Elektromobilität : Warum Diesel- und Benzinmotoren keine Zukunft mehr haben

Ford Förderungen Elektromobilität

Bis 2035 wird fast das gesamte Wachstum der Auto-Branche aus den Bereichen E-Mobilität, autonomes Fahren, Software und Verkehrsdienstleistungen kommen, so eine Analyse

- © APA/HANS PUNZ

Die Investitionen der Automobilindustrie und ihrer Zulieferer in neue Technologien und Geschäftsmodelle werden nach Einschätzung von Branchenbeobachtern noch einige Jahre brauchen, bis sie stabile Gewinne abwerfen. Modelle mit Verbrennungsmotoren dürften es grundsätzlich immer schwerer haben, meint die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG).

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In einer aktuellen Analyse geht sie davon aus, dass bis 2035 fast das gesamte Wachstum der Branche aus den Bereichen E-Mobilität, autonomes Fahren, Software und Verkehrsdienstleistungen kommen wird. Auch wenn die Gewinnmargen kurzfristig noch sinken, sehen die BCG-Experten sie langfristig im Schnitt bei über 6 Prozent.

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Der Umbau der Kernindustrie hin zu weniger klimaschädlichen Antrieben und zunehmender Vernetzung erfordert enorme Aufwendungen. Dass sich das am Ende auch wirtschaftlich lohnt, davon sind viele Akteure der Branche überzeugt. So könnte aus der Verschmelzung individueller, zunehmend automatisierter Autos mit dem übrigen Verkehrssystem eine neue Superindustrie entstehen - BCG rechnet bis Mitte des kommenden Jahrzehnts mit einem Gesamtumsatz von bis zu 8,3 Billionen Dollar und einem Gesamtgewinn von 524 Milliarden Dollar (490 Milliarden Euro). Die Experten analysierten die Aussichten für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge.

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Mutige und proaktive Schritte notwendig

Umweltschützer fordern in vielen Fällen einen deutlich schnelleren und entschlosseneren Wandel, und auch in der Arbeitswelt wird der Umbruch nicht ohne erhebliche Verwerfungen bei den Themen Fachkräfte und Weiterbildung ablaufen. Herkömmliche Diesel- und Benzinmotoren, auf deren Komponenten und Fertigungstechnik vor allem kleinere Zulieferer oft noch spezialisiert sind, haben nach den Erwartungen von BCG de facto keine Zukunft mehr. Bis 2035 halten die Berater ein Abschmelzen der bisherigen Gewinne im angestammten Bereich um 60 Prozent für möglich - Plug-in-Hybride eingeschlossen.

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Mit Blick auf den zuletzt stark verringerten Absatz auch durch die Lieferprobleme bei Mikrochips betonten die Analysten: "Der Rückgang der klassischen Profite wird in entwickelten Automärkten, wo wir kein weiteres Wachstum der Gesamtverkäufe sehen, wie den USA und Europa besonders ausgeprägt sein." Generell notwendig seien in den nächsten Jahren "mutige, proaktive Schritte, um zu überdenken, wie Fahrzeuge entworfen, gebaut, verkauft, gewartet und betrieben werden".

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EU: Fixes Verbrenner-Aus ab 2035

Das EU-Parlament hat dem Aus für den Verbrennungsmotor bei Neuwagen im Jahr 2035 endgültig zugestimmt. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Dienstag in Straßburg dafür, dass ab 2035 keine Autos mit Diesel- oder Benzinmotoren mehr neu zugelassen werden dürfen. Bei der Abstimmung ging es um die formelle Bestätigung einer Einigung zwischen dem Parlament und den Mitgliedstaaten vom Oktober.

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Nach der Einigung fehlte noch die endgültige Zustimmung zum Verhandlungsergebnis. Das Parlament folgte nun, nachdem die Mitgliedstaaten bereits im November grünes Licht gegeben hatten. Die Einigung sieht vor, dass nur noch emissionsfreie Autos und Lieferwagen neu zugelassen werden dürfen. Ein Streitpunkt in den Verhandlungen war, ob es eine Ausnahme für Autos geben soll, die mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden.

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Diese sogenannten E-Fuels werden meist aus Wasser und CO2 unter Einsatz von Strom hergestellt. Nach der Einigung vom Oktober soll die EU-Kommission prüfen, ob Fahrzeuge mit solchen Verbrennungsmotoren künftig doch noch zugelassen werden können. Die deutsche Bundesregierung hatte sich auf Betreiben der FDP auf EU-Ebene dafür eingesetzt, dass E-Fuels nicht von vornherein ausgeschlossen werden.

Am Dienstagnachmittag will die EU-Kommission zudem ihre Pläne zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Lkw und Bussen vorstellen. Dabei geht es auch um die Frage, welche Rolle der Verbrennungsmotor bei schweren Nutzfahrzeugen in Zukunft spielen soll und welche Bedeutung der Elektromobilität zukommt. Die Vorschläge der Kommission sowohl für Pkw als auch für Lkw und Busse sind Teil des Klimaschutzpakets, mit dem die EU ihre CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent senken will.

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