Feuerwehr-Ausstatter : Wie geht es Rosenbauer drei Monate nach dem Cyber-Angriff?

Blick in ein Werk von Rosenbauer

Der österreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer konnte seinen Umsatz in den ersten drei Monaten des Jahres trotz eines schweren Cyber-Angriffs im Februar steigern.

- © Rosenbauer

Trotz eines schweren Cyber-Angriffs im Februar konnte der österreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer seinen Umsatz in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 von 176,7 Millionen Euro auf 191,7 Millionen Euro steigern. "Es gab Standorte, die haben weiter produziert. Andere Bereiche hat es stärker getroffen", sagte Rosenbauer CEO Sebastian Wolf bei einer Bilanzpressekonferenz. Die angespannte Fahrgestellverfügbarkeit habe sich sukzessive entspannt und erlaube, mehr auszuliefern, teilte Rosenbauer mit.

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Die Cyber-Attacke auf Rosenbauer fand zwischen 21. und 23. Februar statt. Wie das börsenotierte Unternehmen damals mitteilte, wurden vorsorglich Teile der IT-Infrastruktur abgeschaltet, die Maßnahmen betrafen alle Rosenbauer-Standorte. Zunehmend gefährdet sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Sie verfügen in den seltensten Fällen über einen Mitarbeiter, der sich auf das Thema IT-Sicherheit spezialisiert hat.

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Rosenbauer-CEO Sebastian Wolf im Gespräch mit Mitarbeitern

- © cs@christophstaudinger.at

Ziel für 2023: Eine Milliarde Euro

Der Leondinger Feuerwehrausrüster hat heuer im ersten Quartal weniger Verlust gemacht. Grund dafür waren ein höheres Bruttoergebnis und geringere Strukturkosten. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, verbesserte sich das Betriebsergebnis (Ebit) von minus 18,6 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf minus 4,9 Millionen Euro, der Periodenverlust sank von 15,7 auf 10,7 Millionen Euro.

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Der Auftragseingang von Rosenbauer belief sich im ersten Quartal auf 293,3 Mio. Euro (1. Quartal des Vorjahres: 263,1 Mio. Euro). Der Auftragsstand stieg damit weiter an und betrug zum Quartalsende rund 1,61 Milliarden Euro (31.3.2022: 1,24 Milliarden Euro). Die Auftragsbücher der Feuerwehrbranche seien "prall gefüllt, sodass die Branche 2023 grundsätzlich wieder mit einem Umsatzwachstum" rechnen kann. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass es zu einer Entspannung in den internationalen Lieferketten und zu einer Stabilisierung bei den Materialkosten komme.

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Für das Jahr 2023 erwartet der Vorstand des Rosenbauer Konzerns unter der Annahme einer weiteren Verbesserung der Auslieferungen von Lkw-Fahrgestellen einen Umsatz von mehr als EUR 1 Mrd. Die EBIT-Marge soll sich gegenüber dem Vorjahr um rund 4 Prozentpunkte verbessern.

Verluste im letzten Jahr

Rosenbauer war im Geschäftsjahr 2022 operativ in die Verlustzone gerutscht. Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug minus 10,5 Millionen Euro nach 35 Millionen Euro im Jahr 2021. Die EBIT-Marge betrug -1 Prozent. Der Umsatz sank leicht von 975,1 auf 972,2 Millionen Euro.

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Als Gründe nannte das Unternehmen im Februar anhaltende Störungen in der Lieferkette und zum Teil massive Materialpreissteigerungen, die die Fahrzeugproduktion in Europa und Nordamerika beeinträchtigten. Gegen Ende des Jahres 2022 verbesserte sich die Situation bei Rosenbauer leicht. Der oberösterreichische Konzern erhielt wieder mehr Lkw-Fahrgestelle und konnte die Anzahl der Fertigstellungen erhöhen.

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Das vierte Quartal schloss daher mit einem Umsatz von EUR 321,0 Mio. und einem EBIT von EUR 20,0 Mio. in etwa auf Vorjahresniveau ab. Ende März beschäftigte das Unternehmen 4.141 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Rosenbauer-Mitarbeiterin bei der Produktion

- © Rosenbauer