Ein zentraler Aspekt der neuen Technologie ist die Fähigkeit, Materialien und daraus gefertigte Teile über die gesamte Lieferkette hinweg präzise zu identifizieren, auch nachdem das Material verschiedenen mechanischen und thermischen Prozessen unterzogen wurde. Traditionelle Markierungsmethoden wie Barcodes oder QR-Codes stoßen hier schnell an Grenzen. Bei Verarbeitungsgeschwindigkeiten von mehreren hundert Metern pro Minute wurde der Barcode beim Druck so lang, dass er nicht mehr lesbar war. Barcodes versagen auch, wenn diese bei der Verarbeitung geteilt werden. „Wir haben das probiert, aber bei den hohen Geschwindigkeiten wurde der Barcode bis zu 1,70 Meter lang. Das konnte kein System der Welt mehr lesen, genauso wie zerteilte Barcodes“, schmunzelt Leopold Pöcksteiner.
Deshalb entschieden sich die Linzer, angelehnt an die menschliche DNA, einen alphanumerischen Code zu entwickeln. So wird eine Codespur über die gesamte Länge aufgedruckt, bei einem Aluminiumcoil können das mehrere Kilometer sein. Dieser bleibt unabhängig von der Verarbeitung des Materials am Einzelteil identifizierbar. Dieser Code, der im Kern aus 14 Zeichen besteht, die sich nie wiederholen, ist teilungsinvariant – das heißt, er bleibt selbst dann eindeutig identifizierbar, wenn das Material zerschnitten und umgeformt wird.
Jeweils 14 Zeichen einer Codespur sind weltweit einzigartig und treten nie wieder auf, was eine präzise Rückverfolgbarkeit ermöglicht.