt sei auch das Kunststoff-Joint-Venture Borouge, das die OMV mit der staatlichen Ölgesellschaft AbuDhabi National Oil Company (ADNOC) hat.