Feuerfeste : RHI Magnesita: Weitere Firmen-Übernahmen geplant

Zwei Techniker in Lagerhalle mit gemeinsamen Tablet

Der österreichisch-brasilianische Feuerfestkonzern RHI Magnesita hat in jüngster Zeit mehrere Unternehmen übernommen

- © RHI Magnesita

Der österreichisch-brasilianische Feuerfestkonzern RHI Magnesita, der an der Londoner Börse notiert ist, hat in jüngster Zeit mehrere Unternehmen übernommen und dafür in den ersten drei Monaten dieses Jahres 155 Millionen Euro ausgegeben. Weitere Zukäufe seien geplant, heißt es im Bericht zum ersten Quartal 2023.

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"Die M&A-Pipeline bleibt robust", schreibt RHI Magnesita. Man erwarte "Dynamik und Konsolidierung" in der Feuerfestindustrie in Märkten und bei Produkten, in denen der Konzern unterrepräsentiert sei.

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Weitere Zukäufe sind geplant

In Indien, wo das weltweit größte Wachstum für Feuerfestprodukte erwartet wird, hat die Gruppe in den vergangenen Monaten neue Produktionskapazitäten aufgebaut. Damit kann aus kostengünstigen lokalen Anlagen nicht nur Indien beliefert, sondern auch nach Westasien und Afrika exportiert werden. Zuletzt wurden die indischen Feuerfestaktivitäten von Dalmia Bharat Refractories Limited und HiTech Chemicals Limited übernommen. Bei MCi Carbon (Australien) wurde eine 65-prozentige Beteiligung an Jinan New Emei (China) erworben. Zuletzt wurde die Übernahme von Seven Refractories für 93 Millionen Euro bekannt gegeben.

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Der Konzern profitierte im ersten Quartal davon, dass die Preise für magnesitbasierte Rohstoffe auf einem relativ niedrigen Niveau blieben. Trotz höherer Energiekosten fielen daher geringere Transport- und Rohstoffkosten an. Allerdings habe sich die Stahl- und Zementnachfrage außerhalb Indiens und Chinas aufgrund der geringeren Bautätigkeit abgeschwächt, heißt es im Trading Update".

Zuversichtlich ins heurige Jahr

RHI Magnesita hofft angesichts der Auftragslage, dass sich die Nachfrage der Stahlkunden kurzfristig allmählich erholen könnte. Ein starker Nachfrageanstieg sei aber nicht zu erwarten. Sollte sich die Kundennachfrage in den kommenden Monaten weiter erholen und der Preisdruck begrenzt bleiben, ist der Vorstand zuversichtlich, die aktuelle Prognose für das Geschäftsjahr 2023 erreichen zu können. Da weitere Akquisitionen geplant sind, wird die Verschuldung nicht sinken.

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Deutliche Ergebnissteigerungen erzielte der Feuerfestkonzern RHI Magnesita im vergangenen Jahr. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Gewinn von 237 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es 220 Mio. Euro. Der Umsatz konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr dank durchgesetzter Preiserhöhungen deutlich gesteigert werden - um 30 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Dadurch konnten Kostensteigerungen ausgeglichen werden. "Wir haben die höheren Kosten durch Preiserhöhungen vollständig kompensiert, sogar überproportional", sagte Konzernchef Stefan Borgas im Gespräch mit der APA. "Das ist uns überall auf der Welt gelungen."

Stefan Borgas, CEO von RHI Magnesita

- © YouTube/ World Refractories Association