Geschäftsbeziehungen : Welche österreichischen Unternehmen sich aus Russland zurückziehen – und welche nicht

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Die US-amerikanische Universität Yale hat die Reaktionen von über 1.000 Unternehmen auf Russlands Angriff auf die Ukraine verfolgt. Laut Berichten der Uni haben rund 600 Unternehmen angekündigt, sich noch mehr aus Russland zurückzuziehen, als von den Sanktionen gefordert. Andere hingegen halten an den Bündnissen fest.

Auch österreichische Unternehmen haben sich hier demnach unterschiedlich positioniert. So exportiert Andritz laut den Yale-Untersuchungen weiterhin nach Russland. Laut einer Presseaussendung des Maschinenbauers werden aber alle
Neugeschäfte in Russland vorerst ausgesetzt.

Mehrere Firmen haben ihre Geschäfte in Russland nicht ausgesetzt: AVL, ein Entwickler von Antriebssystemen in der Automobilindustrie, Maschinenbauer Lisec, Kranbauer Palfinger, die Raiffeisen Bank International, Logistiker Russia Fachspedition Dr. Lasser, Schoeller-Bleckmann, ein Hersteller von Hochpräzisionsteilen für die Ölindustrie, und Wienerberger.

Andere wiederum vertagen geplante Investitionen und Projekte in Russland, führen das Tagesgeschäft dort aber fort, was die Yale University unter „Zeit gewinnen“ einstuft. So plant der Energietechnikanbieter Herz derzeit keine neuen Aktivitäten in Russland. Die OMV tätigt derzeit keine neuen Investitionen und überprüft laut eigenen Angaben laufende Investitionen. RHI Magnesita verkauft Anteile am Russland-Geschäft. Auch Rosenbauer hat das Geschäft in Russland zurückgeschraubt, wartet allerdings noch Maschinen in russischen Joint Ventures.

Einen Schritt weiter ist Magna Steyr gegangen. Der Fahrzeugtechniker hat Lieferungen nach Russland ausgesetzt. Die Strabag wiederum zieht sich offensichtlich komplett aus Russland zurück. Sie ist damit das einzige von der Yale-Studie überprüfte österreichische Unternehmen, das für seine Reaktion die Bestnote A verdienen soll. Im internationalen Kontext wurde diese Benotung nicht ganz der Hälfte der 600 Unternehmen gegeben.