Konsumgüter : Preiserhöhungen bei Henkel: "Das hat unsere Gewinnmarge deutlich belastet."

Henkel Konsumgüter

Bei Konsumgütern der Marke Henkel seien Preis-Erhöhungen in diesem Jahr notwendig

- © Henkel

Der deutsche Persil-Hersteller Henkel hat weitere Preiserhöhungen für seine Produkte angekündigt. Bei Konsumgütern seien Erhöhungen in diesem Jahr notwendig. Das sagte Konzernchef Carsten Knobel der "Rheinischen Post". Mit den Handelsketten zu verhandeln, sei nicht einfach, sagte Knobel. "Da kann es auch vorkommen, dass einzelne Produkte von uns nicht mehr geliefert werden, wenn es zu keiner Einigung kommt."

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Der Manager verwies dabei auf die Preise für Rohstoffe und Energie. Diese sind für Henkel in den Jahren 2021 und 2022 um drei Milliarden Euro gestiegen. "Das hat unsere Marge deutlich belastet - trotz aller Sparbemühungen."

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Mehr Umsatz dank höherer Preise

Der auch in Österreich stark vertretene Konzern hinter Marken wie Spee, Pritt und Schwarzkopf hatte im vergangenen Jahr angekündigt, konzernweit 2.000 Stellen zu streichen. Von Wien aus steuert Henkel sein gesamtes Geschäft in Osteuropa, das mehr als 30 Länder umfasst.

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Bereits zu Beginn des neuen Jahres hat Henkel dank höherer Verkaufspreise mehr Umsatz gemacht. Auf diese Weise gibt der Konzern die gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Logistik an seine Kunden weiter. Trotz rückläufiger Absatzmengen stieg der Umsatz im ersten Quartal aus eigener Kraft um 6,6 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. In beiden Geschäftsbereichen sei der Umsatz gestiegen.

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Das Unternehmen bestätigte seine Jahresprognose. Demnach soll der Umsatz organisch um 1 bis 3 Prozent steigen. Währungseffekte und Portfolioveränderungen sind dabei nicht berücksichtigt.

Aufgrund des anhaltend hohen Kostenniveaus geht Henkel davon aus, dass die bereinigte Umsatzrendite zwischen zehn und zwölf Prozent liegen wird. Für das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie zu konstanten Wechselkursen geht das Unternehmen angesichts der unsicheren Rahmenbedingungen von einer relativ breiten Spanne von minus zehn bis plus zehn Prozent aus, was im Mittel ein Ergebnis auf Vorjahresniveau bedeuten würde.

Henkel-Standort in Wien

- © Henkel

Verkauf des Russland-Geschäftes

Henkel verkauft sein Geschäft in Russland an ein Konsortium von Finanzinvestoren aus der Region. Der Preis liege bei 54 Milliarden Rubel, rund 600 Millionen Euro, teilte der Konsumgüterkonzern am Donnerstag mit. Zu dem Konsortium gehörten Augment Investments, die Kismet Capital Group und Elbrus Services. "Alle Erwerber verfügen über etablierte und langjährige Geschäftsbeziehungen in westlichen Ländern und unterliegen keinen EU- oder US-Sanktionen."

Die Transaktion sei von den russischen Behörden genehmigt worden.

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"Wir erwarten unter dem Strich einen finanziellen Verlust", sagte ein Henkel-Sprecher. Das Unternehmen hatte Ende April nach eigenen Angaben einen Vertrag über den Verkauf seines Russland-Geschäfts an ein Konsortium lokaler Finanzinvestoren unterzeichnet. Der vereinbarte Kaufpreis beträgt 54 Milliarden Rubel. Das entspricht rund 600 Millionen Euro.

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Henkel hatte sein Russlandgeschäft zum Jahreswechsel mit einem Buchwert von 500 Millionen Euro in den Büchern. Bei der Umsetzung der Transaktion spielten nun aber auch Wechselkurseffekte eine Rolle. Auch deshalb könne Henkel die Höhe des Verlustes noch nicht beziffern, sagte ein Sprecher. Spätestens bei der Vorlage der Halbjahreszahlen im August wolle Henkel aber Details nennen.

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Der Konzern ist seit mehr als 30 Jahren in Russland aktiv und betrieb dort zuletzt elf Produktionsstandorte. Henkel-Chef Carsten Knobel hatte den Rückzug aus Russland nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine angekündigt. Auch viele andere westliche Konzerne verlassen Russland.

Henkel-Chef Carsten Knobel: Es bestand großes Interesse an den Geschäftsbereichen in Russland.

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