Elektromobilität : Aus für Magna? Fisker sucht sich neue Partner
Der US-amerikanische Hersteller von Elektroautos, Fisker, verhandelt derzeit mit fünf Autoherstellern über eine strategische Partnerschaft. Es werde angestrebt, in den kommenden Monaten zu einem Ergebnis zu kommen, sagte Fisker-Gründer und -Chef Henrik Fisker am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir suchen einen strategischen Partner, um Produktionskapazitäten für unsere zukünftigen Modelle zu finden", sagte er.
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Es gebe viele große Autohersteller, die über Produktionskapazitäten verfügten. Im Gegenzug könnte Fisker seine Fahrzeuge einbringen, die ab dem Jahr 2025 auf den Markt kommen sollen. "Wir haben zwei Autos, die fast fertig sind", sagte Fisker. "Wir können sie schnell auf den Markt bringen, wir brauchen nur die Kapazitäten."
Steigerung der Produktion angestrebt
Das Start-up-Unternehmen mit Sitz in Kalifornien hat derzeit ein Fahrzeug auf dem Markt. Es läuft bei Magna in Graz vom Band. In den nächsten Jahren sollen zwei weitere Autos - ein Pick-up und ein Kompaktmodell - hinzukommen. Ein eigenes Werk zu errichten, lehnte Fisker ab: "Ich glaube nicht, dass die Investoren die Geduld haben, fünf Jahre zu warten, bis ein Unternehmen eine eigene Fertigung aufgebaut hat", sagte Fisker.
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Fisker zeigte sich aber zuversichtlich, die Produktion auch ohne strategischen Partner steigern zu können - allerdings werde das Wachstum dann nicht so schnell gehen. Für das Kompaktmodell Pear, das 2025 auf den Markt kommen soll, hat Fisker bereits eine Kooperation mit Foxconn vereinbart, das Auto soll im Foxconn-Werk in den USA vom Band laufen. Das Fahrzeug soll zu einem Preis von knapp 30.000 Euro verkauft werden. Bis 2027 will Fisker eine Million Autos bauen. Bis Ende September hat das Unternehmen nach eigenen Angaben 5.000 Exemplare seines Modells Ocean produziert. Im Laufe des Jahres solle die Produktion auf 300 Einheiten pro Tag gesteigert werden, hieß es damals.
Preisverfall bei Elektroautos
Die Automobilbranche hat derzeit mit einem Preisverfall bei Elektroautos zu kämpfen und in jüngster Zeit mit dem Ausscheiden mehrerer Start-ups aus dem Markt. Eine Konsolidierung wird vor allem in China erwartet. Fisker zeigte sich für sein Unternehmen zuversichtlich. "Wir haben uns vom ersten Tag an dafür entschieden, Geld verdienen zu wollen, und kommen auf eine potenzielle zweistellige Gewinnmarge", betonte er.
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Die Zahlen für das abgelaufene Quartal will das US-Unternehmen am Montag vorlegen. Im August hatte Fisker für das Gesamtjahr acht bis zwölf Prozent Bruttomarge angepeilt. Unter dem Strich stand im zweiten Quartal jedoch ein Verlust von 85,5 Millionen Dollar.
Ende vergangenen Jahres wurde in Graz ein Leuchtturmprojekt für Magna gestartet: Im November startete die Serienproduktion des amerikanischen Elektro-SUV-Start-ups Fisker - bis Ende 2023 sollen in Graz 42.400 Fahrzeuge gebaut werden.
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Besonderheit der Kooperation: Erstmals ist kein großer Markenhersteller Auftraggeber. Mit der Fisker-Fertigung will Magna in ein Geschäftsmodell einsteigen, in das zunehmend auch IT-Auftragsfertiger wie Foxconn drängen: Die gemeinsame Produkt- und Fertigungsentwicklung für die Entwickler von Elektroautos, die es nicht schaffen, das Know-how für die Produktion aufzubauen. Magna ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen: Der österreichisch-kanadische Konzern hat sich mit 6 Prozent an dem jungen Unternehmen beteiligt - mit dem strategischen Ziel, im Zuge der zunehmenden Umstellung auf Elektroantriebe den Durchbruch in die erste Liga des Automobilbaus zu schaffen.