Ranking der Top Frauen in der Industrie : Die Topmanagerinnen in Österreich

www.sebastianreich.com Elisabeth Stadler CEO VIG Vienna Insurance Group Vorstandsvorsitzende

Wichtigste Topmanagerin Österreichs: Elisabeth Stadler, 60, Vorstandsvorsitzende VIENNA INSURANCE GROUP AG

- © Vienna Insurance Group

Auch heuer befinden sich unter den 1000 Topmanagern des Landes wieder zahlreiche weibliche Führungskräfte. Das Ranking der Top 50 dieser Topmanagerinnen finden Sie hier.

Generell liegen dem Ranking die Firmenbuchdaten aller Personen in Österreichs 5000 umsatzstärksten Industrieunternehmen, zehn größten Kreditinstituten (nach Bilanzsumme), sowie den mit jenen verbundenen Privatstiftungen zugrunde. Alle in diesen Unternehmen operativ tätigen Menschen (Vorstände, Geschäftsführung), sowie die Aufsichtsrats-Vorsitzenden dieser Unternehmen, wurden dabei in die Liste aufgenommen. Keine Aufnahme in das Ranking fanden wie auch in den Jahren zuvor PolitikerInnen oder AnwältInnen.

Sabine Herlitschka, CEO infineon Österreich
Platz 2 der Topmanagerinnen: Sabine Herlitschka, 56, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG - © Infineon

Trotz anhaltender Bemühungen um mehr Geschlechterdiversität in Führungspositionen dominieren Männer weiterhin die Spitzenpositionen in österreichischen Unternehmen. Dennoch zeigt das Leadership Barometer von EY einen Anstieg des Frauenanteils in Vorstandsetagen. Von 202 Vorstandsmitgliedern sind nun 25 Frauen vertreten, ein Anstieg von 8,6 Prozent auf 12,4 Prozent innerhalb eines Jahres. Die Analyse des Instituts FAS Research in Kooperation mit dem INDUSTRIEMAGAZIN bietet weitere Einblicke, indem sie die Rolle der Frauen in den 5.000 umsatzstärksten Unternehmen Österreichs untersucht.

Das neue Ranking von 200 wichtigsten Frauen in Führungspositionen 2024.

Sabine Herlitzka (Mitte), Karin Exner-Wörer (links) und Monika Haselbacher sind nur drei der 200 wichtigsten Unternehmerinnen Österreichs.

Die Topmanagerinnen Österreichs

  1. Elisabeth Stadler, 60, VV VIENNA INSURANCE GROUP AG
  2. Sabine Herlitschka, 56, VV Infineon Technologies Austria AG
  3. Edith Hlawati, 65, V Österreichische Beteiligungs AG
  4. Michaela Keplinger-Mitterlehner, 56, stv. VV RLB OÖ AG
  5. Maria Theresia Niss, 45, V Mitterbauer Beteiligungs - AG
  6. Gerda Holzinger-Burgstaller, 43, VV Erste Bank AG
  7. Iris Ortner, 48, GF IGO Industries GmbH
  8. Karin Exner-Wöhrer, 51, VV Salzburger Aluminium AG
  9. Sonja Zimmermann, 49, AV Berndorf AG
  10. Susanne Riess, 61, VV Bausparkasse Wüstenrot AG
  11. Doris Wendler, 51, V WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG
  12. Elena Skvortsova, 52, V OMV AG
  13. Ilse Bartenstein, 67, GF Bartenstein Holding GmbH
  14. Bettina Glatz-Kremsner, 60, AV EVN AG
  15. Monika Kircher, 65, AV Ktn. Energieholding Beteiligungs GmbH
  16. Brigitte Bach, 57, V Salzburg AG
  17. Gunilla Elisabeth Saltin, 57, VV Mondi AG
  18. Kerstin Gelbmann, 48, GF Austro Holding GmbH
  19. Andrea Reithmayer, 56, AV ÖBB Holding AG
  20. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, 51, V-GF Fronius Int. GmbH
  21. Sonja Steßl, 41, V WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG
  22. Alexandra Habeler-Drabek, 52, V Erste Group Bank AG
  23. Barbara Potisk-Eibensteiner, 54, GF Heinzel Holding GmbH
  24. Pauline Theresia Seidermann, 56, GF voestalpine Stahl GmbH
  25. Christine Dornaus, 59, V WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG
  26. Theresia Meier, 64, V Raiffeisen Holding NÖ-Wien
  27. Bianca Schubert, 31, GF OMV Gas Marketing & Trading GmbH
  28. Hilde Umdasch, 79, AV Umdasch Group AG
  29. Silvia Angelo, 52, V ÖBB-Infrastruktur AG
  30. Birgit Rechberger-Krammer, 53, GF Henkel CEE GesmbH
  31. Sonja Jacoby, 49, GF Jacoby Holding GmbH
  32. Shirley Gil Parrado, 52, GF Novartis Pharma GmbH
  33. Annette Mann, 44, VV Austrian Airlines AG
  34. Jutta Rinner, 54, V LINZ AG
  35. Anette Klinger, 54, GF IFN Beteiligungs GmbH
  36. Solveig Menard-Galli, 52, V Wienerberger AG
  37. Sandra Kolleth, 52, GF Miele ges. m.b.H.
  38. Aakriti Chandihok-Thareja, 35, V Österreichische Beteiligungs AG
  39. Ulrike Schrott-Kostwein, 64, GF Kostwein Holding GmbH
  40. Patricia Neumann, 51, AV IBM Österreich Ges. m.b.H.
  41. Christina Fromme-Knoch, 51, AV WIG Wietersdorfer Holding GmbH
  42. Carola Wahl, 53, V Österreichische Beteiligungs AG
  43. Barbara Ascher, 68, GF Feller GmbH
  44. Marion Morales Albinana-Rosner, 49, V UniCredit Bank Austria AG
  45. Marianne Kusejko, 60, GF SIGMATEK GmbH & Co KG
  46. Eva Schinkinger, 54, GF Gebauer & Griller Kabelwerke ges. m.b.H.
  47. Susanne Erkens-Reck, 51, GF Roche Austria GmbH
  48. Sonja Wehsely, 52, GF Siemens Healthcare Diagnostics GmbH
  49. Victoria Elisabeth Max-Theurer, 36, Ges. Plasser & Theurer ges. m.b.H.
  50. Ingrid-Helen Arnold, 53, V AGRANA Beteiligungs-AG
Edith Hlawati, ÖBAG Vorständin
Drittplatzierte der österreichischen Topmanagerinnen: Edith Hlawati, 65, Vorstand-Mitglied Österreichische Beteiligungs AG - © Apa/ÖBAG/Georg Wilke

Das Ranking der Topmanagerinnen: Die Kriterien

Wie findet man die 1000 einflussreichsten Topmanager Österreichs und wie ergeben sich daraus die 50 Top-Managerinnen? Wie schon in den Jahren zuvor beauf­tragte INDUSTRIEMAGAZIN die Netz­werkanalytiker von FASresearch mit der Rangreihung. Die grundlegende Syste­matik: Einfluss ist ein Produkt aus Umsatz, Vernetzung und Variabilität des Netzwerkes.

Nach diesen Kriterien wird bewertet

1. Umsatz: Für jede Person wird der Umsatz der Unternehmen, in denen sie Funktionen bekleidet, aufsummiert – gewichtet nach der Funktion (Vorstandsvorsitz = 1, Aufsichtsratsvorsitz = 0,75 etc.) Dies wird für Industrie- und Finanzunternehmen getrennt durchgeführt, um Bilanzsumme und Umsatz nicht zu vermischen.

2. Vernetzung: Jede Person übernimmt die Netzwerkzentralität aller Institutionen (Firmen, Politik/Staat, Gesellschaft), in denen sie Funktionen bekleidet. Die Netzwerkzentralität wiederum umfasst die beiden Dimensionen „Brokerage Capital“ (Verbindung unterschiedlicher Netzwerkbereiche) und „Closure Capital“ (Einbettung in Cliquen). Internationale Positionen wurden stärker gewichtet.

3. Variabilität: FASresearch erzeugt das Netzwerk der Top-5.000-Unternehmen und ihrer Eigentümer und Töchter anhand von Kapitalbeteiligungs-/Eigentums-Beziehungen und/oder Verbindungen über Personen. Aus der Zuordnung der Unternehmen zu ÖNACE-Klassen wird ein Variabilitäts-Index für jede Firma errechnet. Der ist umso höher, mit je mehr Unternehmen verschiedener Klassen die Firma verbunden ist und je gleichmäßiger sich die Verbindungen auf die Klassen verteilen. Darüber hinaus wurde berücksichtigt, wie sehr die Manager die Sektoren Politik/Staat (z.B. Wirtschaftsverbände), Wirtschaft (Unternehmen und Privatstiftungen) sowie Gesellschaft (Clubs und Vereine, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Sport etc.) miteinander verbinden.

4. NEU Systemisches Risiko: Heuer erstmals analysiert, bildet es die Abhängigkeitsverhältnisse in der Wertschöpfungskette ab. Zur Berechnung der systemischen Risiken wurden die Güterklassen der Input-Output-Matrix der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung herangezogen. Die Gewichtung erfolgte über die Bruttowertschöpfung innerhalb der Sektoren sowie zwischen den Sektoren auf Basis zirkulierender Güterflüsse in Millionen Euro. Jede weitere zusätzliche Funktion einer Person fließt - ebenso auf Basis der Güterklassezuordnung des jeweiligen Unternehmens - aufaggregiert in den Gesamtwert ein. Güterklassen mit hohem Energie- und / oder Materialanteil wie etwa "Energie und Dienstleistungen der Energieversorgung" (Höchstwert 100) oder "Metallerzeugnisse" oder der Bauwirtschaft konnotierten Güterklassen wurden stärker gewichtet.

So funktioniert die Bewertung

Firmenwerte (nach den obigen Schlüsseln): Diese werden auf die Personen übertragen, aufsummiert und auf ein Maximum von 100 Prozent normalisiert. Das bedeutet zum Beispiel: Die Person mit dem höchsten Umsatzgewicht im Ranking stellt die 100% ­Benchmark für alle anderen Personen im Ranking dar.

Variabilität: Diese ergibt sich aus dem Durchschnitt der Einzelvariabilitäten, ebenso das Kriterium Systemisches Risiko.

Die Rangreihung innerhalb von Ex-aequo-Wertungen geschieht nach den weiteren Nachkommastellen, die im Heft nicht abgebildet werden. Die zum Teil deutlichen Abstände zwischen den Managern bei der Netzwerkzentralität zeigen, wie hoch konzentriert die Netzwerkeinbettung für sich genommen ist (was typisch ist für Machtnetzwerke).