Verkauf von Sempermed : Semperit schließt Verkauf des Medizingeschäfts ab

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Semperit verkauft einen Großteil seiner Medizin-Sparte

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Der börsenotierte Wiener Gummi- und Kautschukkonzern Semperit ist mit dem Verkauf seiner Medizinsparte zum Abschluss gekommen. Käufer ist der Handschuhhersteller Harps Global mit Sitz in Südostasien. Wie das Unternehmen in einer Aussendung mitteilte, fand das Closing am Donnerstag in Wien statt. Der Kaufpreis von 115 Millionen Euro sei bei Vertragsunterzeichnung vereinbart worden. Er stehe unter dem Vorbehalt üblicher Preisanpassungsmechanismen, hieß es weiter.

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Der endgültige Kaufpreis werde im Nachhinein auf Basis einer Zwischenbilanz zum Closing-Tag ermittelt. "Mit der Abgabe des Medizingeschäfts haben wir unsere Transformation zum Industriegummi- bzw. Elastomere-Spezialisten umgesetzt und werden uns künftig voll auf die Weiterentwicklung und den Ausbau unserer Führungsposition im Kerngeschäft für industrielle Polymer-Produkte konzentrieren", sagte Semperit-CEO Karl Haider laut Mitteilung.

Semperit-CEO Karl Haider: "Transformation zum Industriegummi- bzw. Elastomere-Spezialisten umgesetzt"

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OP-Handschuhe bleiben bei Semperit

Mit dem Verkauf trennt sich Semperit von der Produktion von Untersuchungshandschuhen und Porzellantauchformen für die Handschuhproduktion in Malaysia sowie vom weltweiten Vertrieb. Davon ausgenommen sind die OP-Handschuhe, die Semperit in Österreich produziert und in Ungarn verpackt. Beide werden als Lohnfertigung für Harps noch einige Jahre weitergeführt.

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Mit dem Verkauf der Medical-Sparte seien alle aufschiebenden Bedingungen erfüllt, um die Zusatzdividende in Höhe von 3,00 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2022 zu erhalten und auszuzahlen, heißt es in der Mitteilung. Die Auszahlung an die Aktionärinnen und Aktionäre erfolgt am 14. September.

Der Geschäftsgang im ersten Halbjahr war wie erwartet von konjunkturellem Gegenwind gekennzeichnet.
Karl Haider, CEO Semperit

Gewinnrückgang im ersten Halbjahr

Semperit hat im ersten Halbjahr einen Rückgang beim Umsatz und einen Einbruch beim Gewinn hinnehmen müssen. Der Umsatz sank um 5,2 Prozent auf 374,2 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern ging um 88,6 Prozent von 34,7 auf 3,9 Mio. Euro zurück, wie das Unternehmen am Donnerstagvormittag mitteilte. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 26,8 Prozent von 38,8 auf 28,4 Millionen Euro, die EBIT-Marge um 2,2 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent.

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"Der Geschäftsgang im ersten Halbjahr war wie erwartet von konjunkturellem Gegenwind gekennzeichnet", so Semperit CEO Karl Haider. "Dies führte bei unseren Kunden zu einer weiteren Reduktion der Lagerbestände sowie zu einem zurückhaltenden Auftragsverhalten. In Vorausschau dieser Entwicklung haben wir bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet, die ein striktes Kostenmanagement, eine Verschlankung der Prozesse und damit einhergehend eine Erhöhung der operativen Effizienz umfassen."

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Im Ausblick erwartet der Vorstand ein weiterhin herausforderndes Marktumfeld, das von konjunkturellem Gegenwind sowie kundenseitig von Lagerabbau und kurzfristigerem Bestellverhalten geprägt sein wird. Insgesamt sei daher mit geringeren Absatzmengen und erhöhtem Preisdruck zu rechnen.