Papier-Industrie : Heinzel: Rekordjahr dank hoher Papier-Preise

Maschine in der Fertigung der Heinzel Group

Die Heinzel Group legte 2022 ein Rekordjahr hin

- © Heinzel

Die Heinzel Group hat sich im Jahr 2022 als widerstandsfähig erwiesen und flexibel auf Marktveränderungen reagiert, darunter die Ukraine-Krise, die europäische Energiekrise und starke allgemeine Kostensteigerungen. Die Preise für Zellstoff und Papier erreichten einen historischen Höchststand. Dies trug dazu bei, dass der Nettoumsatz der Heinzel Group im Jahr 2022 um 36,6 % auf 2.777,4 Mio. Euro anstieg. Insgesamt erwirtschaftete die Gruppe ein EBITDA von 287,5 Mio. Euro, ein Plus von 46,8 %, bei gleichzeitiger Reduktion der CO2-Emissionen um 14,9 % auf 535.333 Tonnen.

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Heinzel-CEO Sebastian Heinzel zum Deep Dive Meet-Up in Wien

- © Matthias Heschl

Nachhaltige Papierproduktion als strategische Ziele der Heinzel Group

Im Jahr 2022 hat Heinzel auch die Weichen für zukünftiges nachhaltiges Wachstum gestellt: Das Unternehmen hat einen Vertrag zur Übernahme der Papierfabrik Steyrermühl in Oberösterreich von UPM unterzeichnet und wird den Standort Ende 2023 übernehmen. „Unsere Vision ist es, Steyrermühl gemeinsam mit unserem Nachbarwerk Laakirchen zu einer europäischen Drehscheibe für nachhaltige Verpackungspapiere und erneuerbare Energien weiterzuentwickeln“, sagt Sebastian Heinzel, CEO von Heinzel. Am Standort wurde bereits mit dem Umbau einer stillgelegten Maschine zur Produktion von Kraftpapieren für flexible Verpackungen begonnen.

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Mit der Übernahme Ende 2023 verfügt das Papierunternehmen dann über ein Reststoffkraftwerk. Damit wird die Kreislaufführung der Stoffströme noch besser genutzt: Aus Altpapier - angeliefert vom konzerneigenen Altpapierhändler Bunzl & Biach - gewinnen die Oberösterreicher bereits heute Fasern für neue Produkte. Die Energie aus der Reststoffverbrennung wird ab 2024 zur Versorgung der Heinzel-Standorte beitragen.

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Im vergangenen Jahr ist die Heinzel Group zudem als strategischer Investor bei Paracel eingestiegen, einem großen Aufforstungsprojekt im südamerikanischen Paraguay mit dem Ziel, die erste Zellstofffabrik des Landes zu errichten. „Unsere starken Ergebnisse 2022 versetzen uns in die Lage, mutige strategische Schritte mit Blick auf eine nachhaltige Zukunft zu setzen“, sagt Sebastian Heinzel. „Damit haben wir auch eine solide Basis, um uns einem herausfordernden Jahr 2023 zu stellen.“

Im vergangenen Sommer wurde der Kaufvertrag für die in Steyrermühl domizilierten - nur einen Steinwurf vom eigenen Produktionsstandort Laakirchen enfernten - Papierfabrik von UPM unterschrieben.

- © Heinzel Group

Profitable Nachhaltigkeit bei der Produktion von Papier

2022 wurden die Emissionen im Unternehmen um 14,9 Prozent reduziert. Man werde auch weiterhin viel Geld in die Hand nehmen, um die Scope-2- und Scope-3-Ziele zu erreichen. Heinzel nennt Biomasse, Reststoffkraftwerke, um grüne Energie selbst zu erzeugen. Oder alternativ am grünen Markt zukaufen.

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Photovoltaik ist im Unternehmen ein Thema: „So ziemlich jedes Dach unserer Gruppe ist solar belegt“, sagt Heinzel. Allerdings seien das kleine Maßnahmen, die aber bei den Mitarbeitern auf positive Resonanz stoßen.

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„Wir rückten die Nachhaltigkeit als Kern unserer DNA in den Mittelpunkt“, sagt Heinzel. Die Ausgangslage ist gut: Die Papierindustrie ist - bedingt durch den Trocknungsprozess - eine der energieintensivsten Branchen, aber - in Schlagdistanz zur Glasindustrie - auch „eine der kreislaufstärksten“, sagt Heinzel. Und schließlich arbeite man beim Thema Nachhaltigkeit nicht für Geschäftsberichte, sondern die Belegschaft.