Semperit stellt sich neu auf : Semperit: Neue Strategie und Wechsel im Vorstand beschlossen

Semperit Schaluch

Semperit stellt sich neu auf - sowohl strategisch als auch personell.

- © Semperit

Beim Gummi- und Kautschukkonzern Semperit wird kräftig umgebaut: Der Aufsichtsrat hat in seiner gestrigen Sitzung die vom Vorstand beschlossene Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie genehmigt, teilte Semperit mit. Dazu gehört neben dem Verkauf der Sparte Sempermed auch die Übernahme der oberösterreichischen Rico-Gruppe, die auf kundenspezifische Elastomer- und Kunststoffprodukte spezialisiert ist.

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Darüber hinaus soll die Produktion von Schläuchen gestärkt werden: Einerseits durch den Ausbau des tschechischen Produktionsstandortes, andererseits fokussiert auf industrielle Anwendungen und technische Lösungen auf Elastomerbasis.

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Personelle Veränderungen

Im Rahmen dieser Strategie wird es in Zukunft zwei Business Units geben: In der Division Industrial Applications sind die Hydraulik- und Industrieschläuche sowie die Profile zusammengefasst. Rolltreppenhandläufe, Fördergurte, Seilbahnringe, weitere Elastomerprodukte sowie die RICO Gruppe sind in der Division Engineered Applications zusammengefasst.

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Der Aufsichtsrat hat in seiner heutigen Sitzung auch eine personelle Veränderung beschlossen: Gerfried Eder wird mit Wirkung zum 1. Juli 2023 zum Mitglied des Vorstands (Chief Industrial Officer) bestellt. Der Manager, der seit 2000 in verschiedenen Führungspositionen bei Semperit tätig ist, war zuletzt Managing Director & Director Sales des Segments Semperflex (Hydraulik- und Industrieschläuche) und verantwortete 2022 mehr als 30 Prozent des Konzernumsatzes. Eder wird die Verantwortung für den Geschäftsbereich Industrial Applications übernehmen.

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Semperit-Vorstandsvorsitzender Karl Haider ist in der neuen Organisationsstruktur für das Geschäftsfeld Engineered Applications verantwortlich, Helmut Sorger bleibt Finanzvorstand.

"Der Aufsichtsrat hat heute auch der vorzeitigen Auflösung des Vorstandsvertrages von COO Kristian Brok mit großem Bedauern zugestimmt: Mit 30. Juni 2023 verlässt Kristian Brok das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu widmen", teilte Semperit weiters mit. Brok war seit Jänner 2020 Mitglied des Vorstandes.

Semperit-Vorstandsvorsitzender Karl Haider

- © Erwin Rachbauer

"Wir sehen dem Gesamtjahr mit Optimismus entgegen"

Der börsenotierte Wiener Gummi- und Kautschukkonzern konnte im ersten Quartal 2023 sowohl beim Umsatz (2 Prozent auf 185,2 Millionen Euro) als auch beim operativen Ergebnis (4,2 Prozent auf 13,2 Millionen Euro) gegenüber dem Vorjahr zulegen. Das Nachsteuerergebnis sank jedoch deutlich von 15,5 auf 0,4 Millionen Euro. Steigern konnte sich hingegen der Free Cash Flow von minus 0,1 Millionen Euro auf plus 7,1 Millionen Euro. Ein Ergebnisrückgang wird für das Gesamtjahr erwartet.

Zu den ersten drei Monaten des heurigen Jahres meinte Firmenchef Karl Haider: "Ich bin zufrieden, wir haben unter den gegebenen, globalen Rahmenbedingungen im ersten Quartal 2023 eine gute Performance hingelegt. Wir sehen dem Gesamtjahr mit Optimismus entgegen, gehen allerdings von einer gedämpften Geschäftsentwicklung aus."