Starke Industrie-Marken : Das sind Österreichs innovativste Unternehmen

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Österreich zählt traditionell zu den innovationsstarken Ländern in Europa: Das sind Österreichs innovativste Unternehmen 2024

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Im B2B-Bereich wird der Wettbewerb um die besten Fachkräfte, wertvolle Kunden, strategisch günstige Standorte und politische Unterstützung immer intensiver. In diesem Umfeld spielt die Reputation eines Unternehmens eine zunehmend entscheidende Rolle. Wie ein Unternehmen wahrgenommen wird, wird dabei immer stärker von den Meinungen im Internet geprägt: Ein über Jahre aufgebautes Image kann im schlimmsten Fall innerhalb kürzester Zeit stark beschädigt werden. Unternehmen, die auf nachhaltiges Wirtschaften, hohe soziale Verantwortung, Diversität in der Führung, Innovationsstärke, Effizienz und Qualität setzen, profitieren davon, dass sie häufig in einem Atemzug mit den führenden Marken ihrer Branche genannt werden.

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Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) in Österreich lagen im Jahr 2022 bei rund 3,2 Prozent des BIP, was das Land im internationalen Vergleich auf eine Spitzenposition bringt. Besonders stark investieren die Unternehmen der verarbeitenden Industrie in F&E. Branchen wie der Maschinenbau, die Automobilindustrie und die chemische Industrie setzen auf kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Produkte und Fertigungsprozesse. Dabei spielt auch die enge Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Universitäten eine große Rolle. Laut Angaben der Statistik Austria wurde der überwiegende Teil der F&E-Aufwendungen von Unternehmen (mit über 60 Prozent) getragen.

Die Innovationskraft der österreichischen Industrie wird nicht nur durch die Unternehmen selbst gestützt, sondern auch durch staatliche Maßnahmen und europäische Förderprogramme. Die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und das Austria Wirtschaftsservice (aws) bieten vielfältige Unterstützung in Form von Förderungen und Zuschüssen für Unternehmen, die innovative Projekte umsetzen. Zudem profitieren österreichische Betriebe von europäischen Programmen wie „Horizon Europe“, das mit einem Budget von 95,5 Milliarden Euro das größte Forschungs- und Innovationsprogramm der EU darstellt.

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Das sind Österreichs innovativste Unternehmen 2024

Österreich hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Zentrum für technologische Innovationen und nachhaltige Lösungen entwickelt. Dies zeigt auch das aktuelle Ranking der innovativsten Unternehmen des Landes. Sie decken eine breite Palette von Branchen ab, von der Chemie über die Elektronik bis hin zu Mobilitätslösungen. Diese Unternehmen setzen nicht nur auf neue Technologien, sondern treiben auch den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Digitalisierung voran.

Das sind Österreichs innovativste Unternehmen 2024:

  1. Lenzing - Nachhaltige Fasern

    Der überraschende Aufstieg von Lenzing auf den ersten Platz des Innovationsrankings zeigt die wachsende Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit in der Textilindustrie. Der weltweit führende Hersteller von Cellulosefasern hat in den letzten Jahren massiv in Forschung und Entwicklung investiert, um innovative Lösungen für umweltfreundlichere Textilien zu finden. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung der TENCEL™-Faser, die aus nachhaltigem Holz gewonnen wird und biologisch abbaubar ist. Diese Faser hat sich als ein wichtiger Baustein in der Bekämpfung von Mikroplastik in den Ozeanen etabliert, da sie im Gegensatz zu synthetischen Fasern vollständig abgebaut werden kann. Zudem arbeitet Lenzing an innovativen Recyclingtechnologien, um alte Textilien in hochwertige Fasern umzuwandeln und somit den Rohstoffverbrauch zu reduzieren.

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    Ein weiterer bedeutender Schritt ist die Partnerschaft mit der Södra Group, einem führenden Forstwirtschaftsunternehmen, um bis 2025 eine industrielle Skalierung von Textilrecycling zu erreichen. Diese Innovationen tragen nicht nur zur Kreislaufwirtschaft bei, sondern positionieren Lenzing als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Mode.
  2. AT&S - Elektronik für die Zukunft

    AT&S ist ein führender Anbieter von High-End-Leiterplatten und IC-Substraten, die in komplexen Elektronikgeräten Anwendung finden. Das Unternehmen, das auf Rang zwei des Rankings steht, ist vor allem in den Bereichen Automobiltechnik, Medizin und Kommunikationstechnologie ein wichtiger Akteur. Ein bemerkenswertes Beispiel für ihre Innovationskraft ist die Entwicklung von 5G-Infrastrukturen. AT&S liefert entscheidende Komponenten, die für den Ausbau des 5G-Netzwerks notwendig sind, wodurch die Datenübertragungsraten in Bereichen wie autonomes Fahren, Internet of Things (IoT) und intelligente Städte revolutioniert werden.

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    In der Medizintechnik ist AT&S ebenfalls Vorreiter. Durch die Miniaturisierung von Leiterplatten ermöglicht das Unternehmen die Entwicklung immer kleinerer und leistungsfähigerer medizinischer Geräte, wie etwa Hörimplantate oder tragbare Herzmonitore. Diese Innovationen verbessern nicht nur die Lebensqualität von Patienten, sondern treiben auch den Fortschritt im Bereich der personalisierten Medizin voran.
  3. Borealis – Kreislaufwirtschaft und Kunststoffe neu gedacht

    Auf Rang drei befindet sich der Chemieriese Borealis, der für seine wegweisenden Innovationen im Bereich der Kunststoffherstellung und -verarbeitung bekannt ist. Ein Fokus liegt auf der Entwicklung von recycelbaren Kunststoffen. Borealis hat das Ziel, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und setzt auf die Wiederverwertung von Kunststoffabfällen. Mit der Borcycle™-Technologie entwickelt Borealis Polyolefine, die aus recycelten Abfällen hergestellt werden und in der Produktion von Konsumgütern und Verpackungen Anwendung finden.

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    Das Unternehmen hat darüber hinaus die Initiative Project STOP ins Leben gerufen, die sich in Südostasien für die Bekämpfung der Plastikverschmutzung einsetzt. Durch den Aufbau von Infrastrukturen zur Abfallverwertung wird die Vermüllung der Meere bekämpft, und Borealis positioniert sich als ein zentraler Akteur im Kampf gegen Umweltverschmutzung.
  4. Palfinger – Digitalisierung in der Hebetechnik

    Palfinger steht auf Rang vier und hat sich als Innovationsführer in der Hebe- und Ladelogistik etabliert. Das Unternehmen ist bekannt für seine Kräne und Ladesysteme, die in der Bau- und Transportindustrie eingesetzt werden. In den letzten Jahren hat Palfinger einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht. Mit der Einführung von Smart Solutions bietet das Unternehmen vernetzte und automatisierte Hebesysteme an, die mit Sensoren ausgestattet sind und sich in Echtzeit überwachen lassen. Dies erhöht nicht nur die Effizienz auf Baustellen, sondern verbessert auch die Sicherheit für die Arbeiter.

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    Zudem arbeitet Palfinger an der Entwicklung von elektrischen Hebesystemen, die den CO₂-Ausstoß drastisch reduzieren. Diese Technologien ermöglichen den Einsatz von emissionsfreien Geräten in städtischen Gebieten und tragen zur Reduktion von Lärm- und Luftverschmutzung bei.
  5. AMAG – Klimafreundliches Aluminium

    Der Aluminiumhersteller AMAG hat im Innovationsranking einen bemerkenswerten Sprung von Platz 15 auf 5 gemacht. Das Unternehmen arbeitet intensiv daran, die Produktion von Aluminium klimafreundlicher zu gestalten. Ein wichtiger Meilenstein ist die Einführung des AMAG Green Alu, einer besonders umweltfreundlichen Aluminiumlegierung, die unter Einsatz erneuerbarer Energien hergestellt wird. Diese Legierungen finden vor allem in der Automobil- und Luftfahrtindustrie Anwendung, wo Leichtbau und Ressourceneffizienz immer wichtiger werden.

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    AMAG hat außerdem in fortschrittliche Recyclingverfahren investiert, um den Materialkreislauf zu schließen und so den Bedarf an primären Rohstoffen zu senken. Damit positioniert sich das Unternehmen als Vorreiter in einer Branche, die stark vom Ressourcenverbrauch geprägt ist.
  6. OMV – Energie der Zukunft

    Die OMV, die auf Platz sechs rangiert, ist einer der größten Energiekonzerne Österreichs und steht an vorderster Front der Energiewende. Das Unternehmen investiert massiv in den Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere in grünen Wasserstoff und Biofuels. Mit Projekten wie der ReOil-Technologie, die es ermöglicht, aus Kunststoffabfällen synthetisches Rohöl herzustellen, arbeitet OMV an der Lösung eines der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit: der Plastikverschmutzung.

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    OMV entwickelt zudem großangelegte Projekte zur Produktion von grünem Wasserstoff, der eine Schlüsselrolle in der Dekarbonisierung der Industrie spielen wird. Diese Investitionen zeigen, dass OMV den Wandel von einem klassischen Erdölunternehmen hin zu einem diversifizierten Energieunternehmen vollzieht.
  7. Montanwerke Brixlegg – Recycling für die Kreislaufwirtschaft

    Ein neuer Akteur in den Top Ten ist Montanwerke Brixlegg, das sich von einer Position jenseits der Top 50 auf Rang 7 katapultiert hat. Das Unternehmen ist auf Kupferrecycling spezialisiert und hat innovative Technologien entwickelt, um aus Altmetallen und Schrott hochwertiges Kupfer zu gewinnen. Diese umweltfreundlichen Recyclingprozesse sind nicht nur effizient, sondern tragen erheblich zur Ressourcenschonung bei. Montanwerke Brixlegg zeigt, dass Recycling und Innovation Hand in Hand gehen können.
  8. Voestalpine – Hightech-Stahl für eine nachhaltige Zukunft

    Voestalpine, der renommierte Stahlkonzern, rangiert auf Platz 8 und steht für die Entwicklung von Hightech-Stählen und neuen, umweltfreundlicheren Produktionsprozessen. Eine der bedeutendsten Innovationen des Unternehmens ist der Einsatz von grüner Wasserstofftechnologie in der Stahlproduktion. Dies ermöglicht die drastische Reduktion des CO₂-Ausstoßes und stellt eine entscheidende Technologie für die Dekarbonisierung der Stahlindustrie dar.

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    Voestalpine setzt zudem auf smarte Fertigungslösungen, die in der Automobil- und Luftfahrtindustrie Anwendung finden, und kombiniert damit Nachhaltigkeit und höchste Qualität.
  9. FACC – Leichte Komponenten für die Luftfahrt

    Der Flugzeugkomponentenhersteller FACC bleibt stabil auf Rang 9 und trägt durch seine innovativen Leichtbaukomponenten zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes in der Luftfahrt bei. Durch den Einsatz modernster Verbundwerkstoffe entwickelt FACC Flugzeugteile, die nicht nur leichter, sondern auch robuster sind, was den Treibstoffverbrauch senkt und die Lebensdauer der Komponenten erhöht.
  10. Doppelmayr – Seilbahntechnik für urbane Mobilität

    Doppelmayr, der weltweit führende Seilbahnhersteller, hat es erneut in die Top Ten geschafft und belegt Rang 10. Neben den klassischen Anwendungen im Skitourismus setzt das Unternehmen verstärkt auf urbane Seilbahnsysteme. Diese umweltfreundlichen Verkehrsmittel bieten in überlasteten Städten eine attraktive Alternative zum Auto und tragen zur Reduktion von Staus und Emissionen bei. Doppelmayr zeigt, dass Seilbahntechnologie weit über den Tourismus hinaus Bedeutung hat und in der städtischen Mobilität der Zukunft eine zentrale Rolle spielen kann.

Österreichs innovativste Unternehmen 2024

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KI-Algorithmus untersuchte 176.000 Texte

In den letzten 12 Monaten führte das IMWF eine detaillierte Studie zur digitalen Sichtbarkeit der 498 größten Industrieunternehmen Österreichs durch. Dabei wurden alle öffentlich zugänglichen Online-Erwähnungen dieser Unternehmen systematisch erfasst und analysiert. Die Daten stammten aus einer Vielzahl von Quellen wie Nachrichtenportalen, sozialen Netzwerken, Blogs und spezialisierten Foren.

Ein eigens entwickelter, KI-basierter Algorithmus untersuchte etwa 176.000 Internet-Texte. Diese wurden nach den Kategorien „Produkte“, „Wirtschaftlichkeit“, „Nachhaltigkeit“, „Management“, „Arbeitgeber“ und „Innovation“ geordnet. Dabei wurde nicht nur die reine Anzahl der Erwähnungen, sondern auch deren Stimmung – ob positiv, neutral oder negativ – ausgewertet. Zusätzlich spielte die Reichweite der Plattformen eine Rolle, um den Einfluss der jeweiligen Erwähnungen zu bewerten.

>>> Ranking: Österreichs beste Arbeitgeber 2024

Jedes Unternehmen erhielt in den verschiedenen Kategorien einen Score, der auf der Menge der Erwähnungen sowie deren positiver Tonalität und Reichweite basierte. Die besten Unternehmen einer Kategorie erreichten die Maximalbewertung von zehn Punkten, während die anderen entsprechend abgestuft wurden. Der endgültige Gesamtscore resultierte aus einem gewichteten Durchschnitt der Einzelergebnisse. „Unser Ranking ist besonders aufschlussreich, weil es nicht nur die Positionen der Unternehmen darstellt, sondern auch die stark variierenden Bewertungen in den verschiedenen Reputationsbereichen aufzeigt“, erläutert Axel Maireder, Geschäftsführer des IMWF und Hauptautor der Studie.

Die Analyse macht deutlich, in welchen Bereichen die Unternehmen ihre Reputation besonders stärken konnten. Durch den präzisen Algorithmus werden selbst subtile Unterschiede in den Kommentaren erkannt, was zu einer sehr feingliedrigen Beurteilung der Unternehmensreputation führt.

Dr. Axel Maireder, Geschäftsführer des IMWF und Studienautor
Studienautor und Geschäftsführer der IMWF: Axel Maireder - © IMWF