Mit rund 31 Millionen verkauften Fahrzeugen war China 2024 der größte Automarkt der Welt - mit Abstand. Weit abgeschlagen folgen die USA und die EU, mit jeweils rund 11 Millionen Autos pro Jahr. Jahrzehntelang war der chinesische Markt die Cash-Cow deutscher Hersteller. Doch der Elektroboom kehrte das Kräfteverhältnis um – plötzlich wurden VW, BMW und Mercedes nur noch zu Mitläufern.
2021 lag Volkswagen noch an der Spitze mit einem Marktanteil von 14,4 Prozent. Heute dominiert BYD mit 16,2 Prozent, während VW auf 12,1 Prozent zurückgefallen ist. Auch BMW und Mercedes verloren an Boden: BMW sank von 3,8 auf 3,0 Prozent, Mercedes von 3,9 auf 2,7 Prozent Marktanteil (jeweils zwischen 2021 und dem ersten Quartal 2025). Trotz der deutlichen Rückgänge bleibt die Volksrepublik ein absoluter Schlüsselmarkt: Volkswagen macht rund 40 Prozent seines weltweiten Umsatzes in China, BMW knapp 29 Prozent, Mercedes rund 33 Prozent. Kein anderer Markt ist für die deutschen Autobauer so entscheidend – und so herausfordernd.
Auch im Jahr 2025 zeigt der chinesische Automarkt nur eine Richtung: nach oben. Im ersten Quartal legte der Autoabsatz in China um 12,5 Prozent zu – angetrieben vor allem von den einheimischen Branchenriesen BYD und Geely. Für deutsche Hersteller ging es hingegen weiter bergab: VW verzeichnete ein Minus von sieben Prozent, bei Porsche brach der Absatz sogar um 42 Prozent ein. Mercedes-Benz verlor zehn, BMW sogar 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auf der Messe in Shanghai suchen die deutschen Autobauer nach dem Silberstreif am Horizont und gehen in die Offensive: Neue Modelle, neue Technik, neue Infotainmentsysteme, so gut wie alles elektrisch - spezifisch für den chinesischen Markt entwickelt. Damit wird jedoch ein tiefgreifender Umbau der deutschen Autoindustrie eingeleitet. “In China, für China” nennt es Volkswagen, “local for local” BMW. Gemeint ist damit, dass möglichst alle Komponenten eines Autos künftig in China produziert werden sollen.
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