Lichtkonzern : Zumtobel leidet unter Euro-Schwäche

Zumtobel_Vorstandschef Alfred Felder

Zumtobel-Chef Alfred Felder: Zumtobel profitiert auch davon, dass Halbleiter und andere Komponenten für High-End-Produkte nach den Engpässen des Vorjahres wieder leichter verfügbar sind.

- © Zumtobel

Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel hat für das zweite Quartal und das gesamte erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 gute Zahlen verbucht und blickt auch auf den weiteren Geschäftsverlauf "vorsichtig optimistisch". Der Neubau entwickelt sich zwar nur sehr gedämpft, aber dafür motivieren die hohen Strompreise und EU-Gesetze zum nachhaltigen Wirtschaften die Unternehmen, mehr in die Erneuerung ihrer Beleuchtungsanlagen zu investieren.

Ab September 2023 ist der Verkauf von Leuchtstoffröhren in der EU verboten. "Ich glaube schon, dass es bei Kunden ein Umdenken gibt, anstatt sich eine Leuchtstoffröhre auf Lager zu legen, über eine CO2-arme Lichtlösung nachzudenken", sagte Zumtobel-Chef Alfred Felder am Mittwoch im Gespräch mit der APA. "In dem Fahrwasser werden wir fahren und ich hoffe sehr, dass wir zumindest einen großen Teil des wegbrechenden Neubaugeschäftes kompensieren werden können." Immerhin könne der Ersatz einer alten Anlage durch moderne LED 70 Prozent der Stromkosten ersparen und sich schon innerhalb eines Jahres rechnen. Die LED sei erst seit etwa 2012 "so richtig im Vormarsch", bei älteren Anlagen seien in der Regel noch Leuchtstoffröhren und Glühbirnen verbaut.

Helfen wird Zumtobel auch der wieder erstarkende Euro, dessen Talfahrt aufgrund der in Dollar abgerechneten Vorprodukte die Firma teuer zu stehen kam. Jeder Cent, den der Dollar zum Euro an Wert verliert, koste Zumtobel im Jahr etwa eine Million Euro, so Felder. Zumtobel profitiert auch davon, dass Halbleiter und andere Komponenten für High-End-Produkte nach den Engpässen des Vorjahres wieder leichter verfügbar sind. Die Probleme seien zwar noch nicht ganz vorbei, die Lage habe sich aber verbessert, sagte Felder.

Das zweite Quartal 2022/23 hat die Erwartungen Zumtobels so sehr übertroffen, dass im November eine "positive Gewinnwarnung" abgegeben, die Prognose also erhöht wurde. Diese vorläufigen Zahlen haben sich nun bestätigt, so Felder. Zumtobel hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres den Umsatz um 10,6 Prozent auf 627,8 Mio. Euro gesteigert. Der operative Gewinn legte um 45,2 Prozent auf 50,8 Mio. Euro zu, der Konzerngewinn um 46,8 Prozent, von 23 auf 33,7 Mio. Euro.

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