Nachhaltigkeit bei Wienerberger : Wienerberger startet CO2-freie Ziegelproduktion

Verpackte Ziegel bei Baustoffproduzent Wienerberger

CO2-freie Ziegel werden zukünftig in Uttendorf produziert

- © YouTube/ Wienerberger

Wienerberger wird in seinem Werk in Uttendorf (OÖ) 2024 mit der praktisch CO2-neutralen Produktion von Ziegeln starten. Ein elektrisch befeuerter Hochtemperaturofen anstelle eines gasbefeuerten Brenners soll den CO2-Ausstoß am Standort Uttendorf künftig um bis zu 90 Prozent reduzieren, gab der Ziegelhersteller bekannt. Zudem würden 30 Prozent weniger Energie für die Produktion benötigt.

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Mehr als 30 Mio. Euro nimmt das Unternehmen mit weltweit mehr als 200 Werken laut früheren Berichten dafür in Österreich in die Hand. Der Startschuss für den Einbau des neuen Elektroofens falle im August und werde in etwa zwölf Monate in Anspruch nehmen. Pro Tag sollen in dem Werk bis zu 270 Tonnen Ziegel produziert werden. Die ersten Ziegel sollen im Sommer 2024 gefertigt werden, ab 2025 werde das Werk in Vollbetrieb gehen, so Wienerberger.

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Wienerberger-Standort in Uttendorf, Oberösterreich

- © Wienerberger

"Starke Performance"

Das Werk in Uttendorf ist für Wienerberger ein Demo-Standort, an dem der Konzern neue Technologien im Live-Betrieb testet. Künftig nutzt Wienerberger dort nach eigenen Angaben 100 Prozent Ökostrom, ein Teil komme dabei aus der werkseigenen Photovoltaik-Anlage.

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Der börsennotierte Baustoffkonzern hat heuer zum Jahresstart weniger verdient. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging im ersten Quartal 2023 gegenüber der Vorjahresperiode von 228,3 auf 206,3 Mio. Euro zurück. Die Verkaufserlöse verringerten sich von 1,16 auf 1,05 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab.

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"Im ersten Quartal 2023 ist es uns eindrucksvoll gelungen, entgegen unseren rückläufigen Endmärkten organisch zu wachsen", so Wienerberger-Chef Heimo Scheuch laut Aussendung. "Dank der Kombination aus unserem ausgezeichneten Kostenmanagement und unserer effizienten Einkaufspolitik konnten wir der gestiegenen Kosteninflation erfolgreich begegnen und die Profitabilität trotz rückläufiger Nachfrage auf hohem Niveau halten."

Wienerberger Vorstandsvorsitzender Heimo Scheuch

- © Wienerberger

Wienerberger rechne für das gesamte Geschäftsjahr mit "gruppenweit anhaltend hohen Inflationsraten und einer Fortsetzung der bereits im Vorjahr gestiegenen Finanzierungskosten". Im Neubau werde erwartet, dass verteuerte Hypothekarkredite "zu einem weiteren Rückgang der Baubewilligungen führen werden". Hohe Energiepreise rückten die Gebäuderenovierung - und damit vor allem die Dachsanierung - einmal mehr ins Zentrum.

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In Summe geht das Management den Angaben zufolge für das Geschäftsjahr 2023 von "einer starken Performance". Die Guidance, heuer ein EBITDA von über 800 Mio. Euro zu erwirtschaften, blieb unverändert. Darin noch nicht enthalten seien die erwirtschafteten Ergebnisse durch die geplante Terreal-Übernahme.