Kunststoff-Industrie : Semperit sucht neuen CEO: Karl Haider verlässt das Unternehmen im März 2025
Der börsennotierte Gummi- und Kautschukkonzern Semperit steht erneut vor der Aufgabe, einen neuen Vorstandsvorsitzenden zu finden. Karl Haider, der derzeitige CEO, hat angekündigt, seinen Vertrag, der bis zum 31. März 2025 läuft, nicht zu verlängern, wie das Unternehmen mitteilte. Am heutigen Montag informierte Haider den Aufsichtsrat über seine Entscheidung. Zukünftig möchte sich Haider "stärker Non-Executive-Aufgaben widmen". Der Aufsichtsrat wird umgehend die Suche nach einem Nachfolger für Karl Haider aufnehmen.
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Karl Haider, ein promovierter Chemiker, ist seit dem 11. Jänner 2022 im Vorstand von Semperit tätig. Zuvor war er bei Tata Steel beschäftigt und trat die Nachfolge von Martin Füllenbach an, der im September 2021 überraschend zurückgetreten war, um die Führung des italienischen Brennstoffzellenherstellers Solidpower zu übernehmen.
Haiders Ziele bei Semperit
Seit Januar 2021 leitet Haider die Geschäfte der Semperit AG Holding. Geboren 1964 in Österreich, bringt er bedeutende Führungserfahrungen mit, unter anderem von Borealis und Royal DSM. Sein beruflicher Fokus liegt auf Produktionsoptimierung, Supply Chain Management und Unternehmensführung. Unter Haiders Führung wurden mehrere strategische Initiativen eingeleitet, um die Wettbewerbsfähigkeit von Semperit zu erhöhen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Neuausrichtung des Geschäftsmodells mit einem verstärkten Fokus auf die profitablen Geschäftssegmente, insbesondere im Industriebereich. „Unser Ziel ist es, die Marktführerschaft in unseren Kerngeschäften auszubauen“, erklärte Haider in einem Interview.
Ein zentraler Bestandteil seiner neuen Strategie war die Digitalisierung und Automatisierung der Produktionsprozesse. Durch den Einsatz moderner Technologien sollen Effizienz gesteigert und Produktionskosten gesenkt werden. Haider betont dabei die Bedeutung von Innovation: „In einer sich schnell verändernden Industrieumgebung ist die Fähigkeit zur Innovation entscheidend.“ Nachhaltigkeit spielte ebenfalls eine wichtige Rolle in Haiders Planungen: Semperit hat sich zum Ziel gesetzt, die Umweltbelastung zu reduzieren und nachhaltige Praktiken zu fördern. Haider sieht darin nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit.
Nettogewinn gesteigert
Der börsennotierte Gummi- und Kautschukkonzern Semperit hat im ersten Quartal 2024 bei gleichbleibendem Umsatz die Kosten erheblich gesenkt und den Nettogewinn von 0,4 Millionen Euro auf 3,6 Millionen Euro gesteigert. "Damit bestätigen wir unsere Prognose und sehen uns auf einem guten Weg, unser EBITDA im Gesamtjahr 2024 auf etwa 80 Millionen Euro zu erhöhen", erklärte Semperit-CEO Karl Haider in einer Mitteilung.
Seit der Neuausrichtung im vergangenen Jahr konzentriert sich die Semperit-Gruppe ausschließlich auf Industriekunden und ist in den beiden Bereichen Semperit Industrial Applications (SIA) und Semperit Engineered Applications (SEA) tätig. Im ersten Quartal dieses Jahres erzielte der Gummi- und Kautschukkonzern einen Umsatz von 176,0 Millionen Euro (-0,2 Prozent).