In der Karosserievermessung werken vier Roboter im Takt. Hier werden mittels AI aus Multisensordaten Muster erkannt. Früher mussten die maßgebenden Transportvorrichtungen für die Karosserie aus dem Produktionsprozess ausgeschleust und einzeln vermessen werden. Heute nutzt Magna die 100-Prozent-Messung direkt an der Linie und ermittelt durch AI mögliche Abweichungen frühzeitig. "Das bringt eine nicht unerhebliche Zeit- und Kostenersparnis", sagt Weghofer.
Tatsächlich denken die Steirer_innen – wie ihre Kollegen und Kolleginnen aus 343 weiteren Produktionswerken – radikal in Business Cases. AI ist da keine Ausnahme. Wo kein Business Case, da auch kein Use Case. Eine global gültige Referenzarchitektur regelt, was IT und OT abzubilden haben.
Orchestriert von einer Stabstelle in den Staaten werden Technologien auf globale Skalierbarkeit abgeklopft. "Wir schaffen Module, die im Konzern beliebig wieder einsetzbar sind ", sagt Weghofer. Ein kollaboratives, offenes Datenökosystem wie etwa Catena-X, dass auch Lieferanten und Sublieferanten entlang des Wertschöpfungsnetzwerkes anbindet, kann AI-Technologien demnach einen zusätzlichen Schub geben, hofft Weghofer.
Werden ChatGPT & Co also auch in der Industrie in den Rang einer "God-Software" erhoben werden? Weghofer sieht die (technologische) Singularität noch in weiter Ferne. AI schaffe jedoch zusätzliche Möglichkeiten, Wissen und Erfahrungen von Mitarbeiter_innen auf neue Weise zu erfassen und in einem fortlaufenden Lernprozess zu verarbeiten, um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten", sagt er.
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