Auto-Industrie News Österreich : BMW verkauft mehr Fahrzeuge, Mercedes-Benz weniger

Der Autobauer BMW hat seine Verkäufe im dritten Quartal deutlich gesteigert und Platz eins im weltweiten Premiumsegment verteidigt.

Der Autobauer BMW hat seine Verkäufe im dritten Quartal deutlich gesteigert und Platz eins im weltweiten Premiumsegment verteidigt.

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Der Autobauer BMW hat im dritten Quartal seinen Absatz deutlich gesteigert. Er verteidigte damit seine Position als Weltmarktführer im Premiumsegment. Mercedes-Benz hingegen hat mit Verweis auf Modellwechsel und Lieferengpässe im dritten Quartal weniger Autos verkauft. Für die beiden deutschen Konzerne läuft es in China nicht rund. Doch von dort kamen am Dienstag gute Nachrichten für die Branche. Nach einer Delle im Sommer seien im September wieder mehr Fahrzeuge ausgeliefert worden, teilte der Branchenverband PCA mit.

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Der Vertriebsvorstand von BMW, Pieter Nota, sagte am Dienstag in München, das Unternehmen sei auf gutem Weg, im Gesamtjahr ein solides Absatzwachstum zu erreichen. Im dritten Quartal wurden mit rund 622.000 Fahrzeugen knapp 6 Prozent mehr verkauft als im Vorjahresquartal. In den ersten neun Monaten stieg der Absatz um 5 Prozent auf 1,836 Millionen Fahrzeuge. BMW konnte mehr Fahrzeuge bauen und ausliefern als im Vorjahr, trotz einiger Störungen in der Lieferkette. Teure Oberklassemodelle und vollelektrische Fahrzeuge waren die Wachstumstreiber. Der Auftragseingang sei weiterhin hoch, teilte BMW mit.

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Vertriebsvorstand von BMW, Pieter Nota, sieht BMW auf einem guten Weg.

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Mercedes-Benz: 4 Prozent Absatzrückgang

Mercedes-Benz hat im dritten Quartal mit knapp 511.000 Fahrzeugen 4 Prozent weniger abgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Der Modellwechsel bei der E-Klasse und den AMG-Modellen sowie die eingeschränkte Verfügbarkeit des GLC aufgrund von Lieferengpässen eines Zulieferers dämpften den Absatz. Nach neun Monaten liegt Mercedes-Benz mit 1,530 Mio. verkauften Fahrzeugen um 2 Prozent über dem Vorjahreswert. Für das Gesamtjahr strebt der Konzern lediglich einen Absatz auf Vorjahresniveau an.

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Besser läuft es derzeit auch bei BMW mit den Elektroautos. Der Autobauer steigerte die Auslieferungen seiner batteriebetriebenen Fahrzeuge (BEV) der Marken BMW und Mini von Juli bis Ende September im Vergleich zum Vorjahr um 80 Prozent auf 94.000. Auch in den ersten neun Monaten sei der BEV-Absatz "deutlich stärker gewachsen als der BEV-Gesamtmarkt", sagte Nota. Im laufenden Jahr sollen die Stromer 15 Prozent des Gesamtabsatzes ausmachen.

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Im dritten Quartal hat Mercedes-Benz den Absatz von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb (BEV) um 66 Prozent auf 61.000 Fahrzeuge gesteigert. Allein in Deutschland wurden davon rund 11 Prozent abgesetzt.

Automobilverkäufe in China sinken

In Europa konnten beide Hersteller ihre Auslieferungen um 12 bzw. 13 Prozent steigern - in China mussten beide jedoch einen Dämpfer hinnehmen. Bei BMW gingen die Verkäufe auf dem chinesischen Markt im dritten Quartal um knapp 2 Prozent auf rund 210.000 Fahrzeuge zurück, bei Mercedes-Benz sogar um 12 Prozent auf 196.000 Fahrzeuge.

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Nach Angaben des chinesischen Branchenverbands PCA stiegen die Auslieferungen von Autos an Endkunden im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6 Prozent auf 2,03 Millionen Fahrzeuge. Bereits im August hatte es ein Plus gegeben, während die Verkäufe im Juni und Juli verglichen mit dem Vorjahr noch zurückgegangen waren. In den USA steigerte BMW seine Verkäufe im dritten Quartal um 8% auf 92.000. Bei Mercedes-Benz ging der Absatz um 15 Prozent auf 64.000 Fahrzeuge zurück.

Oliver Ziese bleibt BMW-Chef

Der deutsche Automobilhersteller BMW hat den Vertrag mit dem Vorsitzenden des Vorstands, Oliver Zipse, vorzeitig bis zum Jahr 2026 verlängert. Der Aufsichtsrat zudem die Ablösung von Vertriebsvorstand Pieter Nota. Zu dessen Nachfolger wurde BMW-China-Chef Jochen Goller ernannt. Der 59-Jährige steht seit August 2019 an der Spitze des DAX-Konzerns und hat das Geschäft in China kräftig ausgebaut und im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn eingefahren. In den kommenden drei Jahren soll er die "Neue Klasse" von BMW, die ganz auf den Elektroantrieb ausgerichtet ist, in den Markt bringen, den Anteil von Elektroautos am Absatz auf ein Drittel steigern und die Digitalisierung vorantreiben.

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Aufsichtsratschef Norbert Reithofer sagte: "In einer Phase globaler Krisen und tiefgreifender Transformation hat die BMW Group unter seiner Führung nicht nur verlässlich robuste Ergebnisse erzielt, sondern auch ihre Führungsposition im globalen Wettbewerb nachhaltig gestärkt." Betriebsratschef Martin Kimmich ergänzte: "Die gute Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Betriebsrat wird mit der Wiederbestellung von Oliver Zipse fortgeführt." Man werde "weiterhin gemeinsam konstruktive Entscheidungen treffen".

Oliver Zipse BMW
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