Logistik : Gebrüder Weiss investieren 100 Millionen Euro in neues Logistikzentrum

Gebrueder Weiss Gebrüder Weiss Zentrale Lauterach

Der Vorarlberger Logistikkonzern Gebrüder Weiss mit Sitz in Lauterach errichtet im benachbarten Wolfurt einen zentralen Standort für IT und Logistik

- © Gebrueder Weiss

Der Vorarlberger Logistikkonzern Gebrüder Weiss errichtet in Wolfurt einen zentralen IT- und Logistikstandort und investiert 100 Millionen Euro. Auf einem 30.000 Quadratmeter großen Grundstück in der Nähe des Frachtenbahnhofs entsteht ein Hochregallager mit angeschlossenem Bürogebäude für rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant.

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Das Unternehmen begründete die Notwendigkeit für den Neubau an der Senderstraße damit, dass die Kapazitäten am derzeitigen IT-Standort Kennelbach (Bezirk Bregenz) und in Lauterach ausgeschöpft seien. Der Gebäudekomplex wird 25 Meter hoch. Das Gebäude wird in verdichteter Bauweise errichtet und besteht aus einem 4.500 Quadratmeter großen Logistiklager, auf dem ein dreistöckiges Bürogebäude sitzt. Daneben entsteht ein Hochregallager mit einer Höhe von 34 Metern und 68.000 Palettenstellplätzen. Es sind eine Photovoltaikanlage, eine Dachbegrünung sowie Ladestationen für Elektro-Lkw und -Pkw vorgesehen. Es sind keine großen Parkflächen geplant, stattdessen sollen Anreize für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs geschaffen werden.

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- © Industriemagazin

Zuganbindung war Entscheidungskriterium

Die Entscheidung für diesen Standort wurde durch die Zuganbindung über den Güterbahnhof beeinflusst. Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Gebrüder Weiss, erklärte: "Dank der unmittelbaren Nähe zum Güterbahnhof Wolfurt können wir die Verkehre effizienter kombinieren, auf die Schiene verlagern und Transportwege verkürzen".

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In der Gemeinderatssitzung am 9. April hat die Marktgemeinde Wolfurt dem Bau zugestimmt. Die Ansiedlung des IT- und Logistikstandorts von Gebrüder Weiss ist von großer Bedeutung für die Entwicklung des Industriegebiets Hohe Brücke. Dadurch werden weitere hochwertige Arbeitsplätze in der Marktgemeinde Wolfurt geschaffen, was durch die Nähe zum Güterbahnhof begünstigt wird.

500 Mio. Euro weniger Umsatz

Der Vorarlberger Logistikkonzern Gebrüder Weiss musste 2023 einen Rückgang des Nettoumsatzes von 3,01 auf 2,47 Milliarden Euro hinnehmen. Die krisenbedingten Sondereffekte der beiden Vorjahre hätten sich im Jahr 2023 nicht fortgesetzt, hieß es in einer Mitteilung. Negativ auf Umsatz und Transportvolumen hätten sich auch die geopolitischen Konflikte und die weltweit gedämpfte Wirtschaftsleistung ausgewirkt. Trotz des Umsatzrückgangs liege das Unternehmen aber immer noch über seinem Wachstumstrend für die Jahre 2015 bis 2020.

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Traditionell veröffentlicht Gebrüder Weiss neben dem Umsatz keine weiteren Geschäftszahlen. "Es ist uns gelungen, trotz schwächerer Konjunktur mit erstklassigem Service zum Erfolg unserer Kunden auf deren weltweiten Absatzmärkten beizutragen" erklärte Wolfram Senger-Weiss, Vorstandsvorsitzender von Gebrüder Weiss, am Donnerstag in einer Aussendung. Ein umfangreiches Investitionsprogramm sei auch durch die stabile finanzielle Situation des Unternehmens möglich geworden. "Durch Corona hatten sich viele Projekte verschoben, die nun im Jahr 2023 realisiert werden konnten", so Senger-Weiss.

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Vor allem in die Verdichtung des Netzwerks in Deutschland, den USA und Südosteuropa floss das Rekordinvestitionsvolumen von 187 Millionen Euro (2022: 67 Millionen Euro). Insbesondere in Bayern festigte der Logistiker seine Position, das US-Netzwerk wurde um neue Standorte in Miami und Laredo (Texas) erweitert. In Österreich entstanden neue Logistiklager in Graz und Reutte. Durch die Akquisitionen stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den weltweit 180 Standorten auf 8.600 (2022: 8.400), davon rund 3.000 in Österreich.

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Es hätte andere und schlimmere Katastrophen in der Unternehmensgeschichte gegeben, so Wolfram Senger-Weiss, trotzdem sei sie einzigartig. Der CEO des Logistikriesen Gebrüder Weiss über den aktuellen Stellenwert der Europäischen Union, den Weg zur Glokalisierung und die Zukunft der globalen Wertschöpfungsketten.