Handelspolitik unter Donald Trump : Trump-Zölle 2025: Wie Europas Wirtschaft unter Druck gerät

Washington DC, USA March 24 2022: Donald Trump 2024 presidential nomination supporters car rally through National Mall of Washington streets.

Aktuelle Nachrichten zu den US-Zöllen finden Sie tagesaktuell in unserem US-Zölle-Ticker 

- © xbrchx - stock.adobe.com

22.05.2025 - Die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Strafzölle auf Importe aus China zeigen zunehmend spürbare Folgen im US-Einzelhandel: Walmart, der größte Importeur des Landes, sieht sich gezwungen, rund 1.500 Mitarbeiter zu entlassen, um Kosten zu senken. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

>>> Wird dieser 4-Punkte-Plan zur Zoll-Waffe gegen Chinas Billig-Importe?

Walmart bezieht etwa 60 Prozent seiner Importwaren – darunter Kleidung, Elektronik und Spielzeug – aus China. Die zusätzlichen Zollabgaben belasten das Unternehmen erheblich. In der Mitteilung heißt es, man wolle sich neu ausrichten, „um Fortschritte bei der Entwicklung zukunftsweisender Einkaufserlebnisse zu beschleunigen“.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Walmart angekündigt, die gestiegenen Kosten infolge der Zölle teilweise an die Verbraucher weitergeben zu müssen – ein Schritt, der harsche Kritik von Präsident Trump hervorrief. Dieser forderte, das Unternehmen solle die Mehrkosten selbst tragen, anstatt sie auf die Kunden abzuwälzen.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Handelskonflikts sind deutlich spürbar: Die Konsumlaune in den USA hat stark nachgelassen, und die Wirtschaft ist im ersten Quartal erstmals seit drei Jahren geschrumpft. Walmart, mit rund 1,6 Millionen Beschäftigten der größte private Arbeitgeber in den USA, gerät damit zunehmend unter Druck.

Walmart in Clewiston USA
Walmart muss sparen und will nun Mitarbeiter entlassen - © Wikipedia

📉 Auswirkungen der Trump-Zölle im 1. Quartal 2025


BIP-Veränderung    

  • Rückgang um 0,3 % – erster Rückgang seit 2022

Importanstieg    

  • +41,3 %: Unternehmen stockten Lagerbestände vor Inkrafttreten der Zölle auf

Nettoexporte    

  • Zogen das BIP um 4,83 Prozentpunkte nach unten – größter negativer Effekt seit 1947

Verbrauchervertrauen    

  • Fiel auf den zweitniedrigsten Stand seit 1952

Aktienmärkte    

  • S&P 500 verlor über 10 % in zwei Tagen – größter Rückgang seit 2020

Inflationserwartung    

  • Steigende Preise durch Zölle erwartet; Fed in Zinsdilemma

Unternehmensreaktionen    

  • Große Unternehmen wie GM und Delta zogen Finanzprognosen zurück

Politische Reaktion    

  • Trump machte Vorgänger Biden verantwortlich
  • Ökonomen kritisieren erratische Handelspolitik

Nike wird wegen Zoll-Auswirkungen bestimmte Preise anheben

22.05.2025 - Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Nike plant laut Medienberichten, ab kommender Woche die Preise für verschiedene Produkte anzuheben. Gleichzeitig soll Nike seine Artikel wieder über den Online-Händler Amazon vertreiben – ein Schritt, der unter anderem auf die durch US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle zurückzuführen ist, die globale Lieferketten belasten und die Margen im Einzelhandel verringern.

>>> Temu im Visier der EU: Kommt die Zwei-Euro-Paketabgabe für Billigimporte?

Wie der Nachrichtensender CNBC am Mittwoch berichtete, sollen Bekleidungs- und Ausrüstungsartikel für Erwachsene um zwei bis zehn US-Dollar teurer werden. Bei Schuhen im Preisbereich von 100 bis 150 Dollar sei eine Preissteigerung um fünf Dollar vorgesehen.

Zudem werde Nike laut der Plattform "The Information" nach sechs Jahren Pause erneut Produkte über Amazon verkaufen. Damit will das Unternehmen offenbar Marktanteile zurückgewinnen, die es an jüngere und modischere Wettbewerber verloren hat. Sowohl Nike als auch Amazon äußerten sich zunächst nicht zu den Berichten.

Nike Store
Nike-Store in LA: Preise werden steigen - © Nike

USA senken Autozölle für mexikanische Fahrzeuge: Entlastung für die mexikanische Automobilindustrie

21.05.2025 - Die Vereinigten Staaten haben laut Angaben der mexikanischen Regierung die Einfuhrzölle auf Autos aus Mexiko gesenkt. „Von nun an werden in Mexiko hergestellte Fahrzeuge, die für die USA bestimmt sind, statt mit 25 Prozent mit etwa 15 Prozent verzollt“, erklärte Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard am Dienstag. Er verwies dabei auf eine entsprechende Entscheidung der US-Regierung. Die Maßnahme könne unter bestimmten Umständen sogar rückwirkend gelten.

Zölle auf Autoexporte in die USA seit April erhöht

Seit Anfang April erhoben die USA unter Präsident Donald Trump einen Einfuhrzoll von 25 Prozent auf Autolieferungen aus dem Ausland – auch aus Mexiko. Ziel dieser Maßnahme war es, die inländische Produktion zu stärken. Für Mexiko und Kanada galten bislang im Rahmen des nordamerikanischen Handelsabkommens (USMCA, vormals NAFTA) Ausnahmen – allerdings nur für Autoteile, nicht für komplette Fahrzeuge.

Mexiko besonders stark von US-Zollpolitik betroffen

Mexiko zählt zu den Ländern, die am stärksten unter der protektionistischen Handelspolitik der USA leiden. Etwa 80 Prozent der mexikanischen Exporte gehen in die Vereinigten Staaten – vor allem in der Automobilbranche. Die Autoindustrie trägt rund 3,6 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Mexikos bei. Jährlich exportiert das Land fast drei Millionen Fahrzeuge in die USA. Aufgrund der zuvor erhöhten Zölle kam es bereits in mehreren Werken zu Produktionsstopps.

>>> Wie Trumps Zolldrohungen Autobauern zusetzen

🚗 Exportvolumen:

Rund 3 Millionen Fahrzeuge jährlich werden von Mexiko in die USA exportiert – das entspricht etwa 80 % der gesamten Autoexporte des Landes.

📉 Zuvor geltende Zölle:

Seit April 2025 galt ein Einfuhrzoll von 25 % auf Fahrzeuge – ein starker Kostenfaktor für Hersteller mit Sitz in Mexiko.

📈 Neue Zollregelung:

Reduzierung auf rund 15 % Einfuhrzoll für in Mexiko produzierte Fahrzeuge mit Zielmarkt USA. Rückwirkende Anwendung möglich.

🏭 Betroffene Unternehmen:

  • Internationale Autobauer mit Produktionsstätten in Mexiko
  • Ford
  • Nissan
  • General Motors
  • Volkswagen
  • Stellantis

📊 Wirtschaftliche Relevanz:

Die Automobilbranche erwirtschaftet etwa 3,6 % des mexikanischen BIP – zentrale Säule der Exportwirtschaft.

⚠️ Bisherige Folgen der Zölle:

  • Produktionsstopps in einzelnen Werken
  • Gestiegene Betriebskosten
  • Verunsicherung internationaler Investoren

Washington hält Erwartungen an Handelspartner weiterhin vage

19.05.2025 - Die US-Regierung bleibt weiterhin unklar in ihrer Kommunikation darüber, was sie im Gegenzug zur Rücknahme angekündigter Strafzölle von ihren Handelspartnern verlangt. US-Finanzminister Scott Bessent erklärte am Sonntag in einem Interview mit dem Sender NBC lediglich, Präsident Donald Trump werde die im April angekündigten Zölle gegenüber allen Ländern verhängen, die nicht „in gutem Glauben“ verhandelten. Was genau darunter zu verstehen ist, ließ Bessent offen.

Auch der Zeitpunkt der Umsetzung bleibt ungewiss. Der Minister äußerte sich nicht dazu, wann eine Entscheidung über die Inkraftsetzung der am 2. April verhängten höheren Zölle getroffen werden könnte. Seitdem hatte Trump mehrfach seinen Kurs in der Zollpolitik geändert – eine klare Linie ist bislang nicht erkennbar.

Im weiteren Verlauf des Interviews betonte Bessent, die US-Regierung werde sich auf ihre 18 wichtigsten Handelsbeziehungen konzentrieren. Der Zeitplan für mögliche Handelsabkommen hänge stark davon ab, ob die jeweiligen Länder „in gutem Glauben“ verhandelten. Andernfalls würden sie mit einem offiziellen Schreiben aus den USA rechnen müssen. Dieses Schreiben werde den verhängten Zollsatz enthalten – „Here is the rate.“

„Ich würde also erwarten, dass alle kommen und in gutem Glauben verhandeln“, sagte Bessent. Für Länder, die einen solchen Brief erhalten, werde der Zollsatz voraussichtlich auf das Niveau vom 2. April gesetzt. Auf die Frage, wann konkrete Handelsabkommen angekündigt werden könnten, antwortete Bessent erneut: „Auch hier wird es davon abhängen, ob sie in gutem Glauben verhandeln.“ Langfristig rechnet der Minister mit einer Vielzahl regionaler Abkommen.

>>> So reagiert die Industrie auf die US-Zölle

Scott Bessent
US-Finanzminister Scott Bessent - © Wikipedia

 

📌 Scott Bessent – US-Finanzminister seit 2025

Geboren: August 1962, Conway, South Carolina

Partei: Republikaner

Amt: Finanzminister der Vereinigten Staaten (seit 28. Januar 2025)

Vorgängerin: Janet Yellen

Ausbildung: Bachelor in Politikwissenschaft, Yale University (1984)

Beruflicher Hintergrund:

  • Chief Investment Officer bei Soros Fund Management
  • Gründer des Hedgefonds Key Square Group

Politische Rolle:

  • Wirtschaftsberater und Großspender für Donald Trumps Wahlkampf 2024
  • Befürworter von Zöllen und Steuersenkungen

Persönliches:

  • Erster offen homosexueller US-Finanzminister
  • Verheiratet mit John Freeman, zwei Kinder
  • Wohnhaft in Charleston, South Carolina

Aktuelle Themen:

  • Verteidigung von Trumps Steuerpolitik trotz wachsender Defizite
  • Verhandlungen über Zollpolitik mit internationalen Partnern

USA und China senken gegenseitig Zölle vorübergehend

12.05.2025 - Im anhaltenden Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China haben beide Länder eine vorübergehende Zollsenkung beschlossen. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung hervorgeht, tritt die Maßnahme für zunächst 90 Tage in Kraft.

>>> Chinas Staatsführung umgarnt Europas Wirtschaftselite: China als verlässlicher Partner?

Demnach reduziert die US-Regierung die Importzölle auf chinesische Waren von zuvor 145 Prozent auf 30 Prozent. Im Gegenzug senkt China seine Strafzölle auf US-Importe von 125 Prozent auf 10 Prozent. Ziel der Vereinbarung ist eine Entspannung der Handelsbeziehungen und die Schaffung einer Basis für weiterführende Verhandlungen.

Vorausgegangen waren Gespräche von Delegationen beider Staaten, die in Genf stattfanden. Vertreter der USA und Chinas äußerten sich anschließend zuversichtlich über den Verlauf der Verhandlungen, ohne konkrete Details zu nennen.

 

📆 Timeline: Handelskonflikt USA–China (2018–2025)

Jan 2018 - Erste US-Strafzölle auf Solarpanels und Waschmaschinen

Mär 2018 - US-Zölle auf Stahl (25 %) und Aluminium (10 %)

Apr 2018 - China verhängt Vergeltungszölle auf 128 US-Produkte

Jul 2018 - US-Zölle auf chinesische Waren im Wert von 34 Mrd. USD treten in Kraft; 
China reagiert mit Gegenzöllen

Sep 2018 - USA belegen weitere chinesische Importe im Wert von 200 Mrd. USD mit Zöllen; 
China antwortet mit Zöllen auf US-Waren im Wert von 60 Mrd. USD

Dez 2018 - Vorläufige Einigung: Beide Seiten setzen geplante Zollerhöhungen aus

Mai 2019 - USA erhöhen Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Mrd. USD von 10 % auf 25 %; 
China kündigt Gegenmaßnahmen an

Jan 2020 - Unterzeichnung des "Phase-One"-Handelsabkommens: China verpflichtet sich zu höheren US-Importen; einige Zölle werden reduziert

Feb–Apr 2025 - Eskalation: USA erhöhen Zölle auf chinesische Importe auf bis zu 145 %; 
China reagiert mit Gegenzöllen von bis zu 125 %

Mai 2025 - USA und China vereinbaren eine 90-tägige Aussetzung eines Teils der Zölle: US-Zölle auf chinesische Waren sinken auf 30 %, chinesische Zölle auf US-Waren auf 10 %

Handelsabkommen zwischen USA und Großbritannien in Aussicht: Trump kündigt "bedeutenden Deal" an

08.05.2025 - US-Präsident Donald Trump hat ein „bedeutendes“ Handelsabkommen mit einem „großen und hoch angesehenen Land“ angekündigt. Über sein bevorzugtes Sprachrohr Truth Social teilte er mit, dass es am Donnerstagvormittag (Ortszeit) eine Pressekonferenz dazu geben werde. Zwar nannte Trump das Partnerland nicht beim Namen, doch laut Berichten soll es sich um Großbritannien handeln.

Eine Sprecherin der britischen Regierung erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur PA, dass Premierminister Keir Starmer im Laufe des Tages ein Update zu den Verhandlungen mit den USA geben werde. Die Vereinigten Staaten seien ein „unverzichtbarer“ Verbündeter.

Laut New York Times und mehreren britischen Medien wird ein bilaterales Abkommen zwischen den USA und Großbritannien erwartet. Der genaue Umfang des Abkommens ist jedoch noch nicht bekannt. Ein Experte warnte in einem Beitrag der BBC, es könne sich lediglich um zeitlich begrenzte Maßnahmen handeln, die nur bestimmte Wirtschaftsbereiche betreffen.

Derzeit unterliegen britische Exportgüter US-Zöllen in Höhe von zehn Prozent. Auf Produkte wie Stahl, Aluminium, Autos und Autoteile werden sogar 25 Prozent Zoll erhoben. Großbritannien hatte zuletzt ein umfassendes Freihandelsabkommen mit Indien abgeschlossen. Premierminister Starmer sprach dabei von einer „neuen Ära des Handels“.

Sollte das Abkommen zustande kommen, wäre es die erste bedeutende Handelsvereinbarung der USA seit Trumps Einführung umfangreicher Strafzölle im April. Der Präsident kündigte an, dies solle nur „das erste von vielen“ Abkommen sein. Laut britischen Medienberichten steht das geplante Handelsabkommen mit den USA einer Annäherung Großbritanniens an die EU nicht im Weg.

 

🇬🇧🇺🇸 Außenhandel Großbritannien–USA im Jahr 2024

📦 Warenhandel

  • UK-Exporte in die USA: £59,3 Mrd. (−3,7 % im Vergleich zu 2023)
  • UK-Importe aus den USA: £57,1 Mrd. (−2,0 % im Vergleich zu 2023)
  • Handelsbilanz UK: Überschuss von £2,2 Mrd.
  • Haupt-Exportgüter: Fahrzeuge (£9,0 Mrd.), Maschinen, pharmazeutische Produkte
  • Haupt-Importgüter: Maschinen (£20,1 Mrd.), Rohöl (£8,7 Mrd.), pharmazeutische Produkte (£4,0 Mrd.) 

💼 Dienstleistungshandel

  • UK-Dienstleistungsexporte in die USA: £137,0 Mrd. (+8,3 % im Vergleich zu 2023)
  • UK-Dienstleistungsimporte aus den USA: £61,2 Mrd. (+8,7 % im Vergleich zu 2023)
  • Hauptsektoren: Geschäfts- und Managementberatung, Finanzdienstleistungen, Versicherungen, IT-Dienstleistungen 

📈 Bedeutung der USA für den britischen Handel

  • Größter Einzelmarkt für britische Warenexporte: 16,2 % aller britischen Warenexporte gingen 2024 in die USA
  • Größter Partner im Dienstleistungshandel: 27,0 % der britischen Dienstleistungsexporte gingen in die USA

⚠️ Handelspolitische Entwicklungen

  • US-Zölle: Im Jahr 2025 führte die US-Regierung unter Präsident Trump neue Zölle ein, darunter 25 % auf Stahl, Aluminium und Fahrzeuge.
  • UK-Reaktion: Großbritannien verzichtete auf Gegenmaßnahmen und strebte stattdessen Verhandlungen zur Reduzierung der Digitalsteuer an, um weitere Handelsspannungen zu vermeiden.

Infineon senkt Umsatzprognose aufgrund von Zollkonflikten

08.05.2025 - Die anhaltenden Handelskonflikte mit den USA und negative Währungseffekte zwingen den deutschen Chiphersteller Infineon Technologies zur Korrektur seiner erst kürzlich angehobenen Jahresprognose. Grund ist die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die zunehmend Auswirkungen auf das internationale Geschäft des Unternehmens zeigt. „Da unser Auftragseingang nach wie vor keinerlei Abschwächung zeigt, können wir die Auswirkungen der Zollauseinandersetzungen nur pauschal abschätzen“, erklärte Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon, am Donnerstag. Neben den Handelsstreitigkeiten belasten auch negative Wechselkurseffekte das Geschäft.

>>> Entgegen Trumps Plan - deutsche Unternehmen setzen verstärkt auf Investitionen im Inland

Als direkte Folge hat Infineon sein Investitionsbudget von ursprünglich 2,5 auf 2,3 Milliarden Euro gesenkt. Die Märkte reagierten prompt: Die Infineon-Aktie fiel im außerbörslichen Handel bei Lang & Schwarz um rund drei Prozent. „Ohne den Effekt der Zollauseinandersetzungen wäre die Prognose im Wesentlichen unverändert geblieben“, betonte Infineon abschließend.

Infineon
Jochen Hanebeck, Infineon - © Infineon

Toyota erwartet wegen US-Zöllen 21 Prozent Gewinnrückgang

08.05.2025 - Der weltweit führende Automobilhersteller Toyota rechnet für das laufende Geschäftsjahr bis März 2026 mit einem deutlich geringeren Gewinn. Grund dafür sind vor allem die geplanten US-Zölle von Präsident Donald Trump, ein starker Yen-Kurs sowie steigende Materialkosten. Laut Unternehmensangaben wird ein Betriebsergebnis von 3,8 Billionen Yen erwartet – das entspricht rund 23 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu erzielte Toyota im vergangenen Geschäftsjahr ein Ergebnis von 4,8 Billionen Yen und übertraf damit knapp die Erwartungen der von LSEG befragten Analysten.

>>> Was diese 5 Konjunkturindikatoren jetzt über die Weltwirtschaft verraten

Als zentrale Belastungsfaktoren nannte der japanische Branchenriese insbesondere die Auswirkungen der US-Zollpolitik: „Bei Toyota stehen nicht nur die direkten Exporte in die USA im Risiko, sondern wegen einer möglichen Verschlechterung der internationalen Verbraucherstimmung auch die Ausfuhren in andere Länder.“

Taxi Toyota Frey
© Peter Martens

Handelskonflikt USA-China: Gespräche erstmals in der Schweiz geplant

07.05.2025 - Im anhaltenden Handelsstreit zwischen den USA und China kommt es erstmals zu einem hochrangigen Treffen in der Schweiz. US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer wollen am Wochenende mit Vertretern der chinesischen Regierung Gespräche führen. Laut Angaben des chinesischen Handelsministeriums wird Vize-Ministerpräsident He Lifeng dafür in die Schweiz reisen. Das Außenministerium der Schweiz bestätigte, dass sowohl die USA als auch China ein Treffen in Genf beantragt haben. Dieses werde "in den nächsten Tagen" stattfinden. Auch die Schweizer Bundespräsidentin und Finanzministerin Karin Keller-Sutter ist involviert und wird sich ebenfalls mit US-Finanzminister Bessent in Genf treffen.

Laut offiziellen Angaben aus Peking haben die USA die Initiative ergriffen, um über „Zölle und andere Fragen“ zu verhandeln. China habe die übermittelten Informationen sorgfältig geprüft. Das chinesische Handelsministerium betonte jedoch, dass ein Dialog nur auf der Basis von gegenseitigem Respekt und Gleichberechtigung stattfinden könne. Eine Lösung könne nur dann erzielt werden, wenn die USA die Konsequenzen ihrer Zollpolitik erkennen und entsprechende Maßnahmen korrigieren. In einem Interview mit dem Nachrichtensender Fox News erklärte Bessent: "Ich habe das Gefühl, dass es um eine Deeskalation geht, nicht um das große Handelsabkommen, aber wir müssen erst deeskalieren, bevor wir vorankommen können." Er betonte zudem, dass die USA ursprünglich Handelsgespräche mit der Schweiz führen wollten. Zufällig habe sich ergeben, dass auch die chinesische Delegation in Europa sei. "Also werden wir uns am Samstag und Sonntag treffen", so Bessent.

Scott Bessent
Scott Bessent, US-Finanzminister - © Wikipedia

Donald Trump schockt Hollywood: Strafzölle auf im Ausland gedrehte Filme geplant

05.05.2025 - US-Präsident Donald Trump kündigte überraschend an, Filme, die im Ausland produziert wurden, künftig mit einem Importzoll von 100 Prozent belegen zu wollen. Die Maßnahme könnte nicht nur ausländische Produktionen treffen, sondern auch das Geschäftsmodell amerikanischer Filmstudios massiv gefährden – denn viele von ihnen drehen gezielt im Ausland, um Produktionskosten zu senken. Trump begründete seine Initiative mit drastischen Worten: Die amerikanische Filmindustrie sei "am Sterben". Laut ihm locken andere Länder Filmschaffende mit finanziellen Anreizen aus den USA weg.

Konkrete Details zu der geplanten Zollregelung fehlen bislang. Trump erklärte lediglich, man wolle Filme besteuern, „die in unser Land kommen und im Ausland produziert wurden“. Das Vorhaben wirft zahlreiche praktische Fragen auf: Filme sind keine klassischen Importgüter mit festem Warenwert – viele Produktionen sind internationale Kooperationen. Die US-Regierung müsste also neue Bewertungsverfahren entwickeln und definieren, ab wann ein Film als „Import“ gilt. Handelsminister Howard Lutnick erklärte, er befasse sich „aktiv mit dem Thema“.

hollywood, sign, landmark, city of los angeles, cityscape, architecture, los angeles county, palm tree, beverly hills, california, building exterior, city, city life, color image, downtown district, famous place, horizontal, no people, outdoors, photography, sky, skyscraper, southern california, sunset, travel, travel destinations, usa, urban skyline, skyline, panorama, landscape, town, panoramic, clouds, aerial, tourism, day, scenics, nature, blue, urban, house, sea, downtown, summer, winter, autumn, spring, smog
Donald Trump erschüttert Hollywood: Der US-Präsident will im Ausland produzierte Filme mit hohen Zöllen belegen. - © ShutterFalcon - stock.adobe.com

Der Vorstoß überrascht nur bedingt: Bereits im Januar hatte Trump Schauspieler wie Jon Voight, Mel Gibson und Sylvester Stallone zu seinen kulturellen „Botschaftern“ ernannt. Voights Manager Steven Paul erklärte gegenüber Bloomberg, er und Trump hätten über Steuervergünstigungen für US-Drehs gesprochen. Dennoch scheint Trump Zölle klar zu bevorzugen: „Hollywood und viele andere Gebiete in den USA werden vernichtet“, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. „Dies ist eine konzertierte Aktion anderer Nationen und daher eine Bedrohung der nationalen Sicherheit.“

Wie das Wall Street Journal berichtet, herrscht unter Hollywood-Entscheidungsträgern derzeit große Unsicherheit. Studios wie Disney, Netflix oder Warner Bros. drehen ihre Blockbuster gezielt in Ländern wie Kanada, Großbritannien, Ungarn, Australien oder am traditionsreichen Studio Babelsberg in Deutschland. Auch Serienproduktionen sind häufig international ausgelagert – ein zentraler Bestandteil globaler Streamingstrategien.

US-Zölle dämpfen Stimmung in deutscher Autoindustrie

05.05.2025 - Die Stimmung in der deutschen Automobilindustrie hat sich im April weiter eingetrübt – insbesondere durch die neuen US-Zölle. Laut aktueller Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts fiel das Geschäftsklima-Barometer von minus 30,5 Punkten im März auf nunmehr minus 30,7 Zähler. "Die Anfang April in Kraft getretenen US-Zölle haben erste positive Geschäftsentwicklungen, insbesondere im europäischen Markt, quasi im Keim erstickt", erklärte Ifo-Branchenexpertin Anita Wölfl.

>>> In den USA geht ohne Verbrenner nichts – deutsche Hersteller müssen umdenken

Zwar bewerten die deutschen Autobauer ihre aktuelle Geschäftslage etwas positiver als im Vormonat – der entsprechende Indikator stieg von minus 39,6 auf minus 36,4 Punkte –, jedoch bleibt das Niveau insgesamt schwach. Gleichzeitig verschlechtern sich die Geschäftserwartungen weiter: Das Erwartungsbarometer sank von minus 20,9 auf minus 24,8 Punkte.

Trotz der angespannten Lage gibt es auch Lichtblicke: Die Auftragsbücher der Autohersteller füllen sich langsam. Wie das Ifo-Institut berichtet, zeigten sich im April deutlich mehr Unternehmen mit ihrem Auftragsbestand zufrieden als noch im März. "Hier dürften die seit Ende letzten Jahres gestiegenen Auftragseingänge aus dem Euroraum eine wichtige Rolle spielen", so Wölfl. Rund ein Drittel der deutschen Autoexporte geht in die EU – entsprechend positiv fällt die Einschätzung der Wettbewerbsposition im europäischen Markt aus.

Der von US-Präsident Donald Trump verhängte Zusatzzoll von 25 Prozent auf importierte Fahrzeuge wirkt sich negativ auf die Exportaussichten der Branche aus. Nach zwei Monaten mit leichtem Optimismus verzeichneten die Exporterwartungen im April wieder einen deutlichen Rückgang. "Außerdem schätzen die Unternehmen ihre Wettbewerbsposition außerhalb der EU noch einmal schlechter ein als schon in den beiden vorangegangenen Quartalen", so das Ifo-Institut.

 

🛑 Ursachen für die Eintrübung

  • 25 % US-Strafzoll auf importierte Fahrzeuge seit Anfang April 2025
  • Erste positive Marktimpulse in Europa wurden dadurch zunichtegemacht
  • Wettbewerbsposition außerhalb der EU hat sich erneut verschlechtert

📦 Export- und Auftragslage

  • Exporterwartungen erneut rückläufig nach kurzem Optimismus
  • Auftragsbestände verbessern sich leicht, vor allem durch steigende Nachfrage aus dem Euroraum
  • Etwa 1/3 der deutschen Autoexporte gehen in die EU

💬 Expertenstimmen

„Die Anfang April in Kraft getretenen US-Zölle haben erste positive Geschäftsentwicklungen […] quasi im Keim erstickt.“ — Anita Wölfl, Ifo-Institut

„Die Unternehmen schätzen ihre Wettbewerbsposition außerhalb der EU noch einmal schlechter ein als schon in den beiden vorangegangenen Quartalen.“ — Ifo-Bericht April 2025

Trumps Zölle trüben Amazon-Ausblick

02.05.2025 - Amazon bereitet sich auf ein härteres Geschäft vor – ausgelöst durch die Zollpolitik des früheren US-Präsidenten Donald Trump. Der weltweit führende Onlinehändler teilte Investoren mit, dass sich die Geschäftsergebnisse im laufenden Quartal durch neue Importzölle, Wechselkursschwankungen und wachsende Rezessionssorgen verschlechtern könnten.

Konzernchef Andy Jassy erklärte anlässlich der aktuellen Quartalszahlen: „Noch verzeichne Amazon allerdings keine Abschwächung der Nachfrage.“ Allerdings beobachte man bei bestimmten Produkten Hamsterkäufe – mutmaßlich aus Sorge vor Preisanstiegen infolge der angekündigten Zölle.

Solche vorgezogenen Käufe hatten bereits während der Corona-Pandemie zu massiven Störungen in den Lieferketten geführt. Wirtschaftsexperten warnen nun, dass Trumps geplante Zölle nicht nur zu höheren Preisen, sondern auch zu Engpässen im US-Handel führen könnten. Insbesondere bei Importen aus China sei zuletzt ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen – mit möglichen Folgen wie leeren Regalen im Sommer.

A picture shows the Amazon logo on the frontage of an Amazon's centre in Bretigny-sur-Orge, on December 14, 2021. (Photo by Thomas SAMSON / AFP)
Amazon stellt sich auf ein härteres Geschäft wegen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump ein - © AFP

Apple rechnet mit Mehrkosten von 900 Mio. Dollar aufgrund von US-Zöllen

01.05.2025 - Apple rechnet im laufenden Quartal mit Mehrkosten von rund 900 Millionen US-Dollar (etwa 791 Millionen Euro), bedingt durch zusätzliche Zölle, die von Ex-Präsident Donald Trump auf chinesische Waren verhängt wurden. CEO Tim Cook erklärte: „Der Konzern gehe bei der Schätzung davon aus, dass keine weiteren Belastungen hinzukämen.“ Trotz der Zollbelastung wächst das iPhone-Geschäft weiter. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die iPhone-Umsätze von 45,96 Milliarden auf 46,84 Milliarden US-Dollar. Das iPhone bleibt damit Apples wichtigstes Produkt und machte zuletzt knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes aus.

Laut Medienberichten treibt Apple die Verlagerung der iPhone-Produktion nach Indien voran. Zwar werden derzeit noch die meisten iPhones in China gefertigt, doch Cook sagte gegenüber dem Sender CNBC: „Zuletzt seien rund 50 Prozent der in den USA verkauften iPhones aus Indien geliefert worden.“ Zudem kündigte er an, dass im kommenden Quartal iPads, Mac-Computer und Apple Watches für den US-Markt nahezu ausschließlich aus Vietnam stammen sollen.

ams chiphersteller apple iphone
Apple rechnet für das laufende Quartal wegen von US-Präsident Donald Trump verhängten zusätzlichen Zöllen mit Mehrkosten von 900 Millionen Dollar. - © Apple

EU bietet USA höhere Importe im Wert von 50 Milliarden Euro im Handelsstreit an

01.05.2025 - Im anhaltenden Handelsstreit zwischen der EU und den USA plant die Europäische Union laut einem Bericht der Financial Times, amerikanische Waren im Wert von zusätzlich 50 Milliarden Euro zu importieren. Ziel sei es, Spannungen in den transatlantischen Handelsbeziehungen abzubauen und Fortschritte in den laufenden Verhandlungen zu erzielen.

EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič wurde am Donnerstag mit den Worten zitiert: „Damit solle ein 'Problem' in der Handelsbeziehung angegangen werden.“ Im Hinblick auf ein mögliches Abkommen mit den Vereinigten Staaten sprach Šefčovič von „gewissen Fortschritten“ bei den Gesprächen.

Mercedes-Benz baut US-Produktion aus: Neues Modell ab 2027 wegen Trump-Zöllen geplant

01.05.2025 - Mercedes-Benz reagiert auf die US-Importzölle mit einer Ausweitung der Fahrzeugproduktion in den USA. Ab 2027 soll im Werk Tuscaloosa (Alabama) ein neues Modell der Mittelklasse-Baureihe „Core“ gefertigt werden, wie der Stuttgarter Autobauer am Donnerstag mitteilte. Damit will Mercedes nicht nur Zölle umgehen, sondern auch sein langfristiges Engagement auf dem US-Markt unterstreichen. Das „Core“-Segment mit Volumenmodellen wie der E-Klasse und dem GLC-SUV ist bei Mercedes-Benz das absatzstärkste Segment weltweit. Welches konkrete Modell ab 2027 in Alabama vom Band laufen soll, ließ der Konzern jedoch offen.

>>> VW, BMW, Mercedes, Stellantis: In den USA geht ohne Verbrenner nichts – deutsche Hersteller müssen umdenken

Mercedes-CEO Ola Källenius hatte bereits am Vortag bei der Vorstellung der Geschäftszahlen angekündigt, die US-Expansion strategisch vorantreiben zu wollen. Auch in Gesprächen mit der US-Regierung über die Zollpolitik werde dies thematisiert. „Es ist ein natürlicher Schritt, ein weiteres Modell nach Alabama zu bringen“, erklärte Källenius. „Dies ist Teil unserer Strategie, unser Engagement in den Vereinigten Staaten zu vertiefen.“

Im Werk Tuscaloosa beschäftigt Mercedes-Benz aktuell über 6.000 Mitarbeitende. Produziert werden dort insbesondere die großen SUV-Modelle GLS und GLE sowie deren elektrische Varianten. Ein erheblicher Teil der Fahrzeuge wird auch für den Export gefertigt. Im Jahr 2024 liefen dort rund 260.000 Fahrzeuge vom Band – bei einem US-Absatz von knapp 325.000 Pkw. Laut Mercedes steht in der Pkw-Sparte rund die Hälfte des geplanten operativen Gewinns für 2025 auf dem Spiel, sollte es keine Anpassung der Handelsbedingungen geben.

Ola Källenius Mercedes Benz
Ola Källenius - © Mercedes Benz

 

🏭 Infobox: Mercedes-Benz Werk Tuscaloosa (USA)

  • 📍 Tuscaloosa County, Alabama, USA
  • Eröffnung: 1997

👥 Belegschaft

  • Über 6.000 Beschäftigte (Stand: 2025)
  • Einer der größten industriellen Arbeitgeber im Bundesstaat Alabama

🚙 Produktionsschwerpunkte

Große SUV-Modelle:

  • Mercedes-Benz GLE
  • Mercedes-Benz GLS

Seit 2022 auch Elektrofahrzeuge:

  • EQE SUV
  • EQS SUV

Ab 2027: Neues Modell aus dem „Core“-Segment (Mittelklasse)
 

📦 Produktionsvolumen

  • 2024: Rund 260.000 Fahrzeuge gefertigt
  • Großteil für den US-Markt – aber auch bedeutende Exportquote

💵 Wirtschaftliche Bedeutung

  • Zentrales Element in Mercedes' Nordamerika-Strategie
  • Maßnahme zur Zollvermeidung bei Importen in die USA
  • Trägt erheblich zur Absicherung des operativen Gewinns in der Pkw-Sparte bei

🔧 Besonderheiten

  • Erste große Mercedes-Produktion außerhalb Deutschlands
  • Eng verbunden mit Zulieferern und Bildungsinitiativen in Alabama
  • Fokus auf Nachhaltigkeit und Elektromobilität in der neuen Modelllinie

Ryanair warnt vor einer möglichen Stornierung ihrer Boeing-Bestellungen

01.05.2025 - Die europäische Billigfluggesellschaft Ryanair warnt vor einer möglichen Stornierung ihrer Boeing-Bestellungen, sollte die US-Regierung an ihrer Zollpolitik für Flugzeugexporte nach Europa festhalten. CEO Michael O'Leary äußerte sich in einem Schreiben an US-Abgeordnete kritisch gegenüber geplanten Importzöllen auf US-Flugzeuge. „Wenn die US-Regierung mit ihrem unklugen Plan, Zölle zu erheben, fortfährt und wenn diese Zölle den Preis von Boeing-Flugzeugexporten nach Europa wesentlich beeinflussen, dann würden wir sicherlich unsere aktuellen Boeing-Bestellungen neu bewerten“, so O’Leary. Man werde sich „umsehen, diese Aufträge anderswo zu vergeben“, heißt es weiter. Ryanair ist aktuell der größte Boeing-Kunde außerhalb der USA.

>>> Zollkonflikt USA–EU: Droht der Luftfahrtbranche ein Absturz?

O’Leary hatte zuvor erklärt, dass Ryanair „natürlich“ auch chinesische Flugzeughersteller in Betracht ziehen werde, sollten deren Maschinen 10 bis 20 Prozent günstiger sein als jene von Boeing oder Hauptkonkurrent Airbus. Diese Aussage rief jedoch Kritik auf den Plan. Der US-Abgeordnete Raja Krishnamoorthi, ranghöchster Demokrat im China-Sonderausschuss des Repräsentantenhauses, warnte in einem Brief: „Bei allem Respekt: US-amerikanische und europäische Airlines sollten den Kauf von Flugzeugen chinesischer Militärunternehmen nicht einmal in Erwägung ziehen.“ Der chinesische Flugzeugbauer COMAC sei eng mit dem Militär verflochten und habe zudem durch den illegalen Erwerb geistigen Eigentums Vorteile erzielt.

Ryanair
© Ryanair

Ryanair, Europas größte Fluggesellschaft nach Passagieraufkommen, soll bis März 2026 die letzten 29 Flugzeuge vom Typ Boeing 737 MAX aus einer Gesamtbestellung von 210 Maschinen erhalten. Darüber hinaus hält Ryanair 150 Festbestellungen für die Boeing MAX 10, mit Optionen auf 150 weitere Jets. Die Auslieferungen starten ab 2027. Ein Wechsel zu Airbus scheint mittelfristig jedoch unwahrscheinlich: Der europäische Flugzeugbauer hat laut eigenen Angaben bis Ende des Jahrzehnts keine freien Produktionskapazitäten mehr und ist somit komplett ausverkauft.

 

✈️ Ryanair & Boeing – aktuelle Auftragslage

  • Ryanair ist größter Boeing-Kunde außerhalb der USA
  • Alle Ryanair-Flugzeuge stammen ausschließlich von Boeing
  • Boeing 737 MAX 10: 150 Festbestellungen + 150 Optionen (Lieferungen ab 2027 geplant)
  • Boeing 737 MAX 8-200: 210 Jets, 29 davon noch ausstehend (Lieferung bis März 2026)

🚨 Zollrisiken & politische Warnungen (2025)

O’Leary warnt: „Wenn diese Zölle den Preis von Boeing-Flugzeugexporten nach Europa wesentlich beeinflussen, dann würden wir sicherlich unsere aktuellen Boeing-Bestellungen neu bewerten.“

Drohung mit Neuvergabe der Aufträge:

  • Erwägung von Alternativen – auch chinesischer Hersteller (COMAC)
  • Politisch brisant: COMAC steht unter Spionage- und Militärverdacht

🧭 Strategische Alternativen & Engpässe

  • Airbus: Kurzfristig keine Alternative – bis Ende der 2020er-Jahre ausverkauft
  • COMAC (China): Theoretisch günstiger, aber politisch hochumstritten
  • USA warnt: Demokraten im Kongress lehnen Zusammenarbeit mit chinesischen Herstellern ab

📦 Flottenausblick & Bedeutung

  • Ryanairs Wachstum hängt maßgeblich von günstigen und pünktlichen Boeing-Lieferungen ab
  • Zollpolitik der USA gefährdet Preisvorteile & Planbarkeit
  • O’Learys Strategie: Offener Preisdruck auf Boeing, aber (noch) kein konkreter Ausstieg

General Motors erwartet Milliardenbelastung durch US-Zölle: Gewinnprognose gesenkt

01.05.2025 - Der US-Autobauer General Motors (GM) rechnet trotz jüngst beschlossener Zoll-Erleichterungen bei Autoimportteilen mit erheblichen Mehrkosten. Laut Konzernchefin Mary Barra könnten sich die Belastungen durch die US-Zölle auf 4 bis 5 Milliarden US-Dollar (bis zu 4,4 Milliarden Euro) summieren. Das teilte Barra am Donnerstag in einem Brief an die Aktionäre mit. Im Zuge der höheren Belastung kappte GM seine Prognose für den bereinigten operativen Gewinn (EBIT) im laufenden Jahr deutlich. Statt wie bisher angenommen bis zu 15,7 Milliarden US-Dollar erwartet der Konzern nun nur noch 10 bis 12,5 Milliarden Dollar. Trotz der reduzierten Prognose legte die GM-Aktie im vorbörslichen Handel um 2,4 Prozent zu. Investoren reagierten offenbar positiv auf die Klarheit der Aussagen und die neue Planbarkeit.

>>> Warum US-Autos in Europa unverkäuflich sind

Aston Martin drosselt US-Exporte wegen Zollpolitik

30.04.2025 - Der britische Luxusautohersteller Aston Martin reagiert auf die anhaltende Unsicherheit rund um die US-Zollpolitik und fährt seine Exporte in die Vereinigten Staaten vorerst zurück. Konzernchef Adrian Hallmark erklärte am Mittwoch, man beobachte die politischen Entwicklungen genau und agiere vorsichtig: „Das Unternehmen beobachte die Entwicklung der US-Zollpolitik und begrenze derzeit die Exporte in die Vereinigten Staaten, während man auf Lagerbestände bei US-Händlern zurückgreife.“

Die weltweite Automobilbranche steht weiterhin unter Druck durch die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Fahrzeuge und ausländische Autoteile. Zwar hat die US-Regierung am Dienstag einige dieser Maßnahmen gelockert, doch bleibt die Lage angespannt. Unternehmen wie Aston Martin reagieren mit Zurückhaltung und Vorsicht bei der Exportplanung.

Aston Martin schränkt wegen der US-Zollpolitik seine Ausfuhren in die USA ein
Aston Martin schränkt wegen der US-Zollpolitik seine Ausfuhren in die USA ein - © Aston Martin

Hier finden Sie ältere Ticker-Meldungen zu Donald Trumps Strafzöllen

30.04.2025 - Handelsstreit: OMV richtet eigene Zoll-Taskforce ein

Im Zuge globaler Handelsspannungen hat die OMV eine Taskforce ins Leben gerufen, um mögliche Auswirkungen von US-Zöllen – initiiert unter der Präsidentschaft von Donald Trump – auf das eigene Geschäft zu analysieren. Laut Quartalsbericht seien die direkten Folgen derzeit gering, jedoch warnt das Unternehmen: „Im Falle einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage rechnen wir mit negativen Auswirkungen auf die Nachfrage und die Preise.“ Zudem wurde die Jahresprognose für den Brent-Rohölpreis von 75 auf 70 US-Dollar nach unten korrigiert.

29.04.2025 - Trump setzt neue US-Zollregeln für Autobauer: Vorteile für Hersteller mit Produktion in Amerika

US-Präsident Donald Trump hat ein neues Dekret unterzeichnet, das die Zollbelastung für Autohersteller erheblich reduzieren soll. Die Maßnahme, die am Dienstag verabschiedet wurde, soll Doppelbelastungen durch überlappende Importzölle verhindern und insbesondere ausländische Autobauer mit US-Standorten entlasten.

>>> In den USA geht ohne Verbrenner nichts – deutsche Hersteller müssen umdenken

Laut einem Vertreter des US-Handelsministeriums besagt die Anordnung, dass Hersteller, die bereits 25 Prozent Zoll auf im Ausland gebaute Fahrzeuge zahlen, nicht zusätzlich 25 Prozent Zoll auf Stahl oder Aluminium entrichten müssen. Dies bedeutet eine wichtige Entlastung für zahlreiche Unternehmen, die ihre Fahrzeuge teilweise im Ausland produzieren, aber Komponenten aus den USA oder anderen Ländern beziehen.

Ziel der neuen Zollregelung ist es, die Lieferketten in der Automobilindustrie wieder stärker in die USA zu verlagern. Dazu kündigte die Trump-Administration ein Gutschriftensystem an, das Unternehmen motivieren soll, ihre Produktion in den Vereinigten Staaten auszubauen.

„Geplant seien Gutschriften von bis zu 15 Prozent des Wertes der in den USA montierten Fahrzeuge“, erklärte Handelsberater Lutnick gegenüber Journalisten. Diese Gutschriften könnten dann auf importierte Einzelteile angerechnet werden, was die effektive Zollbelastung senken und die Produktion im Inland attraktiver machen würde.

Ein besonders relevanter Aspekt für Autohersteller mit US-Fertigungsstandorten: Fahrzeuge, die zu mindestens 85 Prozent aus in den USA gefertigten Teilen bestehen, sollen komplett zollfrei bleiben. Auch ausländische Hersteller, die in den Vereinigten Staaten produzieren, sollen von diesem Modell profitieren.

„Das werde auch für ausländische Autohersteller gelten, die in den USA produzieren“, so Lutnick weiter. Es handele sich um ein stufenweise aufgebautes System über drei Jahre, das es Autobauern ermöglichen soll, ihre Lieferketten strategisch und nachhaltig in die USA zurückzuführen. Die Devise sei klar: „Bauen Sie Ihre Autos in Amerika, um zu den Gewinnern zu gehören.“

29.04.2025 - Electrolux erwartet schwierigeres Geschäft in Nordamerika aufgrund von US-Zöllen

Der schwedische Hausgerätehersteller Electrolux sieht sich angesichts steigender Zölle in Nordamerika mit einer zunehmend herausfordernden Marktlage konfrontiert. Wie das Unternehmen, das als bedeutender Konkurrent von Whirlpool gilt, am Dienstag mitteilte, seien die Geschäftsaussichten "zunehmend unsicher". Der Marktausblick für Nordamerika wurde von Electrolux auf "neutral bis negativ" herabgestuft.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte Electrolux im ersten Quartal 2025 ein positives Ergebnis erzielen: Der Betriebsgewinn belief sich auf 452 Millionen schwedische Kronen (rund 41,10 Millionen Euro). Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 720 Millionen Kronen verzeichnet. Electrolux vertreibt international bekannte Marken wie AEG und Zanussi und setzt weiterhin auf Effizienzsteigerung und strategische Anpassungen, um die Herausforderungen auf dem nordamerikanischen Markt zu bewältigen.

Electrolux
© Electrolux

28.04.2025 - China widerspricht Trumps Aussagen über Telefonat mit Xi Jinping

Die chinesische Regierung hat jüngste Äußerungen von US-Präsident Donald Trump über ein angebliches Telefonat mit Chinas Staatschef Xi Jinping deutlich zurückgewiesen. "Soweit ich weiß, gab es in letzter Zeit kein Telefongespräch zwischen den beiden Staatschefs", erklärte Guo Jiakun, Sprecher des chinesischen Außenministeriums, am Montag in Peking. Aktuell fänden zudem keine Verhandlungen über Zollfragen zwischen China und den USA statt.

Trump hatte zuvor behauptet, in der vergangenen Woche ein Telefonat mit Xi geführt zu haben. "Er hat angerufen", sagte Trump in einem Interview mit dem Time-Magazin, das am Freitag veröffentlicht wurde. Weiterhin betonte Trump: "Ich glaube nicht, dass das ein Zeichen von Schwäche seinerseits ist."

Auf die Frage von Reportern, ob Xi Jinping ihn nach der Ankündigung neuer US-Zölle Anfang April kontaktiert habe oder bereits zuvor, antwortete Trump beim Verlassen des Weißen Hauses: "Ich will das nicht kommentieren, aber ich habe oft mit ihm gesprochen."

Die chinesische Regierung hatte bereits am Donnerstag offiziell bestritten, dass derzeit Handelsgespräche zwischen Peking und Washington stattfinden.

Hintergrund des Konflikts sind die von Trump verhängten Strafzölle auf chinesische Einfuhren, die bei den meisten Produkten eine Höhe von 145 Prozent erreichen. Als Reaktion darauf führte China Gegenzölle auf US-Importe in Höhe von 125 Prozent ein.

Xi Jinping
Xi Jinping - © Wikipedia

25.04.2025 - China lockert Zölle auf bestimmte US-Importe: Zeichen der Entspannung im Handelskonflikt?

Im anhaltenden Handelskonflikt zwischen China und den USA zeichnet sich eine leichte Entspannung ab. Wie betroffene Unternehmen am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigten, plant China, ausgewählte Importe aus den Vereinigten Staaten von dem auf bis zu 125 Prozent erhöhten Zollsatz auszunehmen.

Das chinesische Handelsministerium arbeitet derzeit an einer Liste mit Produkten, die künftig von Zollbefreiungen profitieren könnten. Eine offizielle Stellungnahme aus Peking blieb jedoch vage.

„Er wisse nichts Genaues über Zollbefreiungen“, erklärte Guo Jiakun, Sprecher des Außenministeriums, auf einer Pressekonferenz. Zugleich betonte er, dass es aktuell keine bilateralen Konsultationen oder Verhandlungen mit den USA zum Handelsstreit gebe.

china and usa national flag waving against clouds blue sky side view of natural color of people republic of china and united states of america us state symbols isolated for design copy space template
Das chinesische Handelsministerium stellt eine Liste mit Waren zusammen, die von den Zöllen befreit werden könnten. - © vaalaa - stock.adobe.com

Deutlich konkreter äußerte sich die Amerikanische Handelskammer in China. „Die chinesische Regierung hat unsere Unternehmen beispielsweise gefragt, welche Art von Dingen sie aus den USA nach China importieren, die sie nirgendwo sonst finden können und die daher ihre Lieferkette lahmlegen würden“, sagte Präsident Michael Hart. Einige Mitgliedsunternehmen – darunter auch Pharmafirmen – hätten bereits in der vergangenen Woche Waren importiert, ohne mit den neuen Zöllen belastet worden zu sein.

Am Freitag kursierte eine nicht verifizierte Liste mit 131 Produktkategorien in sozialen Netzwerken sowie unter Unternehmen und Branchenverbänden. Die betroffenen Waren reichen laut Medienberichten von Impfstoffen und Industriechemikalien bis hin zu Düsentriebwerken. Laut einer Analyse von Huatai Securities belief sich der Gesamtwert dieser Importgruppen im Vorjahr auf rund 45 Milliarden US-Dollar (etwa 40 Milliarden Euro).

25.04.2025 - US-Notenbank warnt vor Arbeitsmarktrisiken durch US-Zollpolitik

Die US-Notenbank Federal Reserve blickt zunehmend besorgt auf die Auswirkungen der verschärften US-Zollpolitik auf den Arbeitsmarkt. "Es würde mich nicht überraschen, wenn es künftig zu mehr Kündigungen und einem Anstieg der Arbeitslosenquote kommen würde", erklärte Fed-Direktor Christopher Waller am Donnerstagabend in einem Interview mit "Bloomberg TV".

Besonders dann, wenn hohe Importzölle verhängt werden, seien negative Effekte auf die Beschäftigung zu erwarten, warnte Waller. Für den Fall eines spürbaren Anstiegs der Arbeitslosigkeit schließt er auch eine Lockerung der Geldpolitik nicht aus. "Dann ist es wichtig, dass wir eingreifen", betonte er mit Blick auf mögliche Zinssenkungen.

Auch Neel Kashkari, Präsident der regionalen Fed von Minneapolis, äußerte sich in der Nacht auf Freitag alarmiert. Auf einer Veranstaltung der Universität von Minnesota warnte er, die wirtschaftliche Unsicherheit sei mittlerweile so ausgeprägt, dass Unternehmen "möglicherweise anfangen, Mitarbeiter zu entlassen".

Anders als die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Fed traditionell auch den Arbeitsmarkt fest im Blick. Neben Preisstabilität zählt die Förderung "maximaler Beschäftigung" zu den Kernzielen der US-Geldpolitik. An den Finanzmärkten sorgten die jüngsten Entwicklungen bereits für starke Schwankungen – ausgelöst durch Sorgen vor den möglichen globalen Folgen der aktuellen US-Zollpolitik.

Christopher Waller

24.04.2025 - FACC sieht sich vom Zollkonflikt derzeit nicht betroffen

Der oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC spürt laut CEO Robert Machtlinger aktuell keine direkten Auswirkungen des von Ex-US-Präsident Donald Trump initiierten Zollkonflikts. Im Neugeschäft zeige sich „gar nichts“, so Machtlinger. Dennoch warnt er vor möglichen mittelfristigen Folgen einer globalen Wirtschaftsabkühlung, die durch Handelskonflikte ausgelöst werden könnte. Diese könnte die Nachfrage nach neuen Flugzeugen dämpfen – mit potenziellen Auswirkungen auf die Auftragslage von FACC: „Das beobachten wir genau.“ Derzeit seien die Auftragsbücher jedoch voll, betonte der Unternehmenschef.

>>> Zollstreit mit den USA - Warum FACC trotz Einfuhrzöllen keine Nachteile befürchtet

Mit dem Wiederaufschwung des internationalen Tourismus nach der Coronapandemie ist der Bedarf an Passagierflugzeugen weltweit hoch. Die Hersteller Airbus und Boeing kämpfen allerdings mit Lieferengpässen, wodurch sich die Auslieferung neuer Maschinen verzögert. Die Luftfahrtindustrie ist stark globalisiert, viele Einzelteile stammen aus verschiedenen Ländern.

„Die Luftfahrt war immer zollbefreit. Wir waren immer der Meinung, die Luftfahrt bleibt ausgenommen“, erklärte Machtlinger beim Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien. Auch der US-Flugzeugbauer Boeing profitiere nicht von Zöllen, da „80 Prozent der Flugzeuge außerhalb der USA verkauft“ würden. Zudem verwies der FACC-Chef auf die positive Handelsbilanz der US-amerikanischen Luftfahrtbranche.

FACC Technologiezentrum im Innkreis
FACC-Zentrale in Ried - © FACC

24.04.2025 - US-Bundesstaaten klagen gegen Trumps Zollpolitik: Widerstand wächst

Nach Kalifornien haben nun weitere US-Bundesstaaten Klage gegen die umstrittene Zollpolitik von Ex-Präsident Donald Trump eingereicht. Insgesamt zwölf Bundesstaaten werfen der US-Regierung vor, ohne Zustimmung des Kongresses unrechtmäßig Zölle eingeführt zu haben. Zu den klagenden Staaten zählen unter anderem Minnesota, New York, Oregon und Arizona – überwiegend demokratisch regierte Bundesstaaten.

"Präsident Trumps irrsinniges Zollsystem ist nicht nur wirtschaftlich rücksichtslos, sondern auch illegal", erklärte die Justizministerin von Arizona, Kris Mayes. Sie betonte weiter: Zölle seien „eine Steuer, die auf die Verbraucher in Arizona abgewälzt wird“, unabhängig davon, was das Weiße Haus behaupte.

Die rechtliche Grundlage für die Einführung der Zölle bildete laut Trump der International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) von 1977. Doch die klagenden Bundesstaaten argumentieren, dass dieses Gesetz die Zustimmung des Kongresses erfordere, wenn Zölle erhoben werden. In der Klageschrift heißt es, Trump habe mit seiner Zollpolitik die "verfassungsmäßige Ordnung auf den Kopf gestellt und die amerikanische Wirtschaft ins Chaos gestürzt".

Bereits in der Woche zuvor hatte Kalifornien, ein wirtschaftlich bedeutender und von den Demokraten regierter Staat, eine eigene Klage eingereicht. Gouverneur Gavin Newsom bezeichnete Trumps Zollpolitik als "selbstzerstörerisch" und sprach von dem „schlimmsten Eigentor in der Geschichte dieses Landes“.

23.04.2025 - Trump erwägt Zoll-Ausnahme für chinesische Autoteile: Bericht der „Financial Times“

US-Präsident Donald Trump plant einem Bericht der Financial Times zufolge, bestimmten Autoherstellern Zollvergünstigungen zu gewähren. Demnach könnte die Einfuhr von Fahrzeugteilen aus China von Strafzöllen ausgenommen werden. Die Zeitung berief sich am Mittwoch auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Quellen.

Während die 25-prozentigen Strafzölle auf Autoimporte weiterhin Bestand haben sollen, bleibt auch ein separater Zollsatz von ebenfalls 25 Prozent auf bestimmte Fahrzeugteile in Kraft. Lediglich einzelne Komponenten aus China könnten von der Ausnahmeregelung profitieren.

Laut dem Bericht war der Entscheidung eine intensive Lobbykampagne von Branchenvertretern vorausgegangen. Eine offizielle Stellungnahme der US-Regierung lag zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht vor. Nach Bekanntwerden des Berichts verzeichneten die Aktien großer US-Autobauer im nachbörslichen Handel einen deutlichen Anstieg.

samochód, auto, nowy, fabryka, dostawa, olej, poci?g, parking, samochodowy, wy?adunek, dealer, salon, du?o, dobrobyt, benzyna, lakier, praca, strajk, problem, spaliny, smog, olej nap?dowy, ropa, ekologia, hybryda, elektryczne, kupi?, szcz??cie, przewóz
US-Präsident Donald Trump will einem Medienbericht zufolge Autobauern einige Zölle ersparen. - © Tomasz Warszewski - stock.adobe.

23.04.2025 - Trump setzt im Handelsstreit mit China auf Verhandlungen: USA drängen auf fairen Deal

Im anhaltenden Handelsstreit zwischen den USA und China signalisiert US-Präsident Donald Trump Gesprächsbereitschaft – bei gleichzeitigem Druck auf Peking. Bei der Vereidigung des neuen Börsenaufsichts-Chefs Paul Atkins betonte Trump: „Nein, wir werden sehr nett sein. Sie werden sehr nett sein, und wir werden sehen, was passiert.“ Dennoch sei China am Zug: Sollte Peking kein Abkommen abschließen, würde es laut Trump schwer, weiterhin mit den Vereinigten Staaten von Amerika zu handeln.

„Und wenn sie keinen Deal machen, werden wir den Deal festlegen, denn wir sind diejenigen, die den Deal festlegen“, erklärte Trump. Weiter sagte er: „Es wird ein fairer Deal für alle sein, und es wird, ich denke, es ist ein Prozess, der ziemlich schnell gehen wird.“ Ob er dabei auch andere Nationen im Blick hatte, blieb offen.

  • trump paris agreement climate change iswa waste
    "Und wenn sie keinen Deal machen, werden wir den Deal festlegen, denn wir sind diejenigen, die den Deal festlegen."

    US-Präsident Donald Trump über Zoll-Verhandlungen mit China 

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, bestätigte auf einer Pressekonferenz, dass die USA Fortschritte bei einem möglichen Handelsabkommen mit China erzielen. Präsident Trump habe sie persönlich beauftragt, dies öffentlich zu machen. Sie erklärte: Es gebe aktuell 18 Vorschläge aus über 100 Ländern, die ein Handelsabkommen mit den USA anstrebten. Die Regierung schaffe aktiv die Voraussetzungen für ein mögliches China-USA-Abkommen. Ob bereits Gespräche mit Chinas Präsident Xi Jinping geführt wurden, ließ sie offen.

US-Finanzminister Scott Bessent äußerte laut Medienberichten Kritik an den bestehenden Zöllen im Handelskonflikt mit China. CNBC berichtete, Bessent habe Investoren in einem vertraulichen Meeting erklärt, dass die aktuellen Zollmaßnahmen nicht langfristig tragfähig seien. Zudem betonte er, dass Präsident Trump nicht die Absicht habe, die USA wirtschaftlich abzuschotten.

Trotz einer 90-tägigen Aussetzung für viele Länder gelten weiterhin Sonderzölle von bis zu 145 Prozent auf Importe aus China. Als Reaktion erhob Peking Gegenzölle von bis zu 125 Prozent auf amerikanische Waren – eine Eskalation, die zeigt, wie angespannt das Verhältnis trotz Verhandlungsbereitschaft bleibt.

22.04.2025 - China ruft Japan zur Zusammenarbeit gegen US-Strafzölle auf: Peking warnt vor wachsendem Protektionismus

Im eskalierenden Handelskonflikt mit den USA sucht China offenbar gezielt nach Verbündeten in Asien. Laut einem Bericht der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo hat Chinas Ministerpräsident Li Qiang seinem japanischen Amtskollegen Shigeru Ishiba einen Brief übermittelt, in dem er eine koordinierte Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle fordert. Der Brief sei über die chinesische Botschaft in Japan übermittelt worden.

In dem Schreiben wird laut Kyodo die Notwendigkeit betont, „den Protektionismus gemeinsam zu bekämpfen“, wie sich mehrere japanische Regierungsvertreter äußerten. Die Außenministerien in Peking und Tokio reagierten zunächst nicht auf Anfragen der Nachrichtenagentur Reuters zu dem Brief.

big waving national colorful flag of china and national flag of japan . macro
"Protektionismus gemeinsam bekämpfen" - © luzitanija - stock.adobe.com

Die Forderung Pekings erfolgt vor dem Hintergrund verschärfter Warnungen an andere Staaten. Erst am Montag hatte China Länder weltweit davor gewarnt, Handelsabkommen mit den USA auf Kosten chinesischer Interessen abzuschließen. Damit verschärft Peking seine Tonlage im sich zuspitzenden Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

Japan, einer der engsten Verbündeten der USA und die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt, ist ebenfalls von den US-Zöllen betroffen. Trotz der strategischen Partnerschaft mit Washington sieht sich Tokio gezwungen, Verhandlungen aufzunehmen. Ziel ist es, einen Ausweg aus dem Zollkonflikt mit der US-Regierung zu finden.

Die Beziehungen zwischen China und anderen Staaten in der asiatisch-pazifischen Region sind seit Jahren angespannt – nicht nur wegen wirtschaftlicher Interessen, sondern auch aufgrund territorialer Streitigkeiten. Besonders der Konflikt im Südchinesischen Meer hat sich im letzten Jahr verschärft. Im Fokus stehen dabei die Spratly-Inseln, eine rohstoffreiche Region entlang einer der weltweit wichtigsten Schifffahrtsrouten. Die Spannungen zwischen China und den Philippinen haben zuletzt zugenommen, nachdem es zu mehreren Zwischenfällen in dem umstrittenen Seegebiet gekommen war.

22.04.2025 - Roche investiert 50 Milliarden Dollar in den USA: Schutz vor Zöllen durch lokale Produktion

Der Schweizer Pharmakonzern Roche plant in den kommenden fünf Jahren massive Investitionen in den US-Markt. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sollen insgesamt 50 Milliarden US-Dollar (etwa 44 Milliarden Euro) in den Ausbau der Geschäftstätigkeiten in den Vereinigten Staaten fließen. Ziel sei unter anderem, potenzielle US-Einfuhrzölle auf Pharmaprodukte zu umgehen.

Sobald alle neuen und erweiterten Produktionsstätten vollständig in Betrieb seien, werde „Roche mehr Medikamente aus den USA exportieren als importieren“, so das Unternehmen weiter.

Der Konzern plant, seine bestehende Infrastruktur mit über 25.000 Mitarbeitern an 24 Standorten in acht Bundesstaaten deutlich zu erweitern. Im Rahmen der Investitionen sollen mehr als 12.000 neue Arbeitsplätze entstehen – darunter rund 6.500 im Bauwesen und 1.000 direkt bei Roche.

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Ausbau der Produktions- und Vertriebskapazitäten für das umfangreiche Medikamenten- und Diagnostikportfolio. Investiert wird unter anderem in Kentucky, Indiana, New Jersey, Oregon und Kalifornien. In Pennsylvania ist eine neue Anlage für Gentherapie geplant, während in Indiana eine hochmoderne Fertigungseinrichtung zur kontinuierlichen Glukoseüberwachung sowie ein 84.000 Quadratmeter großes Produktionszentrum für Medikamente zur Gewichtsreduktion entstehen soll.

  • „Roche ist ein Schweizer Unternehmen mit einer starken Tradition in über 130 Ländern weltweit. Die heute angekündigten Investitionen unterstreichen unser langjähriges Engagement für Forschung, Entwicklung und Produktion in den USA.“

    Konzernchef Thomas Schinecker zu den geplanten Investitionen 

Die Investitionen erfolgen vor dem Hintergrund wachsender Unsicherheit durch mögliche US-Zölle auf Arzneimittelimporte. Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat kürzlich eine Untersuchung der Arzneimitteleinfuhren eingeleitet, mit dem Ziel, neue Zollabgaben für die Branche zu prüfen.

Die Bedeutung des US-Marktes für die globale Pharmabranche wächst: Laut der Handelsdatenbank der Vereinten Nationen belief sich der Wert der im vergangenen Jahr in die USA importierten Pharmaprodukte auf 213 Milliarden Dollar – fast dreimal so viel wie im Jahr 2014. Die Schweiz könnte künftig mit einer Einfuhrgebühr von bis zu 31 Prozent auf Arzneimittellieferungen in die USA belastet werden. Zeitpunkt und Höhe der möglichen Zölle sind noch unklar, die wirtschaftlichen Auswirkungen jedoch potenziell erheblich.

21.04.2025 - DHL stoppt vorübergehend Privatlieferungen in die USA über 800 Dollar: Ursache sind neue US-Zollbestimmungen

Aufgrund verschärfter Zollregelungen in den USA hat der deutsche Logistikriese DHL angekündigt, bis auf Weiteres keine Pakete mehr an Privatkunden in den Vereinigten Staaten auszuliefern, wenn diese einen Warenwert von über 800 US-Dollar (ca. 703 Euro) aufweisen. „Diese vorübergehende Maßnahme dauere voraussichtlich nur einige Tage“, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens.

Der Schritt ist eine direkte Folge der jüngsten Änderungen im US-Zollrecht. Der Schwellenwert für ein formelles Einfuhrverfahren wurde von bisher 2.500 Dollar auf lediglich 800 Dollar gesenkt. „Diese Regelung habe einen hohen Mehraufwand zur Verzollung verursacht“, hieß es zur Begründung.

Nicht betroffen sind Sendungen im Business-to-Business-Bereich (B2B) sowie Geschäftslieferungen an Privatpersonen, sofern der Warenwert unterhalb der neuen 800-Dollar-Grenze liegt. DHL ist ein Teil der Deutschen Post DHL Group, unter deren Dach auch das nationale Briefgeschäft in Deutschland geführt wird.

Diese Änderung betrifft vor allem Online-Händler und Versandunternehmen mit grenzüberschreitenden Lieferketten und könnte kurzzeitig Auswirkungen auf den internationalen E-Commerce und die Paketzustellung in den USA haben.

21.04.2025 - China warnt vor Handelsabkommen auf eigene Kosten: Scharfe Kritik an US-Zollpolitik

Im eskalierenden Zollkonflikt mit den Vereinigten Staaten hat China andere Länder eindringlich davor gewarnt, Handelsabkommen abzuschließen, die auf Kosten chinesischer Interessen gehen. „Peking lehne es 'entschieden ab, dass eine Partei eine Vereinbarung auf Kosten der Interessen Chinas trifft', erklärte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking am Montag. 'Sollte eine solche Situation eintreten, wird China sie niemals akzeptieren und entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen.'

Hintergrund ist die aggressive Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump, die in den vergangenen Wochen gezielt Importzölle gegen eine Vielzahl von Ländern – insbesondere gegen China – verhängt hat. Die chinesische Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: „Appeasement“ werde „keinen Frieden“ bringen, verlautete aus Peking. Kompromisse würden „nicht respektiert“. „Wo die Starken die Schwachen ausbeuten, werden alle Länder zu Opfern.“

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt massive Schutzzölle auf Importe aus mehreren Staaten verhängt, wobei China als zentraler handelspolitischer Gegner gilt. Die Einfuhrzölle auf chinesische Produkte stiegen zeitweise auf bis zu 145 Prozent. Für besonders relevante Warengruppen wie Elektronik wurden die Sätze später auf 20 Prozent gesenkt – dennoch bleibt der Druck auf Peking hoch.

Trotz der angespannten Lage verhandeln zahlreiche Länder derzeit mit den USA über mögliche Zollsenkungen. Dazu zählen unter anderem Kanada, Großbritannien und Vietnam. Im Namen der Europäischen Union führt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die offiziellen Gespräche mit der US-Regierung.

18.04.2025 - Zölle auf chinesische Importe bei 145 Prozent: Trump deutet Ende des Handelskonflikts mit China an

US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag (Ortszeit) Hoffnungen auf eine Lösung im anhaltenden Handelsstreit zwischen den USA und China geweckt. Vor Journalisten im Weißen Haus erklärte er: „Ich möchte nicht, dass die Zölle noch höher werden, denn irgendwann kommt der Punkt, an dem die Leute nicht mehr kaufen.“ Trump betonte, dass China seit Einführung der Strafzölle den Dialog mit den USA suche und zeigte sich zuversichtlich hinsichtlich einer Einigung.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir etwas mit China ausarbeiten werden“, sagte Trump im Oval Office. Er gehe davon aus, dass auch mit weiteren Handelspartnern Einigungen möglich seien. Auf die Frage nach einem konkreten Zeitrahmen antwortete der Präsident: „Ich würde denken, dass das in den kommenden drei oder vier Wochen abgeschlossen sein wird.“ Unklar blieb, ob sich diese Einschätzung ausschließlich auf China oder auch auf andere Länder bezog.

Trump
US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag (Ortszeit) ein mögliches Ende des Zollstreits mit China signalisiert. - © Jeffrey Phelps / AP / picturedesk.com

Die Spannungen im Handelskonflikt hatten sich zuletzt weiter verschärft, nachdem die USA die Einfuhrzölle auf chinesische Waren auf bis zu 145 Prozent angehoben hatten. China reagierte zunächst mit Gegenmaßnahmen, kündigte jedoch in der Vorwoche an, auf ein weiteres „Zahlenspiel mit Zöllen“ zu verzichten – ein mögliches Zeichen der Deeskalation.

Trotz bestehender Kommunikationskanäle scheint ein umfassender Austausch auf hoher diplomatischer Ebene bislang auszubleiben. Laut Berichten der Nachrichtenagentur Reuters gab es bisher keine konkreten Verhandlungen, die auf eine baldige Einigung hindeuten. Trump vermied es erneut, Details zur Art der Gespräche oder zur Beteiligung von Chinas Präsident Xi Jinping zu nennen.

18.04.2025 - Meloni und Trump optimistisch: Einigung im Zollstreit zwischen USA und EU in Sicht

Beim Besuch der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Washington stand der transatlantische Handelskonflikt im Zentrum der Gespräche mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Meloni äußerte sich zuversichtlich, dass eine Lösung im Zollstreit zwischen den USA und der EU möglich sei: „Ich bin sicher, dass eine Einigung erzielt werden kann. Wir können eine gemeinsame Basis finden.“ Laut italienischen Medien lud sie Trump zu einem Besuch in Italien ein – eine Einladung, die dieser annahm.

„Wir müssen offen miteinander reden und uns auf halbem Wege treffen“, sagte Meloni. Trump wiederum lobte die italienische Premierministerin in höchsten Tönen: „Ich mag Giorgia Meloni sehr, sie ist eine der wahren Führungspersönlichkeiten der Welt. Sie ist eine hervorragende Ministerpräsidentin und leistet in Italien hervorragende Arbeit.“ Auch Trump zeigte sich zuversichtlich, dass eine Einigung mit der EU im Zollstreit möglich sei.

Meloni Trump Weißes Haus
Meloni und Trump im Weißen Haus - © Youtube

Meloni sprach sich klar für eine diplomatische Annäherung aus, um Handelsbarrieren abzubauen und wirtschaftliche Spannungen zu entschärfen. „Manche nennen mich eine westliche Nationalistin, ich weiß nicht, ob das das richtige Wort ist, aber ich weiß, dass ich, wenn ich vom Westen spreche, nicht in erster Linie den geografischen Raum meine, sondern die Zivilisation. Und ich möchte diese Zivilisation stärker machen. Deshalb denke ich, dass wir uns jetzt an einen Tisch setzen und Lösungen finden sollten, auch wenn es Probleme zwischen den beiden Seiten des Atlantiks gibt.“

Angesichts der exportorientierten italienischen Wirtschaft und eines Handelsbilanzüberschusses von rund 40 Milliarden Euro gegenüber den USA steht Meloni unter starkem innenpolitischem Druck. Die Vereinigten Staaten sind mit einem Anteil von 10,7 % am italienischen Exportvolumen – nach Deutschland und vor Frankreich – der zweitwichtigste Handelspartner für Produkte wie Lebensmittel, Maschinen, Textilien, Möbel, Yachten, Luxuswaren und Pharmaerzeugnisse.

Im Rahmen des Besuchs kündigte die italienische Premierministerin an, dass italienische Unternehmen rund zehn Milliarden Euro in den Vereinigten Staaten investieren werden, um die wirtschaftlichen Beziehungen weiter zu stärken. „Dies bezeugt, dass unsere Wirtschaften eng vernetzt sind“, betonte Meloni. Ein weiterer Schwerpunkt sei die geplante Steigerung der italienischen Energieimporte aus den USA, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

17.04.2025 - USA erwägen bis zu 245 Prozent Zölle auf chinesische Importe

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China erreicht eine neue Eskalationsstufe. Wie aus einem am Dienstagabend veröffentlichten Informationsblatt des Weißen Hauses hervorgeht, könnten chinesische Importe mit Zöllen von bis zu 245 Prozent belegt werden. Grund dafür seien laut US-Regierung "Vergeltungsmaßnahmen" Chinas, auf die Washington nun entsprechend reagiere.

Ein Beamter des Weißen Hauses erklärte gegenüber dem Magazin Newsweek, die Summe setze sich aus verschiedenen Zollkomponenten zusammen und spiegele den potenziellen Höchstzollsatz wider, der auf bestimmte chinesische Waren erhoben werden könne.

Demnach ergibt sich der Gesamtzollsatz von 245 Prozent durch die Addition mehrerer Zölle: „Ein reziproker Zoll von 125 Prozent, ein 20-prozentiger Zoll im Zusammenhang mit dem Schmuggel der Droge Fentanyl sowie zusätzliche Zölle von 7,5 bis 100 Prozent aufgrund angeblicher unfairer Handelspraktiken“, so der Beamte.

Download von www.picturedesk.com am 19.04.2022 (14:51). dpatop - 11 February 2022, Mecklenburg-Western Pomerania, Mukran: A container is unloaded behind a locomotive with an Asian dragon head and the lettering "Beijing" after the arrival of the first ship of a new "Silk Road" connection between China and Germany at the port of Mukran. The containers from Wuhan in China cover part of the route by water and are reloaded onto rail cars on the island of R?gen. Photo: Jens B?ttner/dpa-Zentralbild/dpa - 20220211_PD12844 - Rechteinfo: Rights Managed (RM)
Die USA planen offenbar Zölle gegen China in Höhe von 245 Prozent - © Jens B?ttner / dpa / picturedesk.com

Letztere sind bekannte 301-Zölle, die bereits unter der Administration von US-Präsident Joe Biden eingeführt wurden. Sie betreffen eine breite Palette chinesischer Waren – darunter auch Elektrofahrzeuge, für die derzeit Einfuhrzölle in Höhe von 100 Prozent gelten. Werden auf diese zusätzlich der reziproke Zoll und der Fentanyl-bezogene Aufschlag angewendet, könnte der Gesamtzoll auf bis zu 245 Prozent steigen.

17.04.2025 - Chefökonom der WTO zu US-Zöllen: „Europa muss auf neue Handelsströme reagieren“

Die jüngste Zollpolitik der US-Regierung könnte weitreichende Folgen für den globalen Handel haben – und stellt nach Einschätzung des Chefökonomen der Welthandelsorganisation (WTO), Ralph Ossa, einen deutlichen Weckruf für Europa dar. Im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) betonte Ossa: „So wichtig wie die USA auch sind, sie machen nur 13 Prozent der weltweiten Importe aus, das heißt 87 Prozent der Importe sind im Rest der Welt.“

>>> Voestalpine, Amag, Pollmann, Deutz & Co: So reagiert die Industrie auf die US-Zölle

Europa müsse sich daher stärker auf andere Handelspartner konzentrieren und internationale Kooperationen ausbauen. „Deswegen ist es jetzt erst mal wichtig, das zu schützen und das ist auch genau das, was für Europa wichtig ist, weil natürlich wollen wir nach Amerika exportieren, aber wichtig ist, dass eben auch der Rest der Welt da zusammenhält.“

Laut Ossa verzeichnet der Welthandel derzeit besonders starke Rückgänge in Nordamerika – konkret in den USA, Kanada und Mexiko. „Da ist schon ein enormer Effekt zu verzeichnen.“ Die WTO warnt vor einem generellen Rückgang des Welthandelsvolumens um 0,2 Prozent – im ungünstigsten Fall sogar um 1,5 Prozent.

  • Ralph Ossa
    So wichtig wie die USA auch sind, sie machen nur 13 Prozent der weltweiten Importe aus, das heißt 87 Prozent der Importe sind im Rest der Welt.

    Chefökonom der Welthandelsorganisation WTO, Ralph Ossa

Ein zentrales Thema ist laut Ossa die Umleitung von Handelsströmen infolge der US-Zölle. China könnte verstärkt europäische Märkte beliefern, insbesondere mit Produkten, die ursprünglich für die USA bestimmt waren. „Da ist es, denke ich, ganz zentral jetzt, dass man diese Umlenkungseffekte kooperativ managt, damit dieser Konflikt nicht noch weiter eskaliert.“

Die WTO prognostiziert ein Wachstum der chinesischen Exporte nach Europa um rund sechs Prozent im laufenden Jahr. Gleichzeitig könnten sich durch die sinkenden US-Importe aus China neue Exportchancen für andere Länder in Bereichen wie Textilien, Bekleidung und Elektrogeräte ergeben.

In einem weiteren Interview mit dem Deutschlandfunk sprach Ossa auch über die dramatische Entwicklung im Handel zwischen den USA und China. Die WTO geht davon aus, dass der bilaterale Handel der beiden Wirtschaftsmächte um über 80 Prozent einbrechen wird. „Der Grund, warum das nicht so erheblich auf den Welthandel durchschlägt, ist, dass China und die USA, also der bilaterale Handel zwischen diesen beiden Ländern, nur ungefähr 3 Prozent des Welthandels ausmacht.“

Die Organisation rechnet aufgrund der aktuellen Entwicklungen mit einer abgeschwächten globalen Wirtschaftsleistung. Die Prognose wurde von 2,8 Prozent auf 2,2 Prozent Wachstum gesenkt – eine direkte Folge der protektionistischen Maßnahmen und der gestiegenen Unsicherheit im internationalen Handel.

17.04.2025 - Zollkonflikt zwischen USA und China spitzt sich zu: China signalisiert Gesprächsbereitschaft

Im eskalierenden Zollstreit mit den USA zeigt sich China offen für Verhandlungen. Das chinesische Handelsministerium erklärte am Donnerstag, man stehe in laufendem Kontakt mit der US-Regierung und sei bereit zu „Wirtschafts- und Handelsverhandlungen auf der Grundlage gegenseitigen Respekts“. Mit Blick auf Forderungen aus Washington, China müsse den ersten Schritt machen, betonte ein Sprecher in Peking: „Differenzen müssten durch einen Dialog auf Augenhöhe gelöst werden.“

Die Vereinigten Staaten haben für eine Reihe chinesischer Produkte Importzölle von bis zu 245 Prozent verhängt. Peking kritisierte diese Maßnahme scharf. Das Außenministerium erklärte, man werde sich nicht auf ein „Zahlenspiel“ einlassen. Laut einem vom Weißen Haus veröffentlichten Informationsblatt setzen sich die Zölle aus mehreren Bestandteilen zusammen: einem sogenannten reziproken Zoll von 125 Prozent, einem 20-prozentigen Strafzoll im Zusammenhang mit dem Schmuggel der Droge Fentanyl sowie zusätzlichen Zöllen zwischen 7,5 und 100 Prozent wegen angeblich unfairer Handelspraktiken.

17.04.2025 - Giorgia Meloni spricht mit Trump über EU-Zölle

Parallel zu den Spannungen zwischen den USA und China ist auch das Verhältnis zwischen den USA und der EU angespannt. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni reiste nach Washington, um mit Donald Trump über die US-Zollpolitik gegenüber Europa zu sprechen. Dabei bewegt sie sich in einem politischen Spannungsfeld: Während sie inhaltlich teils mit Trump übereinstimmt, möchte sie andere EU-Mitgliedstaaten nicht vor den Kopf stoßen. Die EU-Kommission, zuständig für die Handelspolitik der Union, unterstützte Melonis Besuch in den USA ausdrücklich.

Trump hatte bereits kurz nach Beginn seiner Amtszeit im Januar mit der Einführung von Strafzöllen internationale Handelskonflikte ausgelöst. Besonders betroffen war China, aber auch die EU. Zwar wurden einige Zölle auf Elektronikprodukte wie Smartphones und Computer inzwischen ausgesetzt, dennoch trifft die Zollpolitik den chinesischen Exportsektor empfindlich. Inzwischen bemühen sich mehrere Länder weltweit um bilaterale Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten.

Giorgia Meloni Italien
Giorgia Meloni - © Wikipedia

17.04.2025 - WTO-Prognose: Rückgang im Welthandel erwartet

Die Welthandelsorganisation (WTO) warnt angesichts der aktuellen Zollspirale vor einem Rückgang des Welthandels. Laut ihrem jüngsten Ausblick könnte das globale Handelsvolumen im Jahr 2025 um 0,2 Prozent schrumpfen – im schlimmsten Fall sogar um bis zu 1,5 Prozent. Damit droht der stärkste Einbruch seit der Corona-Krise 2020. China hat offiziell Beschwerde bei der WTO eingelegt und sieht in der US-Zollpolitik einen Verstoß gegen geltende Handelsregeln.

16.04.2025 - Volkswagen hält Preise in den USA trotz Zollstreit vorerst stabil

Angesichts wachsender Verunsicherung durch den anhaltenden Zollkonflikt zwischen den USA und Handelspartnern wie China und der EU kündigt Volkswagen an, seine Fahrzeugpreise auf dem US-Markt bis Ende Mai stabil zu halten. Damit reagiert der deutsche Automobilhersteller auf Befürchtungen amerikanischer Kunden, die mit Preissteigerungen rechnen. Zuvor hatte bereits Hyundai eine ähnliche Maßnahme ergriffen und erklärt, die Preise für aktuelle Modelle bis zum 2. Juni nicht zu verändern.

>>> Deutsche Autobauer verstärken US-Produktion als Reaktion auf drohende 25%-Zölle

Auch andere internationale Autohersteller reagieren auf die angespannte Lage. Ford und Stellantis boten Anfang April umfangreiche Rabatte auf ihr gesamtes Produktportfolio in den Vereinigten Staaten an. Nissan wiederum senkte gezielt die Preise für den neuen Rogue 2025 sowie den Pathfinder 2025 – eine Reaktion auf mögliche Nachfrageeinbrüche infolge steigender Importkosten durch US-Zölle.

VW Wolfsburg
VW will in den USA vorerst auf Preiserhöhungen verzichten - © Moritz Frankenberg / dpa / picturedesk.com

Kurzfristig profitieren Händler und Hersteller zwar von einer gestiegenen Nachfrage infolge der Rabattaktionen, doch die Branche bleibt skeptisch. Führungskräfte mehrerer Automobilkonzerne warnten davor, dass anhaltend hohe Zölle erhebliche Zusatzkosten verursachen könnten – mit negativen Folgen für die gesamte Lieferkette und letztlich für die Verbraucherpreise.

16.04.2025 - Reaktion auf Trumps Zollpolitik: Temu und Shein kündigen Preiserhöhungen in den USA an

Die chinesischen Online-Händler Temu und Shein planen angesichts der verschärften US-Zollpolitik unter Ex-Präsident Donald Trump eine Anhebung ihrer Preise in den Vereinigten Staaten. In Kundenmitteilungen, die diese Woche verschickt wurden, informieren beide Plattformen darüber, dass ab dem 25. April höhere Preise für zahlreiche Produkte gelten sollen. Die Mitteilungen richteten sich gezielt an Käufer auf dem US-Markt.

>>> Temu, Shein & Co: Warum Europa zum neuen Ziel chinesischer Billigexporte wird

Sowohl Temu als auch Shein gehören zu den am schnellsten wachsenden E-Commerce-Anbietern in den USA. Ihr Erfolg basiert unter anderem auf einem günstigen Preismodell und einem breiten Sortiment – von Kleidung und Spielzeug bis hin zu Elektronikartikeln wie Smartphones. Doch die zunehmend protektionistische Handelspolitik der Vereinigten Staaten, insbesondere die hohen Importzölle gegen China, setzt die Plattformen unter wirtschaftlichen Druck.

Cargo airplane being loaded with TEMU goods out of a logistic container
Temu erhöht für den US-Markt die Preise - © AA+W - stock.adobe.com

Der von Donald Trump eingeleitete harte Zollkurs gegenüber China trifft insbesondere Direktversender wie Shein und Temu, die stark von günstigen Importen aus chinesischer Produktion abhängig sind. Branchenanalysten gehen davon aus, dass weitere Anbieter aus dem Bereich des Onlinehandels ähnliche Schritte unternehmen könnten, sollten sich die Handelsbedingungen weiter verschärfen.

16.04.2025 - Honda verlagert Produktion des Civic Hybrid von Japan in die USA

Der japanische Autohersteller Honda verlegt die Produktion seines Hybrid-Modells Civic von Japan in die Vereinigten Staaten. Wie ein Unternehmenssprecher am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, soll das Fahrzeug künftig im Honda-Werk im US-Bundesstaat Indiana gefertigt werden. Die bisherige Produktion in Japan werde demnach im Juni oder Juli eingestellt.

16.04.2025 - Tesla-Produktion durch US-Zölle auf chinesische Komponenten verzögert

Die von US-Präsident Donald Trump verhängten hohen Zölle auf chinesische Importe stellen laut Insiderinformationen die Produktionspläne von Tesla vor erhebliche Herausforderungen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurden Einführungen von Bauteilen für Teslas neue Modelle, das Robotaxi Cybercab und den Sattelschlepper Semi, vorerst gestoppt. Dadurch droht eine Verzögerung der Massenproduktion, die ursprünglich für 2026 geplant war.

Wie eine mit den Vorgängen vertraute Person berichtete, war Tesla zunächst bereit, die ursprünglich verhängten Sonderzölle von 34 Prozent auf chinesische Importgüter zu kompensieren. Doch die Erhöhung der Zölle auf 84 Prozent und schließlich auf 125 Prozent habe die Kalkulation des Unternehmens ins Wanken gebracht. „Dadurch betragen die Gesamtzölle – einschließlich bereits bestehender Zölle – inzwischen 145 Prozent.“ Infolgedessen wurden die Lieferpläne vorerst auf Eis gelegt.

Tesla Logo
Tesla-Produktion in den USA von chinesischen Zulieferern abhängig - © Industriemagazin

Geplant war laut Insiderangaben, im Oktober mit der Testproduktion der beiden neuen Tesla-Modelle zu beginnen. Die serielle Fertigung sollte dann im Jahr 2026 starten. Tesla selbst hat sich bislang nicht offiziell zu den Verzögerungen geäußert. Auch Elon Musk blieb eine Stellungnahme schuldig. Laut einem Bericht der Washington Post habe Musk jedoch persönlich bei Donald Trump interveniert, um eine Rücknahme der neuen Zollregelungen zu erreichen.

Parallel zu den Problemen in der Lieferkette gerät Tesla zunehmend unter Druck. Die Verkaufszahlen des E-Auto-Pioniers sind weltweit rückläufig, insbesondere auf dem US-Markt. Zudem kam es in mehreren Ländern zu Demonstrationen und Übergriffen auf Tesla-Niederlassungen. Elon Musk steht wegen seiner engen Verbindung zu Donald Trump in der Kritik – vor allem im Kontext umstrittener Sparmaßnahmen bei US-Bundesbehörden, bei denen Musk laut Medienberichten beratend tätig war.

Tesla gilt mittlerweile auch als mögliches Ziel von Handelsvergeltungsmaßnahmen durch andere Länder, darunter Kanada, die von den US-Strafzöllen betroffen sind.

16.04.2025 - Trump lässt neue Zölle auf kritische Mineralien prüfen

US-Präsident Donald Trump hat eine neue Eskalationsstufe im Handelsstreit mit wichtigen Wirtschaftspartnern gezündet: Am Dienstag unterzeichnete der Republikaner im Weißen Haus eine Anordnung zur Prüfung von Zöllen auf alle Importe kritischer Mineralien. Die Maßnahme basiert auf dem Trade Expansion Act von 1962 und soll von Handelsminister Howard Lutnick umgesetzt werden, der nun eine Untersuchung der nationalen Sicherheit einleiten soll.

Beobachter werten den Schritt als deutliche Verschärfung der US-Handelspolitik, insbesondere im Hinblick auf Chinas Dominanz bei der Lieferung strategisch wichtiger Rohstoffe.

Trump begründete die Maßnahme mit Risiken für die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Stabilität der USA: „Die Abhängigkeit der Vereinigten Staaten von Importen und die Anfälligkeit unserer Versorgungsketten birgt potenzielle Risiken für die nationale Sicherheit, die Verteidigungsbereitschaft, die Preisstabilität sowie den wirtschaftlichen Wohlstand und die Widerstandsfähigkeit“, heißt es in der Anordnung.

Rohstoffe grundstoffe bergbau Seltene Erden erz erze mine
China reagiert auf Trumps Ankündigungen mit Ausfuhrbeschränkungen für seltene Erden - © Fotolia

Besondere Sorge bereitet Washington der massive Einfluss Chinas auf den Weltmarkt. Chinesische Bergbauunternehmen haben in den vergangenen Jahren weltweit die Märkte mit billigen Lieferungen vieler wichtiger Mineralien überschwemmt, heißt es aus Industriekreisen. Unternehmen und Investoren fordern daher verstärkt Gegenmaßnahmen zum Schutz heimischer Förderprojekte.

Die geplante Untersuchung soll sich auf kritische Mineralien wie Kobalt, Nickel und insbesondere die 17 Seltenen Erden konzentrieren, die unter anderem für die Produktion von Rüstungsgütern, Elektrofahrzeugen, Windkraftanlagen und Halbleitern essenziell sind. Die USA fördern derzeit nur geringe Mengen an Lithium, verfügen über eine Nickelmine, aber keine Verarbeitungsanlagen, und besitzen keine Kobaltvorkommen in aktiver Nutzung. Auch bei Kupfer ist die US-Industrie stark von ausländischer Verarbeitung abhängig.

Nur wenige Tage vor Trumps Ankündigung hatte China neue Ausfuhrbeschränkungen für Seltene Erden verhängt – eine Reaktion auf die von den USA verhängten Zölle. Die Gruppe von 17 Hochtechnologie-Elementen ist ein zentrales Element in modernen Industrie- und Militäranwendungen. Die gegenseitigen Handelsbarrieren könnten die globalen Lieferketten weiter unter Druck setzen.

15.04.2025 - Von der Leyen: „Alle bitten darum, mehr Handel mit Europa zu haben“

Während die Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und den USA derzeit neu bewertet werden, betont EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die wachsende Bedeutung anderer internationaler Partner. „Alle bitten darum, mehr Handel mit Europa zu haben“, erklärte sie in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit. Sie führe aktuell „unzählige“ Gespräche mit Staats- und Regierungschefs weltweit.

Von der Leyen hob hervor, dass viele Länder aktiv den Kontakt zur Europäischen Union suchen. Als Beispiele nannte sie unter anderem Island, Neuseeland, Kanada, die Vereinigten Arabischen Emirate, Indien, Thailand, Mexiko sowie mehrere Staaten in Südamerika. „Ich könnte zurzeit 24 Stunden am Tag solche Gespräche führen.“ Zur neuen geopolitischen Realität gehöre, „dass gerade viele andere Staaten unsere Nähe suchen.“

  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
    "Alle bitten darum, mehr Handel mit Europa zu haben."

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

Die Aussagen unterstreichen die strategische Ausrichtung der EU-Handelspolitik 2025, die stärker auf Diversifizierung und neue Freihandelsabkommen setzt – auch als Reaktion auf protektionistische Tendenzen anderer Wirtschaftsmächte.

Im Handelsstreit zwischen der EU und den USA haben beide Seiten zuletzt einen wichtigen Schritt zur Deeskalation unternommen: Bestimmte Extrazölle wurden für 90 Tage ausgesetzt, um ein Verhandlungsfenster zu öffnen. Die EU hat jedoch klargestellt, dass sie im Falle eines Scheiterns dieser Gespräche entschiedene Gegenmaßnahmen gegen US-Zölle ergreifen werde.

15.04.2025 - US-Zölle zwingen Nissan zur Produktionsdrosselung in Japan

Die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Importzölle auf ausländische Autos zeigen erste Auswirkungen auf japanische Hersteller. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine informierte Quelle berichtet, wird Nissan die Produktion des SUV-Bestsellers Rogue im japanischen Werk Kyushu zwischen Mai und Juli deutlich reduzieren. Grund seien die hohen Einfuhrzölle von 25 Prozent, die seit Kurzem auf Importautos in den USA gelten.

>>> Honda verlagert Civic-Hybrid-Produktion in die USA

„Die Fertigung des SUV-Modells Rogue im Werk in Kyushu werde von Mai bis Juli um 13.000 Fahrzeuge gedrosselt“, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Nissan plane zudem, die Arbeitszeiten zu verkürzen und an bestimmten Tagen die Produktion ganz zu stoppen. Ob die Fertigung danach wieder hochgefahren wird, sei von Trumps Zollpolitik abhängig.

nissan produktion usa
Nissan-Produktion in den USA - © Nissan

Offiziell teilte Nissan mit, man analysiere derzeit die eigene Produktion und Lieferkette, um die bestmöglichen Lösungen für Effizienz und Nachhaltigkeit zu finden. Der Rückgang in der japanischen Fertigung betrifft eines der wichtigsten Modelle des Unternehmens: Den Nissan Rogue, der 2024 für über ein Viertel der US-Verkäufe verantwortlich war. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden 62.000 Einheiten in den USA verkauft.

Der Rogue wird neben dem japanischen Werk auch in Smyrna, Tennessee, im US-Werk von Nissan gefertigt. Die Drosselung der japanischen Produktion könnte daher eine Verlagerung der Kapazitäten auf die USA begünstigen.