Verbrenner-Verbot 2035 : Kippen Volkswagen und Audi das Verbrenner-Aus?

Die Automobilhersteller Volkswagen und Audi ziehen in Erwägung, bestimmte Verbrennermodelle in Europa länger auf dem Markt zu lassen als ursprünglich geplant. Mehrere Insider berichten, dass dies ein zentrales Thema der bevorstehenden Investitionsplanungsrunde Anfang März bei Volkswagen sein könnte.

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Besonders betroffen wären Modelle wie der VW Golf, T-Roc und Tiguan, die möglicherweise bis in die 2030er-Jahre eine weitere Modellpflege erhalten könnten. Auch bei Audi wird über die Zukunft des Kompaktmodells A3 diskutiert. Diese Entwicklungen stehen im direkten Zusammenhang mit den wachsenden Unsicherheiten über die Marktdurchdringung der Elektromobilität.

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Laut internen Konzernkreisen könnten einige Volkswagen-Modelle noch bis zum Jahr 2035 produziert werden. Sollte das für 2035 geplante Verbrenner-Verbot in Europa verschoben werden, könnten die Laufzeiten sogar noch darüber hinaus verlängert werden.

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Bislang hatte Volkswagen geplant, ab 2033 keine Verbrenner mehr in Europa zu verkaufen. Offiziell wird dieses Ziel von VW und Audi noch nicht revidiert, doch intern gibt es Zweifel, ob der Zeitplan angesichts der schleppenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen realistisch bleibt. Ein Insider betont, dass die ursprünglichen Ziele heute nicht mehr „in Stein gemeißelt“ seien.

Auf eine direkte Anfrage ließ VW offen, ob die Marke auch nach 2033 weiterhin Verbrennungsmotoren in Europa anbieten wird. Audi verweist darauf, dass das Datum 2033 „dem aktuellen Stand der Planungen“ entspricht.

Die endgültige Entscheidung könnte jedoch von der politischen Entwicklung abhängen. Neben der Bundestagswahl Ende Februar spielt auch ein geplanter EU-Aktionsplan für die Autoindustrie eine Rolle. Am 5. März werden EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas Maßnahmen präsentieren, die sich unter anderem mit der Zukunft der Verbrennungsmotoren befassen.

Nicht nur Volkswagen und Audi, sondern auch Porsche beschäftigt sich intensiv mit einer strategischen Neuausrichtung. Nachdem der Elektro-Macan mit fast dreijähriger Verzögerung auf den Markt kam, stellte Porsche den Verkauf des Verbrenner-Macan in Europa ein. Nun gibt es jedoch Überlegungen, einen neuen Kompakt-SUV mit Verbrennungsmotor für Europa zu entwickeln.

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Unklar ist, ob dieses Modell weiterhin den Namen „Macan“ tragen wird. Denkbar ist eine Kooperation mit Audi, die mit dem Q5 bereits über eine geeignete technische Plattform verfügt.

Auch beim Porsche Cayenne könnte eine ähnliche Strategie verfolgt werden. Konzernkreisen zufolge könnte der Audi Q7 als Grundlage für eine Neuauflage des Cayenne mit Verbrennungsmotor dienen. Porsche hat offiziell bekräftigt, dass die Entscheidung für den Elektro-Macan weiterhin Bestand hat. Gleichzeitig beobachte das Unternehmen kontinuierlich die Marktentwicklung und passe seine Produktstrategie entsprechend an.

Die schleppende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ist einer der Hauptgründe, warum Automobilhersteller ihre bisherigen Strategien überdenken. Im Jahr 2024 sank der Anteil von Elektroautos bei den Zulassungen in Europa von 14,6 auf 13,6 Prozent. Dies war der erste Rückgang seit Jahren und ein Warnsignal für die Branche.

Angesichts dieser Entwicklung üben Automobilhersteller in Brüssel und Berlin zunehmend Druck aus, um die aktuelle Transformationsstrategie der EU zu überdenken.

Auch Porsche sieht sich mit Herausforderungen konfrontiert. Ursprünglich sollte der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge 2024 auf 50 Prozent steigen, doch dieses Ziel scheint kaum noch erreichbar. Die interne Vorgabe, bis 2030 einen Elektro- und Hybridanteil von 80 Prozent zu erreichen, wird zunehmend infrage gestellt.

Volkswagen hatte ursprünglich geplant, bis 2025 in die letzte Generation von Verbrennermodellen zu investieren und danach die Produktionskapazitäten für diese Antriebsform zu reduzieren. Eine vollständig neue Motorengeneration ist nicht vorgesehen.

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Interne Berichte deuten jedoch darauf hin, dass bestehende Modelle durch zusätzliche Facelifts länger als ursprünglich geplant auf dem Markt bleiben könnten. Normalerweise haben neue Modelle in der Automobilindustrie einen Lebenszyklus von sieben bis acht Jahren, wobei nach vier Jahren ein Facelift erfolgt.

Nun wird in Erwägung gezogen, dass einige Modelle ein zweites Facelift erhalten, was ihre Laufzeit um weitere zwei bis drei Jahre verlängern könnte. Betroffen sind unter anderem folgende Fahrzeuge:

• Volkswagen Golf
• Volkswagen Tiguan
• Volkswagen T-Roc (Modellpflege für Sommer 2025 geplant)
• Volkswagen Passat
• Audi A3

Sollten sich die politischen Rahmenbedingungen in der EU ändern, könnten diese Fahrzeuge auch nach 2033 noch als Verbrenner verkauft werden.

Bei Audi gibt es intern Diskussionen darüber, ob die Produktion von Verbrennungsmotoren tatsächlich bereits 2033 eingestellt werden soll. In Aufsichtsratskreisen gibt es zunehmenden Widerstand gegen einen starren Ausstiegstermin.

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Derzeit läuft eine interne Analyse, die untersucht, welche Investitionen notwendig wären, um die Produktionslinien in den deutschen Werken Ingolstadt und Neckarsulm flexibler zu gestalten. Sollte Audi-Chef Gernot Döllner an den bisherigen Plänen festhalten, würde in Ingolstadt bereits 2030 der letzte Verbrenner vom Band laufen, in Neckarsulm drei Jahre später.

Erste Berechnungen deuten jedoch darauf hin, dass eine flexible Produktion – die sowohl Elektroautos als auch Verbrenner und Plug-in-Hybride ermöglicht – kostengünstiger wäre als bisher angenommen. Dadurch könnte verhindert werden, dass Audi-Verbrennermodelle vollständig in osteuropäische Werke wie Györ (Ungarn) oder Bratislava (Slowakei) verlagert werden.

Während einige Elektroauto-Pioniere wie Tesla und chinesische Start-ups fast ausschließlich auf Batterietechnologie setzen, verfolgen andere große Hersteller eine breiter gefächerte Strategie. Toyota-CEO Akio Toyoda erklärte bereits 2023, dass er fest davon überzeugt sei, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auch in Zukunft eine Rolle spielen werden. Damit widerspricht Toyota der Strategie vieler anderer Hersteller, die ihre Verbrennerproduktion einstellen wollen.

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Im Jahr 2023 lag der Anteil von batteriebetriebenen Fahrzeugen am Gesamtabsatz des Konzerns bei unter einem Prozent. Statt sich ausschließlich auf Elektroautos zu konzentrieren, setzt Toyota auf eine sogenannte "Multi-Path-Strategy", die verschiedene Antriebskonzepte umfasst.

Zu dieser Strategie gehören:

• Hybridfahrzeuge mit Verbrennungsmotor
• Wasserstoff-Brennstoffzellenautos
• Reine Elektrofahrzeuge (BEVs)

Toyota bedient gezielt Märkte, in denen die Ladeinfrastruktur für Elektroautos unzureichend ist. Besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern fehlt es an flächendeckenden Ladestationen, weshalb Hybrid- und Verbrennermotoren dort weiterhin gefragt sind.

Doch nicht nur Toyota verfolgt diese Strategie: Auch der US-Autobauer General Motors (GM) setzt weiterhin auf Verbrennungsmotoren. Trotz einer langfristigen Elektro-Vision hat GM kürzlich seine kurzfristigen Elektrofahrzeug (EV)-Ziele revidiert. Ursprünglich plante das Unternehmen, bis Ende 2024 jährlich eine Million Elektrofahrzeuge zu produzieren. CEO Mary Barra erklärte jedoch, dass dieses Ziel aufgrund langsamerer Marktentwicklungen nicht erreicht wird: „Wir werden nicht auf eine Million kommen."