Autoindustrie : Zulieferer Schaeffler machen hohe Kosten zu schaffen
Der deutsche Auto- und Industriezulieferer Schaeffler ist weiter mit hohen Kosten konfrontiert. Der Konzerngewinn sank im vergangenen Jahr trotz einer Nachfrageerholung um gut ein Viertel auf 557 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Neben hohen Rohstoff- und Energiekosten sowie Störungen in den weltweiten Lieferketten, die das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern um gut 14 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro drückten, wirkten sich auch einmalige Aufwendungen für das begonnene Kostensenkungs- und Personalabbauprogramm negativ aus. Der Umsatz stieg dagegen um 14 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Die Vorzugsaktionäre sollen eine um 5 Cent gekürzte Dividende von 0,45 Euro je Anteilsschein erhalten.
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Der Industriebereich - Schaeffler stellt unter anderem Antriebssysteme für Windkraftanlagen her - wuchs stärker als die Autosparte. In der Autosparte legte vor allem die E-Mobilität zu. Hier gingen Aufträge im Wert von 5 Milliarden Euro ein.
Vorstandschef Klaus Rosenfeld bezeichnete den Jahresabschluss als solide". Vor allem im Industriebereich sei es gelungen, die gestiegenen Kosten im Einkauf an die Kunden weiterzugeben.
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Für das neue Jahr gibt sich Rosenfeld bei den Ergebniszielen vorsichtig. Zwar soll der Umsatz währungsbereinigt um 5 bis 8 Prozent steigen - etwas mehr als von Experten erwartet. Die bereinigte operative Gewinnmarge soll aber zwischen 5,5 und 7,5 Prozent vom Umsatz liegen, nach 6,6 Prozent im Vorjahr. Dabei sind im Vergleich zum Vorjahr insbesondere höhere Lohnsteigerungen und Energiekosten berücksichtigt.
Neue Werke in den USA
Erst letzte Woche hatte Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld angekündigt, zukünftig eher in den USA als in Europa investieren zu wollen. "Die nächsten Werke bauen wir eher in Amerika", so Rosenfeld. Ein Grund dafür sei das milliardenschwere Subventionspaket Inflation Reduction Act. "Wir werden ihn auf jeden Fall nutzen, um verstärkt in den USA zu investieren", so Rosenfeld weiter.
Seit 60 Jahren produziert Schaeffler in Österreich in Berndorf mit rund 500 Mitarbeitern Wälzlager. Der Standort Berndorf ist das Leitwerk für die weltweite Produktion dieser Produktgruppe. Die gesamte Gruppe erwirtschaftet mit rund 83.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 14 Milliarden Euro.
Schaeffler-Matriarchin legt Aufsichtsratsmandat nieder
Die aus Österreich stammende legendäre Schaeffler-Chefin Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann legt ihr Mandat nieder und bleibt nur noch Ehrenmitglied des Gremiums. Der Wechsel soll mit der Hauptversammlung am 20. April vollzogen werden, teilte Schaeffler am Freitag mit. Damit endet nach rund drei Jahrzehnten eine in Deutschland nahezu einzigartige Unternehmerinnenkarriere. Schaeffler-Thumann wird zu den reichsten Menschen des Landes gezählt.
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"Die letzten drei Jahrzehnte meines Lebens waren geprägt von meinem Einsatz für das Unternehmen Schaeffler und die große Schaeffler-Familie. Ich bleibe dem Unternehmen auch zukünftig als Gesellschafterin eng verbunden und bin glücklich, der Nachfolgegeneration ein geordnetes Haus zu hinterlassen", so Schaeffler-Thumann am Freitag.