Erneuerbare Energien 2030 Österreich : Erneuerbare Energien: Ein Blick auf aktuellen Stand und globale Vergleiche

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Aktuelle News: Österreich soll bis 2050 energieautark sein.

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Die Energiewende ist heute ein viel diskutiertes Thema, und Österreich hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um seine Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten. INDUSTRIEMAGAZIN zeigt auf, welche Fortschritte bereits erzielt wurden und wo noch Handlungsbedarf besteht. Außerdem werden wir vergleichbare internationale Indikatoren betrachten und diskutieren, welche Schritte notwendig sind, um die Energiewende erfolgreich voranzutreiben.

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Was ist erneuerbare Energie?

Erneuerbare Energiequellen, auch alternative Energiequellen genannt, gelten im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas als umweltfreundlich und nachhaltig. Sie regenerieren sich kontinuierlich oder sind in großen Mengen verfügbar, ohne die begrenzten Ressourcen der Erde zu erschöpfen.

Beispiele für erneuerbare Energie:

  • Solarenergie: Diese Energie wird aus der Sonnenstrahlung gewonnen, indem Solarzellen eingesetzt werden, um Sonnenlicht in elektrische Energie (Photovoltaik) oder Wärme (Solarthermie) umzuwandeln.
  • Windenergie: Windkraftanlagen nutzen die kinetische Energie des Windes, um elektrische Energie zu erzeugen. Windenergie ist eine der am schnellsten wachsenden alternativen Energiequellen.
  • Wasserenergie: Dies umfasst die Nutzung von Wasserkraft, bei der die Bewegungsenergie von Flüssen oder Strömungen genutzt wird, um Strom zu erzeugen. Es gibt auch Gezeiten- und Wellenenergie, die aus den Gezeitenbewegungen und Meereswellen gewonnen werden.
  • Biomasse: Biomasseenergie basiert auf der Verbrennung oder Vergärung von organischen Materialien wie Holz, Pflanzen, landwirtschaftlichen Abfällen und Biomasseabfällen, um Wärme oder Elektrizität zu erzeugen.
  • Geothermische Energie: Diese Energie wird aus der natürlichen Wärme im Inneren der Erde gewonnen. Geothermische Kraftwerke nutzen diese Wärme, um Dampf zu erzeugen und Turbinen anzutreiben.

Klimaziele und Bedeutung erneuerbarer Energien

Erneuerbare Energien leisten einen großen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie Treibhausgasemissionen und Umweltauswirkungen reduzieren. Außerdem sorgen Sie für die Unabhängigkeit von begrenzten Ressourcen und helfen dabei, geopolitische Konflikte zu vermeiden.

Erfahren Sie hier mehr: Bundes Energieeffizienzgesetz: Was die Industrie wissen sollte.

Bis 2030 soll die gesamte Stromproduktion in Österreich auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Zudem soll das Land bis 2040 komplett klimaneutral sein. Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) legt den Grundstein für diese Vorhaben, indem es die Förderungen für Ausbau und Neubau erneuerbarer Energien in Österreich festlegt.

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In Österreich soll bis 2030 die gesamte Stromerzeugung auf erneuerbare Energieträger umgestellt werden. - © weyo - stock.adobe.com

Wie viel Prozent des Stroms wird aus erneuerbaren Quellen erzeugt?

Die aktuelle Lage in Österreich zeigt, dass das Land bedeutende Fortschritte bei der Nutzung alternativer Energien verzeichnet. Im Jahr 2020 übertraf Österreich den vorgegebenen Zielwert für den prozentuellen Anteil erneuerbarer Energien im Bruttoendverbrauch von 34 % und erreichte beeindruckende 36,5 %. Dieser Trend setzte sich 2021 fort, mit einem weiteren Anstieg um 6,5 %. Die Einführung des EAG in 2022 soll nun den Weg für den weiteren Ausbau ebnen.

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Stromerzeugung Oesterreich 2022
Österreichs Energiemix im Fokus: Wasserkraft und Biomasse dominieren mit 85%, während Photovoltaik und Wärmepumpen an Bedeutung gewinnen. - © APA

Wie hoch ist der Anteil der Wasserkraft an der Stromerzeugung in Österreich?

Trotz eines leichten Rückgangs behält die Wasserkraft in Österreich ihre herausragende Rolle in der Stromerzeugung bei. Zusammen mit dem wachsenden Einfluss der Biomasse bildet sie den Herzschlag des aktuellen Energiemixes, mit einem beeindruckenden Anteil von 85%.

Stromerzeugung Österreich nach Energieträgern

Energiemix Österreichs im Überblick:

  • Wasserkraft prägend: Die Wasserkraft bleibt die führende erneuerbare Energiequelle in Österreich, macht jedoch einen leichten Rückgang durch. Sie bildet gemeinsam mit der zunehmenden Bedeutung der Biomasse den Kern des Energiemixes, mit einem beeindruckenden Anteil von 85%.
  • Diversifizierung durch Biomasse: Die Bedeutung der Biomasse im Energiemix nimmt stetig zu, was zu einer diversifizierten Energiebasis beiträgt.
  • Steigende Nutzung von Umgebungswärme: Die Nutzung von Umgebungswärme durch Wärmepumpen gewinnt an Popularität und trägt zur nachhaltigen Energieerzeugung bei.
  • Wachstum von Windkraft und Photovoltaik: Die Stromerzeugung durch Windkraft und Photovoltaik erfährt eine anhaltende Zunahme, insbesondere durch die Förderungen im Rahmen des EAG.
  • Photovoltaik-Boom: Die Photovoltaik verzeichnet einen beeindruckenden Anstieg, mit 90.000 genehmigten Anträgen im Jahr 2023, unterstützt durch das EAG.
  • Rasanter Anstieg von Wärmepumpen: Insbesondere Heizungswärmepumpen erleben einen rapiden Anstieg, mit 49.000 neuen Heizungswärmepumpen und 11.150 neuen Brauchwasserwärmepumpen.
  • Herausforderungen für Biotreibstoffe: Biotreibstoffe stagnieren vorerst, während erneuerbarer Strom und Gas in den letzten Jahren sukzessive zugenommen haben.
  • Gesamterneuerbare Energien im Aufwind: Der Anteil erneuerbarer Energien steigt insgesamt in jedem Sektor, insbesondere im Verkehr und in der Produktion.

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Anteil erneuerbarer Energien in Österreich

Der Anteil der erneuerbaren Energien in Österreich zeigt, dass das Land zunehmend auf nachhaltige Energiequellen setzt. Durch die Nutzung von Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie, Biomasse, etc. trägt Österreich zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und zur Erleichterung der Energiewende bei. Diese Daten belegen das Engagement Österreichs für erneuerbare Energien und seinen Beitrag zum Umweltschutz.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien nötig

Österreich hat in den letzten Jahren beeindruckende Erfolge bei der Nutzung erneuerbarer Energien erzielt und steht auch im internationalen Vergleich gut dar. Dennoch besteht dringender Handlungsbedarf, insbesondere im Bereich der Stromproduktion, um die Klimaziele für 2030 zu erreichen.

Die verbleibenden 25 % des Stroms aus fossilen Brennstoffen müssen durch Ökostrom ersetzt werden. Zusätzlich wird der Stromverbrauch durch die Elektrifizierung und Digitalisierung weiter ansteigen. Um diesen Bedarf zu decken ist, ist laut EAG ein Zuwachs von 27 Twh Strom aus erneuerbaren Energien vorgesehen.

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Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die bestehenden Hürden für die Energiewendemaßnahmen Österreichs dringend beseitigt werden. Diese beziehen sich vor allem auf Fachkräftemangel, langwierige Genehmigungsverfahren, Engpässe bei der Ausrüstung sowie Probleme im Bereich der Produktion und des Transports.

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Es wird deutlich, dass neben dem Ausbau erneuerbarer Energien auch die Steigerung der Energieeffizienz von entscheidender Bedeutung ist. Allein der Ausbau wird den steigenden Energiebedarf nicht ausreichend decken können, wie der österreichische Umweltdachverband betont. Es sind also umfassende Anstrengungen erforderlich, um Österreichs Energieversorgung nachhaltig zu gestalten und die Klimaziele zu erreichen.

Anteil Erneuerbare Energien weltweit

Im internationalen Vergleich schneidet Österreich, was den Bruttoendverbrauch erneuerbarer Energien angeht, besonders gut ab. So ist der Anteil erneuerbarer Energien in Europa:

Land Prozentangaben
1. Schweden 62,6 %
2. Finnland 43,1 %
3. Lettland 42,1 %
4. Estland 37,6 %
5. Österreich 36,4 %
6. Dänemark 34,7 %
7. Portugal 34 %
8. Kroatien 31,3 %
9. Litauen 28,2 %
10. Slowenien 25 %
11. Rumänien 23,6 %
12. Griechenland 21,9 %
13. Spanien 20,7 %
14. Frankreich 19,3 %
15. Deutschland 19,2 %
16. Italien 19 %
17. Zypern 18,4 %
18. Tschechien 17,7 %
19. Slowakei 17,4 %
20. Bulgarien 16,9 %
21. Polen 15,6 %
22. Ungarn 14,1 %
23. Belgien 13 %
24. Irland 12,5 %
25. Niederlande 12,3 %
26. Malta 12,2 %
27. Luxemburg 11,7 %

Bezüglich des Bruttoendstromverbrauch, liegt Österreich mit 76,2 % sogar an der Spitze, gefolgt von Schweden (75,7 %) und Dänemark (62,6 %). Insgesamt gilt Österreich sogar als eines der CO2-effizientesten Länder.

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