Leuchten : Zumtobel: Mehrkosten "konsequent weitergegeben "

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Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel ist weiter auf Wachstumskurs.

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Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel ist weiter auf Wachstumskurs. In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 stieg der Umsatz des Unternehmens um 7,7 Prozent auf 912,2 Millionen Euro, der Gewinn kletterte um 32,8 Prozent auf 43,4 Millionen Euro. Das Umfeld sei herausfordernd, man profitiere aber von den hohen Energiepreisen, weil diese die Nachfrage nach energiesparenden LED-Leuchten ankurbeln, sagte CEO Alfred Felder im Gespräch mit der APA.

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Grundsätzlich seien die Herausforderungen für Zumtobel ähnlich wie für andere Unternehmen: Rasant steigende Materialkosten, unterbrochene Lieferketten und der Mangel an Halbleitern hätten das Marktumfeld in den vergangenen Quartalen schwierig gemacht. Zumindest der Halbleitermangel habe sich aber im dritten Quartal deutlich entspannt, "hier blicken wir zuversichtlich in die Zukunft", so der Firmenchef.

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Alfred Felder, CEO Zumtobel Group
Alfred Felder, CEO Zumtobel Group - © Zumtobel
Der Markt akzeptiert mittlerweile, dass man Kostensteigerungen in Preissteigerungen umwandelt
Alfred Felder, CEO Zumtobel Group

Mit Blick auf Inflation und gestiegene Materialkosten sagte Felder: "Der Markt akzeptiert mittlerweile, dass man Kostensteigerungen in Preissteigerungen umwandelt". Zumtobel habe die gestiegenen Kosten daher zuletzt "konsequent weitergegeben".

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Neben den hohen Energiekosten, der allgemeinen Inflation und den gestiegenen Zinsen sei für den Leuchtenhersteller auch die Entwicklung der Baukonjunktur entscheidend. "Wir sehen eine abflachende Konjunktur", sagte Felder und verwies auf einen Rückgang bei Neubauprojekten.

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Gleichzeitig profitiere man aber von den hohen Energiepreisen, da LED-Lösungen deutlich weniger Energie verbrauchen. Daher gebe es einen klaren Trend zur Erneuerung von Beleuchtungsanlagen, "sodass wir den Rückgang im Neugeschäft im nächsten Jahr kompensieren können". In Österreich seien etwa 50 Prozent der Beleuchtungsanlagen noch nicht erneuert worden. Auch das Verbot von Leuchtstoffröhren ab September 2023 werde sich positiv auswirken.

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Das Betriebsergebnis (EBIT) lag nach neun Monaten bei 68,0 Mio EUR, ein Plus von 30,1 Prozent. Die EBIT-Marge erreichte 7,5 Prozent, das Ergebnis je Aktie lag bei 1,01 Euro. Für das Gesamtjahr zeigte sich der Vorstandsvorsitzende zuversichtlich: Die EBIT-Marge soll bei 5 bis 7 Prozent (bisher: 4 bis 6 Prozent) liegen, beim Umsatz rechnet Felder weiterhin mit einem Plus von 4 bis 8 Prozent.