Luftfahrt : Montana Aerospace: Starkes Wachstum im Jahr 2022

Starkes Umsatz-Wachstum für Montana Aerospace im letzten Jahr

Starkes Umsatz-Wachstum für Montana Aerospace im letzten Jahr.

- © Montana Aerospace

Einschneidende Marktereignisse wie der russische Krieg in der Ukraine, die darauf folgende Energiekrise, weitreichende Unterbrechungen der weltweiten Lieferketten sowie das schwierige Zinsumfeld haben auch das Geschäft der an der Schweizer Börse SIX notierten Montana Aerospace im Jahr 2022 vor Herausforderungen gestellt.

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Das Unternehmen des österreichischen Investors Michael Tojner hat im vergangenen Jahr den Nettoumsatz um zwei Drittel auf 1,306 Milliarden Euro gesteigert und den Verlust von 49,4 Millionen auf 36,8 Millionen Euro reduziert. Das gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Das Betriebsergebnis wurde von -25,8 Millionen auf 17,7 Millionen Euro in die Gewinnzone gedreht.

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Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr den Nettoumsatz um zwei Drittel auf 1,306 Milliarden Euro gesteigert.

- © Montana Aerospace

Positive Effekte aus Verkauf der Maschinenbau-Sparte

Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verbesserte sich von 56,1 Millionen auf 134,2 Millionen Euro. Die wichtigsten und positivsten Effekte für Montana Aerospace hätten sich aus dem Verkauf des nicht zum Kerngeschäft gehörenden Maschinenbaus (Alpine Metal Tech/AMT) sowie aus den beiden jüngsten Akquisitionen (ASCO und São Marco) ergeben, heißt es in der Mitteilung.

>>> Montana Aerospace verkauft Maschinenbau-Sparte.

Für 2023 wird ein Nettoumsatz von über 1,5 Milliarden Euro erwartet, wobei das Segment Aerostructures mit einem prognostizierten Nettoumsatz von 750 bis 800 Millionen Euro der stärkste Wachstumstreiber bleiben soll, gefolgt vom Segment Energy mit einem Nettoumsatz von über 550 Millionen Euro und E-Mobility mit einem Nettoumsatz von über 200 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA der Gruppe wird für 2023 auf 130 bis 150 Mio. Euro geschätzt (ohne die bereits veräußerte, nicht zum Kerngeschäft zählende Maschinenbausparte Alpine Metal Tech/AMT).

Big in Aerostructures

Der Geschäftsbereich Aerostructures, die treibende Kraft hinter der Expansion von Montana Aerospace, verzeichnete im Jahr 2022 ein starkes Umsatzwachstum von 123,3% mit einem Gesamtnettoumsatz von EUR 636,4 Mio. und einem bereinigten EBITDA von EUR 69,4 Mio.

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Das Hochfahren der Werke nach der Covidien-Pandemie und die gleichzeitige Konsolidierung der Lieferketten in der Luftfahrtindustrie eröffneten Montana Aerospace im Jahr 2022 bedeutende Geschäftsmöglichkeiten. Die höheren Bauraten der großen OEMs wie Boeing und Airbus waren die treibende Kraft hinter dem starken Anstieg des Nettoumsatzes.

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Lieferengpässe bei Wettbewerbern eröffneten dem Unternehmen zudem zahlreiche Chancen, auf Basis der One-Stop-Shop-Strategie zusätzliche Aufträge zu akquirieren. Das Geschäftskonzept zeichnet sich durch eine hohe Fertigungstiefe in der Lieferkette aus, die auf einer hohen Recyclingfähigkeit sowie wettbewerbsfähigen Lieferzeiten aufgrund geografischer Nähe beruht und damit erhebliche Kosteneinsparungen bei gleichzeitiger Reduzierung der CO2-Emissionen ermöglicht.

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Davon profitiert der Wachstum des Nettoumsatzes um 123 %, der Anstieg des EBITDA um 62%. Montana Aerospace ist zudem zuversichtlich, den Marktanteil in den kommenden Jahren ausbauen zu können. Seit Mitte 2021 verfolgt der Konzern die Strategie, höhere Lagerbestände zu halten, um mögliche Engpässe in der Materiallieferkette zu überbrücken. Im dritten Quartal 2022 hat Montana Aerospace bereits proaktiv damit begonnen, das Working Capital wieder zu reduzieren.

Montana Aerospace Produktions-Werk

- © Montana Aerospace

Energy und Mobilität

Das Segment Energy verzeichnete im Jahr 2022 einen Nettoumsatz in Höhe von EUR 479,6 Mio. und lag damit deutlich über dem Wert von EUR 383,0 Mio. im Jahr 2021. Die Energiekrise hat nicht nur zu Preissteigerungen und höheren Produktionskosten geführt, sondern auch die Nachfrage nach Infrastrukturprojekten erhöht, um den wachsenden Bedarf an alternativen Energiequellen, einschließlich emissionsarmer Elektrizität, zu decken. Infolgedessen hat sich der Energieinfrastrukturmarkt von einem Käufer- zu einem Verkäufermarkt entwickelt, da die steigende Nachfrage das weniger schnell wachsende Angebot deutlich übertrifft.

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Als Technologieführer im Bereich der Energieübertragungskomponenten konnte Montana Aerospace daher den Umsatz im Segment Energy deutlich steigern - und rechnet auch in Zukunft mit klaren Wachstumschancen. Das Energy-Geschäft profitiert vom enormen Rückenwind der globalen Energiewende und dem damit verbundenen fortschreitenden Wechsel von fossilen zu umweltfreundlichen Energieträgern. Die Umsatzerwartung für das Segment Energy im Jahr 2023 liegt bei über 550 Mio. EUR.

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Neben Aerostructures und Energy erzielte auch das Segment E-Mobility gute Ergebnisse. Getrieben wurde diese Entwicklung von einer robusten Nachfrage im Premiumsegment der deutschen OEMs. "Unsere E-Mobilitäts-Lösungen machen uns zu einem verlässlichen Partner für namhafte Automobilhersteller, weswegen wir auch in Zukunft eine ungebrochen steigende Nachfrage nach Elektroautos im High-End-Segment erwarten", heißt es im Geschäftsbericht. Der Geschäftsbereich E-Mobility steigerte seinen Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2022 auf EUR 191,2 Mio., was einer Steigerung von 56,1% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das bereinigte EBITDA stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 um 273,2%, teilweise beeinflusst durch Einmaleffekte im Zusammenhang mit Subventionen und staatlichen Beihilfen.

Während 2022 kein einfaches Jahr war, erwarten wir auch für Q1-Q3 2023 keine wesentlich ruhigeren Gewässer.
Montana Aerospace Geschäftsbericht

Recycling und Kreislaufwirtschaft spielt für Montana Aerospace eine große Rolle.

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Ausblick

"Während 2022 kein einfaches Jahr war, erwarten wir auch für Q1-Q3 2023 keine wesentlich ruhigeren Gewässer. Die positiven Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr, das durch externe Krisen geprägt war, stimmen uns jedoch zuversichtlich, unser gewonnenes Know-how nutzen zu können und die vielfältigen Chancen zu ergreifen, die sich 2023 und darüber hinaus ergeben werden", heißt es im Geschäftsbericht.

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Mit einem erwarteten Gesamtnettoumsatz von über EUR 1,5 Mrd. im Jahr 2023 wird erwartet, dass das Segment Aerostructures - trotz schwankender Bauraten der OEMs - mit einem prognostizierten Nettoumsatz von EUR ~750 bis 800 Mio. der stärkste Wachstumstreiber bleibt, gefolgt vom Segment Energy mit einem Nettoumsatz von EUR >550 Mio. und E-Mobility mit einem Nettoumsatz von EUR >200 Mio. Das bereinigte EBITDA der Gruppe wird für 2023 auf EUR 130 bis 150 Mio. geschätzt.