Stahlproduktion : RHI Magnesita kauft Spezialanbieter für Feuerfestmischungen

RHI Magnesita kauft das Europa-, Indien- und US-Geschäft von Seven Refractories

RHI Magnesita kauft das Europa-, Indien- und US-Geschäft von Seven Refractories

- © Seven Refractories

Der börsennotierte Feuerfestkonzern RHI Magnesita übernimmt das Geschäft von Seven Refractories in Europa, Indien und den Vereinigten Staaten von Amerika. Seven Refractories ist ein Spezialanbieter von nicht-basischen monolithischen Feuerfestmischungen. Die zu übernehmenden Geschäftsbereiche erwirtschafteten im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 105 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Steuern von 11,4 Millionen Euro, teilte der Konzern am Montag mit.

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"Mit dieser Transaktion setzt RHI Magnesita im Bereich nicht-basischer Massen einen wichtigen Schritt: Wir können unsere bestehende Präsenz in diesem Markt weiter ausbauen und das Gesamtangebot für unsere Kunden abrunden", sagte Konzernchef Stefan Borgas laut Mitteilung.

Durch die Akquisition könne RHI Magnesita künftig ein breiteres Sortiment an nicht-basischen Feuerfestmassen sowie CO2-arme Produkte anbieten. Synergien werden u.a. durch Verbesserungen in der Logistik, den vermehrten Einsatz von Recyclingmaterial und durch Effizienzverbesserungen im Einkauf erzielt.

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Stefan Borgas, CEO von RHI Magnesita

- © RHI Magnesita

Zustimmung der Kartellbehörde steht noch aus

Das Management von Seven Refractories, einschließlich CEO Erik Zobec, wird nach Abschluss der Akquisition zur RHI Magnesita Gruppe wechseln. Dort wird es die Geschäftsentwicklung mit Fokus auf nicht-basische Massen vorantreiben. Der Abschluss der Akquisition wird nach Zustimmung der Kartellbehörden in der zweiten Jahreshälfte 2023 erwartet.

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Die Produktpalette von Seven Refractories reicht von Schamotten für niedrige Temperaturen bis hin zu Zirkonmassen für sehr hohe Temperaturen, von hochwertigen Aluminiummassen bis hin zu nachhaltigen Abstichmassen mit geringen CO2-Emissionen. Seven Refractories beschäftigt rund 240 MitarbeiterInnen und ist an Produktionsstandorten in Slowenien, Indien und den USA sowie an Vertriebs- und Servicestandorten in Zypern, Deutschland, Italien und dem Vereinigten Königreich vertreten.

Seven Refractories-Werk in Slowenien

- © Seven Refractories

Strategischer Wachstumsplan

Erst im Januar hatte RHI Magnesita den den Abschluss der Übernahme des indischen Feuerfestgeschäfts von Dalmia Bharat Refractories Limited (DBRL) bekannt gegeben. Damit ist Dalmia OCL Limited, das indische Feuerfestgeschäft von DBRL, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von RHI Magnesita India Limited. DOCL ist einer der führenden indischen Feuerfestanbieter und seit langem ein verlässlicher Partner für Kunden in der Region.

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Indem die Produktion von DOCL in das bestehende Netzwerk von RHI Magnesita in Indien integriert wird, entstehen erhebliche Synergien, um das Netzwerk zu optimieren. Durch die Integration werden die bestehenden Produktionskapazitäten in Indien um rund 300.000 Jahrestonnen erweitert. Dies betrifft vor allem geformte und ungeformte Feuerfestprodukte. Dies ist ein weiterer entscheidender Schritt in den strategischen Wachstumsplänen von RHI Magnesita in diesem Schlüsselmarkt und wird es dem integrierten Unternehmen ermöglichen, die Kunden verstärkt mit einem “local for local”-Ansatz zu bedienen und gleichzeitig eine breitere Produktpalette anzubieten.

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Der Feuerfestkonzern RHI Magnesita hat im vergangenen Jahr eine deutliche Steigerung des Ergebnisses erzielen können. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Gewinn von 237 Millionen Euro nach 220 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr dank durchgesetzter Preiserhöhungen deutlich gesteigert werden - um 30 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Dadurch konnten Kostensteigerungen ausgeglichen werden.

"Wir haben die höheren Kosten durch Preiserhöhungen vollständig kompensiert, sogar überproportional", sagte Konzernchef Stefan Borgas im Gespräch mit der APA. "Das ist uns überall auf der Welt gelungen."