Cybersicherheit für Österreichs Industrie : Cyberangriffe auf Österreichs Unternehmen steigen um über 200 Prozent

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Die österreichischen Industriebetriebe haben in den letzten Jahren einen "massiven Schub in der Digitalisierung" erfahren

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Die Industriellenvereinigung (IV) plädiert für eine verstärkte Kooperation zwischen privaten und staatlichen Stakeholdern beim Thema Cybersicherheit. Es habe bei Cyberangriffen auf österreichische Unternehmer eine Steigerung von mehr als 200 Prozent im letzten Jahr gegeben, sagte IV-Präsident Georg Knill am Montag bei einem "Round Table" zu diesem Thema. Auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) verwies auf die starke Zunahme der Cyberkriminalität.

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Knill sagte bei der gemeinsamen Veranstaltung von IV und Innenministerium im Haus der Industrie zum Thema "Cybersicherheit", Informationstechnologien seien "von grundlegender wirtschaftlicher Bedeutung". Die österreichischen Industriebetriebe hätten vor allem in den letzten Jahren einen "massiven Schub in der Digitalisierung" erfahren.

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IV-Chef Georg Knill im Gespräch

- © Marija Kanizaj

"Existenzielle Gefahr"

Man dürfe aber "nicht außer Acht lassen, dass eine Fortschreitung der Digitalisierung eine massive Veränderung mit sich bringt". "Veränderte Rahmenbedingungen bieten bei Cyberangriffen ganz andere Möglichkeiten", so Knill. Der Großteil der Unternehmen betrachte Cyberangriffe als "existenzielle Gefahr". Dies müsse man als "klaren Auftrag sehen für eine verstärkte Kooperation zwischen privaten und staatlichen Stakeholdern".

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Um das Thema "nachhaltig bedienen zu können", müsse man an zwei Stellschrauben drehen: Erstens sei der Fachkräftemangel im IT-Sektor zu beheben. "Aktuell fehlen hier 25.000 Fachkräfte", die Ausbildung müsse verstärkt werden. Und zweitens sei auf eine "schlanke" und "effiziente" Regulatorik zu setzen, auch um Abwanderungen zu verhindern.

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Innenminister Karner verwies darauf, dass die "Dynamisierung der Digitalisierung, der künstlichen Intelligenz, des Cyberraums" in den letzten Jahren "unglaublich Fahrt aufgenommen" habe. "Deswegen ist es so wichtig, dass wir uns als Gesellschaft, als Öffentlichkeit, als Behörden, mit diesem Schwung auseinandersetzen - und diese Welle, diesen Schwung, zu unserem Vorteil nutzen und die Risiken minimieren."

Pilot-Projekt: Cyber-HAK

Karner betonte, dass Betrug und Raub nun verstärkt im Internet stattfinde, Cyberkriminalität sei im Jahresvergleich um 30 Prozent angestiegen. Ein weiterer Punkt sei Hass im Netz und Radikalisierung im Netz. Der Minister verwies diesbezüglich auf den geplanten islamistischen Anschlag auf die 27. Regenbogenparade für LGBTIQ-Rechte vergangenen Samstag in Wien: "Die letzten Tage haben das leider eindruckvoll unter Beweis gestellt, wie gut der Verfassungsschutz aufgestellt ist, aber wie konkret die Bedrohung durch Radikalität im Netz da ist."

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Darüber hinaus gehe es darum, gegen Fake News und Deep Fakes vorzugehen, sagte Karner. Aber auch die Datensicherheit der Unternehmen sei wesentlich, betonte er.

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Auch griff er wie Knill das Ausbildungsproblem auf: Man werde hier neue Schwerpunkte setzen. So verwies er etwa auf "ein Pilotprojekt, das wir gemeinsam mit dem Bildungsministerium gestartet haben", nämlich die "Cyber-HAK" in Tamsweg. Ein weiterer Standort soll als Pilot-Projekt in Horn entstehen, so der Minister.