Geschäftszahlen : Amag mit bestem Quartalsergebnis jemals – nicht nur preisbedingt

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© Wolfgang Stadler

Die Amag Austria Metall erzielte in den ersten drei Monaten 2022 das höchste Quartalsergebnis in der Unternehmensgeschichte. Der Hersteller von Aluminiumprodukten mit Hauptsitz in Braunau kann damit an das erfolgreiche Jahr 2021 anknüpfen.

Verantwortlich für die Entwicklung dürften insbesondere der signifikante Anstieg der Absatzmengen und Produktmixoptimierungen am Standort Ranshofen sein. Doch auch der hohe Aluminiumpreis wirkt sich positiv auf das Ergebnis im Segment Metall aus.

Die Amag Gruppe steigerte demnach ihre Umsätze im Vergleich zum ersten Quartal 2021 von 251,2 auf 399,0 Mio. EUR. Im Detail zeigte sich mit einer Absatzmenge von 104.600 Tonnen ein Plus von über 6 % gegenüber dem Vorjahresvergleichsquartal (Q1/2021: 98.500 Tonnen).

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde mit 68,0 Mio. EUR mehr als verdoppelt (Q1/2021: 30,3 Mio. EUR).

Gerald Mayer, Vorstandsvorsitzender der Amag Austria Metall: "Der weitere Geschäftsverlauf hängt wesentlich von der generellen Wirtschaftsentwicklung ab."

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Die Segmente im Detail

Das Segment Metall profitierte von einer stabilen Produktion und einem hohen Aluminiumpreis. Das EBITDA konnte mit 20,5 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr ebenfalls verdoppelt werden (Q1/2021: 10,3 Mio. EUR). Die stichtagsbedingte Absatzverschiebung von rund 10.000 Tonnen wird das EBITDA im 2. Quartal 2022 positiv beeinflussen.

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Das Segment Gießen konnte das hohe Absatzmengenniveau aus dem 1. Quartal 2021 in einem herausfordernden Marktumfeld halten und profitierte zusätzlich von einer positiven Preisentwicklung. Das EBITDA wurde deutlich auf 5,1 Mio. EUR gesteigert (Q1/2021: 3,5 Mio. EUR).

Im Segment Walzen konnte die anhaltend hohe Nachfrage nach Aluminiumwalzprodukten für weiteres Wachstum genutzt werden. Die Absatzmengen wurden um knapp 11 % auf 60.100 Tonnen gesteigert (Q1/2021: 54.300 Tonnen).

Die hohe Produktivität, Optimierungen im Produktmix sowie eine positive Preisentwicklung, vor allem im Bereich der industriellen Anwendungen, spiegeln sich klar im Ergebnis wider. Das EBITDA konnte im Vergleich zum 1. Quartal 2021 um rund 150 % auf 43,3 Mio. EUR gesteigert werden (Q1/2021: 17,4 Mio. EUR).

Nach Berücksichtigung der Abschreibungen von -21,6 Mio. EUR zeigt sich in der Amag Gruppe eine Verfünffachung im Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 46,3 Mio. EUR (Q1/2021: 9,3 Mio. EUR). Das Ergebnis nach Ertragsteuern beträgt 32,5 Mio. EUR (Q1/2021: 5,1 Mio. EUR).

Vorräte und Ausblick

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit reflektiert mit -130,3 Mio. EUR vor allem den erhöhten Finanzierungsbedarf für Vorräte infolge des gestiegenen Aluminiumpreises (Q1/2021: 3,7 Mio. EUR). Bei einem nahezu unveränderten Cashflow aus Investitionstätigkeit von -15,2 Mio. EUR (Q1/2021: -15,8 Mio. EUR) ergibt sich damit ein Free Cashflow von -145,5 Mio. (Q1/2021: -12,2 Mio. EUR).

Wie so viele andere Unternehmen muss aber auch die Amag sozusagen auf Sicht fahren und kann nur schwer Prognosen für das laufende Jahr 2022 abgeben. Das liegt nicht nur am Krieg in der Ukraine, sondern auch an COVID-19-bedingten Lockdowns wie aktuell in China. Auch der Metall-Konzern spürt die Probleme in den Lieferketten und den Fachkräftemangel.

„Der Start in das Jahr 2022 ist operativ geglückt. Wir konnten dadurch das positive Marktumfeld nutzen und das höchste Quartalsergebnis in der Amag-Geschichte erwirtschaften", sagt Gerald Mayer, Vorstandsvorsitzender der Amag Austria Metall. "Die Auftragslage ist auf einem sehr guten Niveau und für die nächsten Monate gesichert. Der weitere Geschäftsverlauf der Amag hängt wesentlich von der generellen Wirtschaftsentwicklung und am Standort Ranshofen von den Risiken der Energieversorgung ab. Derzeit gehen wir von einem Gesamtjahres-EBITDA von über 200 Mio. EUR aus.“

Hinsichtlich der zukünftigen Nachfrageentwicklung nach Aluminiumprodukten erwartet die Commodity Research Unit (CRU) in ihren aktuellen Prognosen einen anhaltend positiven Verlauf für die nächsten Jahre.