Maschinenbau : Palfinger: Rekordumsatz von 2 Milliarden Euro

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Schafft Palfinger heuer einen Rekordumsatz von zwei Milliarden Euro?

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Trotz des weltweit wirtschaftlich volatilen Umfelds, drohender Rezession und nach wie vor instabiler Lieferketten ist ein Umsatz von über 2 Milliarden Euro im Jahr 2022 für die Palfinger AG in Griffweite. Während sich der Auftragsstand weiterhin auf hohem Niveau bewegt, wirkt sich die Unsicherheit zunehmend auf die Nachfrage vor allem in Europa aus. In den ersten drei Quartalen 2022 verzeichnet der Konzern mit Sitz in Bergheim einen Umsatz von 1.580,9 Millionen Euro und ein EBIT von 112,5 Millionen Euro.

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„Das volatile und herausfordernde Umfeld fordert uns ein Höchstmaß an Flexibilität in der Produktion ab“, betont Palfinger-CEO Andreas Klauser. Dem hohen Auftragsstand und Output auf gutem Niveau stehen Lieferschwierigkeiten vor allem bei elektronischen Komponenten gegenüber. Zusammen mit der schwierigen Liefersituation bei Lkw führt das zu hohen Lagerbeständen in der Produktion und bei Fertigprodukten. Darüber hinaus wurden aufgrund der instabilen Lieferketten Mindestbestände auch gezielt erhöht.

Wesentliche Auswirkungen auf das Umsatzwachstum von Palfinger haben auch Preiserhöhungen und Wechselkurseffekte. „Um für uns und unsere Kunden alle Kostenfaktoren transparent und zeitnah darzustellen und die eigene Profitabilität zu stabilisieren, stellen wir mit Wirksamkeit ab 2023 auf Dynamic Pricing um“, so Andreas Klauser.

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Palfinger CEO Andreas Klauser
Andreas Klauser, CEO von Palfinger. - © Palfinger
Das volatile und herausfordernde Umfeld fordert uns ein Höchstmaß an Flexibilität in der Produktion ab.
Andreas Klauser, CEO von Palfinger.

Gutes Wachstum in Nord- und Lateinamerika

Während in Europa die geopolitischen Entwicklungen und in Asien nach wie vor die Auswirkungen der Corona Pandemie zu einer Abschwächung des Marktes führen, zeichnen sich Nord- und Lateinamerika durch ihr positives Marktumfeld als Wachstumstreiber aus. Der lateinamerikanische Markt erfährt durch die starke Nachfrage vor allem im Bergbau wesentliche Impulse. Der nordamerikanische Markt wiederum profitiert von seinen niedrigeren Energiekosten, stabileren Lieferketten sowie der hohen Binnennachfrage.

Der Relaunch des Truck Mounted Forklifts (TMF) erfährt großen Kundenzuspruch in den USA. In Vietnam gelang Palfinger ein erfolgreicher Einstieg in den Offshore-Windmarkt. Auf den erstmals nach Corona wieder stattfindenden Messen IAA und Bauma überzeugte Palfinger mit neuen digitalen, öko-effizienten und smarten Lösungen. Mit dem Ausbau des Produktionsstandortes Löbau zur europäischen Drehscheibe für Hubarbeitsbühnen unterstreicht Palfinger die Strategie zur Forcierung dieser zukunftsträchtigen Produktgruppe.

Palfinger-Standort im sächsischen Löbau
Palfinger-Standort im sächsischen Löbau - © Palfinger

Angesichts der Energiekrise hat Palfinger frühzeitig eine eigene Taskforce eingesetzt, wenngleich der Energieverbrauch im Vergleich zu anderen Branchen gering ausfällt. Sie erarbeitet Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs sowie zur teilweisen Substitution von Erdgas.

Der Auftragstand ist nach wie vor sehr hoch und in den kommenden Monaten werden weitere Preiserhöhungen wirksam, die sich positiv auf die Profitabilität von Palfinger auswirken. Die extrem hohe Volatilität, die geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen im Zusammenspiel mit der Energiekrise, instabilen Lieferketten, dem Krieg in der Ukraine und Covid stellen jedoch weiterhin Unsicherheitsfaktoren dar. Das Auftragsvolumen von Palfinger reicht bis in das 3. Quartal 2023 und sollte damit das Erreichen des Umsatzziels von über 2 Milliarden Euro im Jahr 2022 ermöglichen. Das Management strebt ein EBIT nahe am Vorjahreswert an. Das unterstreicht die starke Performance von Palfinger in einem höchst herausfordernden Umfeld.