Pharmaindustrie : Roche wegen weniger Coronatests mit geringerem Gewinn

Roche Wien Pharma

Der schweizer Pharma-Konzern Roche beschäftigt in Wien rund 400 Mitarbeiter

- © Roche

Der Schweizer Pharmariese Roche stellt sich wegen weiter erodierende Verkäufe von Covid-Tests und -Arzneien auf einen Umsatz- und Gewinnrückgang ein. Unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen dürften die Verkaufserlöse im laufenden Jahr um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag zurückgehen, teilte der Arzneimittel- und Diagnostikhersteller aus Basel am Donnerstag mit.

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Für den um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn je Genussschein und Inhaberaktie strebt Roche eine Entwicklung an, die weitgehend dem Verkaufsrückgang entspricht. Die Dividende soll weiter angehoben werden.

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2022 zog der Umsatz währungsbereinigt um zwei Prozent auf 63,28 Milliarden Franken (63,41 Mrd. Euro) an, der bereinigte Gewinn je Titel legte ebenfalls um zwei Prozent auf 20,30 Franken zu. Unter dem Strich stand mit 13,53 Milliarden Franken neun Prozent weniger Gewinn als 2021. Roche will die Ausschüttung um 0,20 auf 9,50 Franken je Titel anheben.

Rosch beschäftigt am Standort in Wien rund 400 Mitarbeiter.

Run auf freie Roche-Aktien

Ein unbekannter Roche-Aktionär will 2,5 Prozent der Inhaberaktien des Schweizer Pharmariesen verkaufen. Die Transaktion von 2,7 Millionen Anteilsscheinen hat ein Volumen von knapp 900 Millionen Franken (910,84 Mio. Euro), meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag. Der Verkäufer soll Mitglied eines Aktionärspools mit gebündelten Stimmrechten sein. Mit diesem Pool kontrolliert die Familie Oeri-Hoffman 67,5 Prozent der Inhaberaktien und Stimmrechte von Roche.

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Eine weitere bedeutende Roche-Aktionärin ist Maja Oeri mit einem Anteil von 7,6 Prozent an den Inhaberaktien. Die verbleibenden 24,9 Prozent der Inhaberaktien werden frei gehandelt. Insgesamt machen die stimmberechtigten Inhaberaktien lediglich einen Anteil von 13,2 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung aus. Die verbleibenden 86,8 Prozent haben keine Stimmrechte.

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Roche wolle 20 Prozent der angebotenen Inhaberaktien oder maximal 540.000 Anteilsscheine übernehmen, je nachdem was niedriger ist, schreibt Bloomberg unter Berufung auf die Verkaufsbedingungen weiter. Das Interesse der Anleger am Verkauf der Anteile sei so groß gewesen, dass die angebotenen Aktien innerhalb von Minuten verkauft wurden. Die UBS habe dabei als alleiniger globaler Koordinator und Bookrunner des Deals fungiert. Roche wollte den Bloomberg-Beitrag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren.

Gesucht: Neuer Roche-Chef

Der Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzern Roche muss sich einen neuen Chef für seine Pharmasparte suchen. Im Dezember hatte Bill Anderson entschieden, das Unternehmen mit Jahresende 2022 zu verlassen. Die Position soll bis März neu besetzt werden. Interimistisch werde der designierte neue Konzernchef Thomas Schinecker die Pharmasparte führen.

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Der Leiter des Diagnostikgeschäfts war im Juli zum Nachfolger des langjährigen Roche-Chefs Severin Schwan ernannt worden. Der Österreicher Severin Schwan soll Verwaltungsratspräsident werden. Roche teilte zudem mit, dass bei der Generalversammlung im März Nestle-Konzernchef Mark Schneider und die Yale-Professorin Akiko Iwasaki neu in den Verwaltungsrat gewählt werden sollen.

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Bill Anderson wird zum 1. Juni neuer Vorstandsvorsitzender des Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer. Nach anhaltender Kritik von Investoren nimmt der aktuelle Bayer-Chef Werner Baumann vorzeitig seinen Hut. "Die Neubesetzung ist das Ergebnis eines umfassenden Auswahlverfahrens, das Mitte vergangenen Jahres angestoßen worden war", heißt es von Bayer.

Bill Anderson Bayer Roche
Bill Anderson wechselt von Roche zu Bayer - © Roche

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