Hacker : Nach Cyber-Attacke: Rosenbauer fährt Software wieder hoch

Rosenbauer

Rosenbauer ist Opfer einer Cyber-Attacke geworden. Heute fährt das Unternehmen seine IT wieder hoch.

- © Rosenbauer

Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer fährt seit Anfang der Woche seine IT-Infrastruktur schrittweise wieder hoch, nachdem diese aufgrund einer Cyber-Attacke zwischen 21. und 23. Februar vorübergehend abgeschaltet war. Derzeit wird nach einer Analyse des Angriffs und des Schadensausmaßes noch an der Behebung der einzelnen Probleme gearbeitet. Nächste Woche sollen alle IT-Systeme wieder zur Verfügung stehen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

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Rosenbauer ist zwischen dem 21. und 23. Februar Opfer eines Cyberangriffs geworden. Vorsorglich seien Teile der IT-Infrastruktur abgeschaltet worden, die Maßnahmen beträfen alle Rosenbauer-Standorte, teilte das börsennotierte Unternehmen damals mit. "Das genaue Ausmaß und die Dauer des Angriffs sowie dessen Folgen sind derzeit noch nicht abschätzbar", so das Unternehmen.

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Nach derzeitigem Kenntnisstand seien weder Kunden- noch Unternehmensdaten entwendet oder verschlüsselt worden. Eine sofort eingerichtete Task Force arbeitet mit externen Cybersicherheitsexperten und Datenforensikern daran, den Systembetrieb schnellstmöglich und sicher wiederherzustellen. Die zuständigen Behörden wurden eingeschaltet.

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Prävention und Cyber-Security

Laut einer Studie von KPMG aus dem Jahr 2022 bestätigen 61 Prozent der befragten Unternehmen eine Erhöhung des Budgets für Cybersicherheit. 44 Prozent beschäftigen mindestens einen oder zwei Mitarbeiter, die für das Thema Cybersicherheit verantwortlich sind. Dies ist auch essentiell, wenn man bedenkt, dass 62 Prozent der befragten Unternehmen in den letzten zwölf Monaten Opfer eines Cyberangriffs wurden. Die drei häufigsten Angriffe waren: Denial of Service, Phishing-Attacken und Business E-Mail Compromise.

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Der finanzielle Schaden durch Cyber-Angriffe ist enorm. Bei 19 Prozent lag er zwischen 10.000 und 50.000 Euro. Bei einem Drittel dauerte die Betriebsunterbrechung länger als vier Wochen. Die beste Maßnahme gegen einen Cyberangriff ist Prävention. „Ein Backup ist das Mindeste, das Unternehmen tun können, um auch im Fall eines Cyberangriffs möglichst handlungsfähig zu bleiben“, sagt Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting der WK Wien.

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Vor allem Klein- und Mittelbetriebe sind zunehmend gefährdet. Sie verfügen in den seltensten Fällen über einen auf IT-Sicherheit spezialisierten Mitarbeiter. „Im besten Fall hat daher jeder Unternehmer ohne eigene IT einen IT-Dienstleister des Vertrauens an seiner Seite, der bei einer Cyberattacke rasch die nötigen Schritte setzen kann“, so Heimhilcher. Laut KPMG gaben 36 Prozent der befragten Unternehmen an, Unterstützung durch einen externen Dienstleister erhalten zu haben.

„Cybercrime ist eine ernsthafte Bedrohung“, so Heimhilcher: „Wenden Sie sich an den IT-Dienstleister Ihres Vertrauens, damit das Internet nicht zu einem Sicherheitsproblem für Ihr Unternehmen werden kann.“