Fabrik2022 : Fabrik2022: das sind die Finalisten

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Fabrik2022, der härteste Produktionswettbewerb Europas, ist geschlagen! Hier geht es zu allen Siegern und den herausragenden Fabriken!

Unter dem Titel „Fabrik 2022 – der Preis für die effizienteste Produktion“ schreiben Fraunhofer Austria und das INDUSTRIEMAGAZIN bereits zum 12.Mal die renommierte Auszeichnung für Produktionsunternehmen in Österreich aus.

Fünf Unternehmen konnten sich bei der Vor-Ort-Evaluierung durch Fraunhofer Austria durchsetzen und haben es ins Finale geschafft. Europlast in Dellach im Drautal, Hilti in Thüringen, Koenig & Bauer in Maria Enzersdorf, NBG Fiber in Gmünd sowie Siemens Mobility in Wien werden im Finale antreten.

Das Finale der „Fabrik 2022“, Europas härtestem Produktionswettbewerb, samt anschließender Siegerkür findet am 22. September im Palmenhaus Gmünd statt. Zuvor wird es eine Werksführung beim Vorjahressieger Pollmann Austria im niederösterreichischen Vitis geben.

Vorjahressieger Pollmann Austria

FABRIK2022

Der härteste Produktionswettbewerb Österreichs

Im Finale werden Gesamtsieger der „Fabrik2022“ sowie die Gewinner der drei Wettbewerbskategorien „Efficient Factory“, „Smart Factory“ und „Green Factory“ prämiert.

Die Finalisten

EUROPLAST: Zur Gänze klimaneutral produziert der Kunststoffbehälterhersteller Europlast, in Dellach im Drautal. Die Oberkärntner, deren 150 Mitarbeiter im Vorjahr 46 Millionen Euro Umsatz erwirtschafteten, fertigen für die Abfallindustrie, Landwirtschaft und Logistik Dünnwand-Sammelbehälter aus Polyethylen in hoher Dichte. Genutzt wird dafür Ökostrom, zum Teil aus der eigenen Fotovoltaikanlage. Es wird auf insgesamt 15 Spritzgießmaschinen gefertigt. Die größten davon sind mit 4500 Tonnen Schließkraft versehen. Reststoffe werden damit in den Prozess rückgeführt. Zusätzlich treibt das Unternehmen Kreislaufwirtschaftsprojekte voran. Ausgediente Müllbehälter werden beispielsweise in der hauseigenen Recyclinganlage durch Aufbereitung zu neue Behältern - Öko-Bins genannt.

Arthur Primus, CEO Europlast
Arthur Primus, CEO Europlast - © Europlast

HILTI: Hilti gilt als größter Standort für Montage, Zerspanung und Wärmebehandlung in der Produktion von Bohrmaschinen, Meisselhämmern, Akku-Direktbefestigungsgeräten und halbautonomen Bohrrobotern. Aber auch als Leitwerk für Digitalisierung: Perfekte Prozesse fand das Evaluierungsteam von Fraunhofer Austria auch in der 2.300-Einwohner-Gemeinde Thüringen im Vorarlberger Bezirk Bludenz.

PV-Anlagen, die das gesamte Hallendach umsäumen, decken rund ein Zehntel des gesamten Energiebedarfs. Zudem nutzt man - dank vorausschauendem Standortbau - Erdwärme. Die Gebäudeheizung und die Wärmebehandlung seien aktuell die versorgungskritischsten Prozesse. Und einige der Öfen in der Wärmebehandlung seien bereits "auf Strombetrieb umgerüstet", erzählt Christopher Holzer, Leiter Operations.

Manfred Gutternigg
Manfred Gutternigg, CEO Hiliti Austria - © Hilti Austria

KOENIG & BAUER Austria: Photovoltaikpaneele auf den Hallendächern decken bei Koenig & Bauer, im Mödlinger Montagewerk für Wertpapiermaschinen ein Fünftel des Strombedarfs. Demnächst schon könnte man die Leistung der PV-Anlage mit zusätzlichen 1.200 Kilowatt verdreifachen. Ölaggregate zum Heizen sind bestellt, sollten Gasengpässe über den Winter drohen. Zwei Notstromaggregate gewährleisten die Stromversorgung bei Stromausfall. Maßnahmen wie der Umstieg auf LED-Beleuchtung rechnen sich: Sie halten die Energieverbrauche niedrig.
Ebenfalls schlägt ein radikaler Umbau des Werks, der in die Zielgerade geht, positiv auf die Energiebilanz durch: Elf Prozent Effizienzplus soll eine zentrale Vormontage der drei Taktstraßen bringen. Es folg ein von Grund auf neu konzipiertes Hallenschiff auf die bisher in mehreren Hallen verteilten Vormontageinseln.

Koenig & Bauer Austria

NBG Fiber: Mitte Juli stellte sich auch Europas einziges Glasfaser-Rohlingswerk, NBG Fiber, der Evaluierung durch Fraunhofer Austria. Was das Evaluierungsteam im Waldviertel vorfand, umschreibt Christian Zwettler grob vereinfacht so: "Wir sind ein klassischer Industriemischling, irgendwo zwischen Halbleiter- und Pharmaindustrie angesiedelt", so der CTO. Tatsächlich findet sich vieles, was Big Player wie die Villacher Infineon auszeichnet, auch am NBG-Standort in Gmünd: Modernste Reinraumtechnologie, aber auch hochgradig automatisierte Prozesse. Einerseits hat sich NBG, in der Fiberoptik seit mehr als 25 Jahren tätig, einen guten Ruf erarbeitet. Zum anderen ist das Werk, das die Niederösterreicher bei Österreichs härtestem Produktionswettbewerb ins Rennen schicken, hochmoderner Prägung: 2018 ließ das Team um Eigentümer Karl Bauer der Idee, über eine eigenständige GmbH europaexklusiv in die Produktion von Glasfaser-Preforms einzusteigen, rasch Taten folgen. Am Firmenareal in Gmünd wurde ein allen Ansprüchen gerecht werdendes Produktionswerk errichtet.

Karl Bauer NBG Fiber CEO
Karl Bauer, CEO NBG Fiber - © NBG Fiber

Siemens Mobility: Co2-Neutralität bis 2030, eine Totalabkehr von Gas in Stufen bis kommendes Frühjahr: Am Siemens-Mobility-Standort in Wien, einem Werk mit 175-jähriger Tradition, macht man Nägel mit Köpfen. Heizen durch Warmwasser rückt in den Fokus, es dient in der Hauptsache dazu, den Primärenergieträger durch Luftwärmepumpen oder Biogas "zu substituieren". Auch sonst ist das Geschäft dynamisch. Nightjet-Züge, ein wachsenden Segment und unlängst von der ÖBB für die Strecke Brüssel - Wien bestellt, sorgen hier in Simmering für Auslastung. Hochgeschwindigkeitszüge kommen aus dem Siemens-Werk Krefeld, Loks aus München, Drehgestelle aus Graz - Reisezugwägen und U-Bahnen, etwa für die Metro in London, dagegen aus Wien.

Arnulf Wolfram, Leiter Mobility, Siemens AG Österreich, (rechts im Bild) von Georg Kasperkovitz, Vorstand der Rail Cargo Group, (links im Bild) empfangen.Copyright: Siemens
Arnulf Wolfram, Leiter Mobility, Siemens AG Österreich, (rechts im Bild) - © Siemens