Russlands Krieg gegen die Ukraine : Henkel verkauft Russland-Geschäft an Investoren

Henkel Konsumgüter

Henkel-Logo auf der Firmenzentrale in Düsseldorf

- © Henkel

Der deutsche Konsumgüterkonzern Henkel wird sein zur Disposition gestelltes Russland-Geschäft wohl an eine Gruppe russischer Investoren verkaufen. "Mittlerweile (...) läuft es auf russische Käufer hinaus", sagte Henkel-Chef Carsten Knobel der WirtschaftsWoche laut einem am Donnerstag veröffentlichten Vorabbericht. "Wegen der Vielfalt und Größe unseres Geschäfts erwarten wir auch, dass eher ein Konsortium aus verschiedenen Erwerbern zum Zuge kommen wird", fügte er hinzu.

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Die bereits im vergangenen Jahr nach der Invasion der Ukraine durch Russland angekündigte Trennung vom Geschäft solle nun voraussichtlich bald über die Bühne gehen. "Wir streben einen Abschluss im ersten Quartal 2023 an", sagte Knobel.

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Knobel hatte noch im vergangenen Oktober über zahlreiche Interessenten für das Geschäft berichtet. Der Rückzug aus Russland war bis zum Ende des Jahres in Aussicht gestellt worden. Der Hersteller von Pritt und Persil war mehr als 30 Jahre in Russland aktiv und betrieb dort zuletzt elf Produktionsstandorte. Zuletzt hatte Henkel seine russischen Aktivitäten abgespalten, sie firmieren nun unter dem Namen Lab Industries. Henkel hatte bereits nach dem russischen Überfall auf die Ukraine seinen Rückzug aus Russland angekündigt.

Es sei absehbar, "dass wir unter den aktuellen Rahmenbedingungen den wahren Wert des Geschäfts sicherlich nicht realisieren können", sagte Knobel dem Blatt weiter. 200 Mio. Euro hatte der Konzern auf sein Russland-Geschäft bereits abgeschrieben. In seinen Büchern bewertet Henkel die Russland-Aktivitäten nach den Worten von Knobel noch mit rund 500 Mio. Euro. "Weitere Berichtigungen hängen davon ab, wie hoch der Kaufpreis sein wird."

Henkel-Chef Carsten Knobel: Es besteht großes Interesse an den Geschäftsbereichen in Russland.
Raus aus Russland: Henkel verkauft sein Russland-Geschäft an Investoren - © Henkel

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