Digitalisierung und Logistik 4.0 : Logistik 4.0: Wie die Digitalisierung die Logistikbranche verändert

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Wer heutzutage als Logistiker erfolgreich sein möchte, muss vor allem global denken und internationale Transportwege koordinieren.

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Die Digitalisierung hat unser Leben in den letzten Jahren deutlich verändert. Das betrifft auch die Arbeitswelt der Menschen. Gerade in Logistik-Unternehmen war die Digitalisierung in den letzten beiden Jahrzehnten besonders deutlich bemerkbar. Die einzige Konstante war hier die Veränderung.

Und ein Ende dieser Entwicklung ist auch in den nächsten Jahren nicht absehbar. Im Gegenteil: Aktuell ist in den Unternehmen vor allem der Begriff Logistik 4.0 bzw. Supply Chain 4.0 in aller Munde. Während manche Logistik-Unternehmen noch damit beschäftigt sind, ihre Prozesse durch den Einsatz von passenden IT-Lösungen zu optimieren, denken andere schon über den nächsten Schritt in die Zukunft der Logistik nach. Das Schlagwort, das dabei seit ein paar Jahren durch zahlreiche Medien schwirrt, lautet Logistik 4.0.

Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff Logistik 4.0 genau?

Was ist Logistik 4.0?

Bei der Logistik 4.0 handelt es sich um eine Ableitung von Industrie 4.0, bei der die Weiterentwicklung der Automatisierung im Mittelpunkt steht. Umgesetzt auf die Anforderungen der Logistik bedeutet das vor allem die Nutzung von Big Data.

Warum Logistik 4.0?

Möglich soll das werden, indem bisher isolierte und geschlossene Lieferketten von fix definierten Teilnehmern geöffnet werden. Denn dadurch ergibt sich die Möglichkeit von offenen Netzwerken, die auf die bestmögliche Nutzung der Kapazitäten abzielen. Entscheidender Erfolgsfaktor für die einzelnen Logistik-Unternehmen ist dabei vor allem die Internationalisierung.

Es gilt, wichtige Knotenpunkte in der Wertschöpfungskette zu besetzen und so zur wichtigen Schnittstelle in einem digitalen Supply Net zu werden. Zum entscheidenden Schlüsselfaktor wird dabei vor allem die IT.

    Beispiele der Logistik 4.0

    • Einsatz von Internet of Things (IoT)-Technologien für die Echtzeitüberwachung von Frachtcontainern und Fahrzeugen.
    • Einsatz von Big-Data-Analytik zur Analyse großer Datenmengen aus verschiedenen Quellen, um Erkenntnisse zur Optimierung von Logistikprozessen zu gewinnen.
    • Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen, um die Routenplanung zu optimieren.
    • Einsatz der Blockchain-Technologie zur Schaffung von Transparenz und Sicherheit in der gesamten Lieferkette .
    • Nutzung autonomer Technologien wie selbstfahrende Autos und Drohnen, um die Effizienz und Kosteneffizienz des Transports zu verbessern.
    • Einführung digitaler Plattformen und Online-Marktplätze, um Logistikdienstleister, Spediteure und Kunden miteinander zu verbinden und den Zugang zu Logistikdienstleistungen zu vereinfachen.
    • Integration von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) in Logistikprozesse, um Mitarbeiter bei der Kommissionierung, Verpackung und Lagerverwaltung zu unterstützen.
      Einsatz von Robotern und automatisierten Lagern, um den Warenumschlag zu beschleunigen und Kommissionierfehler zu reduzieren.
    • Einsatz von grüner Technologie und nachhaltigen Lösungen wie Elektrofahrzeugen und umweltfreundlichen Verpackungsmaterialien zur Verbesserung der Umweltbilanz der Logistik.
    • Integration von Kundenportalen und mobilen Apps, um Kunden in Echtzeit über den Lieferstatus zu informieren und die Servicequalität zu verbessern.

    3 Vorteile der Logistik 4.0

    All diese Innovationen, wie Industrie 4.0, treffen sicherlich auch auf die Logistik zu. Dennoch gibt es immer Vorteile für Unternehmen bei der Anwendung neuer Technologien.

    Hier sind 3 Vorteile von Logistik 4.0 für Unternehmen:

    1. Eine optimierte Gestaltung der Geschäftsprozesse
    2. Eine effizientere Nutzung der vorhandenen Ressourcen
    3. Eine Optimierung der vorhandenen Warenströme

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    Jeder Quadratzentimeter auf den internationalen Verkehrswegen lässt sich heute genau analysieren. Dadurch lassen sich Prozesse optimieren und vorhandene Ressourcen effizienter nutzen.

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    IT-Technologien in der Logistik

    Wer als Logistiker heute darauf verzichtet, die zahlreichen IT-Möglichkeiten zu nutzen, fällt in der Regel schnell hinter seine Mitbewerber zurück. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie angreifbar globale Lieferketten sein können. Durch den Einsatz von Logistik-Software können Risiken minimiert sowie auf Gefahren adäquat reagiert werden. Daneben kann der Einsatz von künstlicher Intelligenz zu neuen Geschäftsmodellen führen. Für effiziente Warenflüsse gibt es heutzutage Logistiklösungen, die die gesamte Transportkette abdecken und die betriebliche Organisation steuern.

    Durch einen ausgefeilten Dispoplan ist es beispielsweise möglich, die eigene Flotte im Griff zu behalten. Die Verbindung zum Fahrer erfolgt über eine eigene Driver App, die dieser über den Google Play Store auf seinem Smartphone installieren kann. Dadurch ist es möglich, mit den entsprechenden GPS-Daten die Ankunftszeit zu ermitteln.

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    Das ist in der heutigen Zeit kein nettes Feature, sondern Voraussetzung dafür, um in weiterer Folge optimalen Kundenservice bieten zu können. Denn auch die Erwartungen der Kunden sind durch die Digitalisierung der Logistik schließlich stark angestiegen. Auftraggeber möchten in transparenten Track & Trace Systemen jederzeit Einblick darauf haben, wo sich ihre Ware gerade befindet.

    Welche Teilbereiche der Logistik sind von der Digitalisierung betroffen?

    Wer an die Digitalisierung von Logistik-Unternehmen denkt, hat dabei oft nur die intelligenten Steuerungssysteme der Transportlogistik vor Augen. Doch das Fuhrparkmanagement ist jedoch bei Weitem nicht der einzige Bereich, in dem Logistik 4.0 umgesetzt werden kann.

    Bei der Lagerlogistik geht es vor allem um die Optimierung der Fahrwege und der Lagerbewirtschaftung. Die Zukunft gehört hier mobilen Logistik-Robotern mit Schwarmintelligenz zur Kommissionierung des Lagers.

    In der Distributionslogistik geht es nicht ausschließlich um Tracking & Tracing für Kunden. Eine wichtige Rolle spielt auch heute schon die dynamische Optimierung der Beladung, in den nächsten Jahren wird vor allem durch die internationale Vernetzung die Wahl der vorhandenen Dienstleister in den Mittelpunkt des Interesses rücken.

    Einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg hat aber vor allem die Informationslogistik. Die papierlose Prozessabwicklung ist für einen Gutteil der Logistik-Unternehmer heutzutage ohnehin bereits selbstverständlich. Vermehrt geht es in der nächsten Zeit vorrangig um die verbesserte Datenanalyse, um Prozesse noch weiter zu optimieren und Ressourcen zu schonen.

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    3D-Druck in der Logistikbranche: Innovative Lösungen für maßgeschneiderte Lieferungen

    Große Hoffnung setzt die Logistikbranche in den 3D-Druck. Dieser hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Einzelne Gegenstände mit hohem Grad an Individualisierung lassen sich optimal mit 3D-Druck herstellen. Aktuell werden hauptsächlich Prototypen oder Muster für die interne Verwendung hergestellt. In Zukunft sollen damit Lieferengpässe verhindert werden.

    Beispiele für Anwendungen von 3D-Druck in der Logistik

    • Effiziente Ersatzteilbeschaffung: Logistikunternehmen können ihre eigenen Ersatzteile vor Ort mit 3D-Druck herstellen, wodurch die Lieferzeiten verkürzt und die Ersatzteilbeschaffung optimiert wird.

    • Maßgeschneiderte Verpackungslösungen: Durch den 3D-Druck können Verpackungen maßgeschneidert werden, um die Anforderungen und Abmessungen der zu transportierenden Waren zu erfüllen, was die Sicherheit erhöht.

    • On-Demand-Fertigung: Durch den 3D-Druck können Logistikunternehmen Waren auf Abruf produzieren, die Lagerhaltungskosten senken und schnell auf Kundenwünsche reagieren.

    • Leichte Transportmittelteile: Logistikunternehmen können das Gewicht der Transportmittel verringern und somit Kraftstoff sparen, indem sie leichte, aber stabile Teile 3D-drucken.

    • Schnelles Prototyping: Logistikunternehmen können neue Produkte oder Verpackungslösungen schnell als Prototypen entwickeln und vor der Massenproduktion testen, was die Entwicklungskosten senkt und Innovationen fördert.

    Digitalisierung der Logistik: Die sozialen Medien sind essenziell

    Bei der Digitalisierung der Logistik in den Unternehmen spielt vor allem Software zur Automatisierung eine wichtige Rolle. Kaum jemand hat dabei jedoch auf dem Schirm, dass auch die sozialen Medien ein wichtiger Aspekt dabei sein könnten.

    Doch gerade für die Top-Führungskräfte aus der Industrie geht es darum, sich aktiv zu vernetzen. Laut Markus Zimmer, Geschäftsführer von Buzz Value lautet das Motto: „Connect, Interact & Communicate“.

    Denn genau das ist der Schlüssel zu mehr Reichweite. Zur wichtigsten Plattform hat sich dabei in den letzten Jahren LinkedIn entwickelt. Allein im DACH-Raum sind hier über 16 Millionen Nutzer registriert. Das Ziel dabei muss es sein, zum „Corporate Influencer“ zu werden.

    Wer es schafft, sich mit seinen Stakeholdern (in Form von Mitarbeitern, Medien, Kunden und Geschäftspartnern) zu vernetzen und aktiv zu kommunizieren, erhöht seinen Bekanntheitsgrad und seine Glaubwürdigkeit und schafft damit die Basis für künftige erfolgreiche Geschäftsbeziehungen. Wer erfolgreich sein möchte, sollte eine entsprechende Nische besetzen und in dieser kompetent, aber vor allem authentisch und regelmäßig kommunizieren.

    Logistik der Zukunft

    Thomas Grunau: Zukunft der Logistik - Herausforderungen und innovative Lösungen für die Industrie