Auto-Industrie : AMAG erhält Großauftrag von Audi im ungarischen Györ

Audi erhält Aluminium in Bändern von der AMAG

Die AMAG liefert Audi Aluminium in Bändern, welches zukünftig für die Herstellung der Außenhautbauteile zum Einsatz kommt

- © Audi

Seit fast 20 Jahren verbindet die AMAG Austria Metall AG eine Partnerschaft mit Audi. Diese Zusammenarbeit wurde nun durch den bisher größten Vertrag in der Unternehmensgeschichte der AMAG weiter ausgebaut: Die AMAG liefert zukünftig hochwertigem Aluminium aus Ranshofen an das Audi-Werk im ungarischen Györ, wie es in einer Presse-Aussendung der AMAG heißt.

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Dabei handle es sich um den bisher größten Vertrag in der Unternehmensgeschichte des Alu-Konzerns. Im Rahmen dieses Großauftrages liefert die AMAG Aluminium in Form von Bändern, die zur Herstellung von Außenhaut- und Innenstrukturteilen verwendet werden. Das Aluminium ist ASI-zertifiziert, was für eine verantwortungsvolle Produktion und Verarbeitung nach den ASI-Performance- und Chain-of-Custody-Standards (CoC) steht.

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Langjährige Zusammenarbeit zwischen Audi und AMAG

Zum Volumen machte die AMAG keine Angaben. Es war vorerst auch niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren wurde etwa ein Auftrag der deutschen Ruag Aerostructures in Höhe von rund 100 Mio. Euro bekannt. Die Bauteile werden zunächst im Audi-Werk im ungarischen Györ verarbeitet. Dort wurde bereits vor Jahren mit der AMAG vereinbart, den bei der Produktion anfallenden Aluminiumschrott im Sinne eines Closed Loop wieder in den Wertschöpfungskreislauf zurückzuführen und in Ranshofen zu recyceln.

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„Der bisher größte Auftragserfolg mit unserem langjährigen Kunden Audi ist eine erfreuliche Bestätigung unserer Qualität sowie Zuverlässigkeit. Dieser Auftrag ist ein wesentlicher Meilenstein in der Umsetzung unserer Automobil-Strategie mit Schwerpunkt auf hochqualitative, innovative und nachhaltige Spezialprodukte. Mit unserer Closed-Loop-Partnerschaft und dem Recycling von Aluminium-Rücklaufmaterial aus dem Produktionswerk in Györ verbessern wir den CO2-Fußabdruck“, so Helmut Kaufmann, Vorstandsvorsitzender und Technikvorstand der AMAG Austria Metall AG.

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Bereits seit dem Jahr 2021 liefert die AMAG auch nach dem internationalen Chain-of-Custody-Standard der Aluminium Stewardship Initiative (ASI) zertifizierte Aluminium an Audi im deutschen Neckarslum. Das Material wird dort für die Aussenhaut der Heckklappe des A6 Avant verwendet. Für die AMAG bedeutete dieser Auftrag nicht nur den erstmaligen Verkauf von ASI-zertifiziertem Material überhaupt, sondern auch den Einstieg als Aussenhautlieferant für diese Modellreihe bei Audi.

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Der ASI Chain of Custody Standard definiert die Anforderungen an eine verantwortungsvolle Lieferkette für Aluminium. Er umfasst alle Stufen der Wertschöpfungskette von der Herstellung aus Bauxit oder Sekundäraluminium über die Verarbeitung in Gießerei und Walzwerk bis hin zum Endprodukt. Mit der ASI-Zertifizierung wird bestätigt, dass sowohl das von der AMAG eingesetzte Primär- und Sekundäraluminium als auch die unternehmensinternen Prozesse den hohen Anforderungen des Standards in Bezug auf Nachhaltigkeit entsprechen.

ASI-zertifiziertes Aluminium der AMAG wird im Audi Werk in Györ (Ungarn) für die Herstellung von Außenhaut- und Innenstrukturbauteilen verarbeitet. (©AMAG)
ASI-zertifiziertes Aluminium der AMAG wird im Audi Werk in Györ (Ungarn) für die Herstellung von Außenhaut- und Innenstrukturbauteilen verarbeitet - © AMAG

Leichtmetallfelgen mit Aluminium aus Österreich

Leichtmetallräder aus Aluminium sind heute in fast jedem Pkw serienmäßig verbaut und haben mit oft über 40 Kilogramm einen erheblichen Anteil am Aluminiumeinsatz in Fahrzeugen. Bis zu 95 Prozent Energie lassen sich beim Recycling von Aluminium im Vergleich zur Primärmetallgewinnung einsparen. In enger Zusammenarbeit mit Audi hat die AMAG im Jahr 2022 die Legierung AMAG AlSi7.REC entwickelt, die einen Recycling-Anteil von über 70 Prozent aufweist. Diese Legierung wurde schließlich zu Rädern verarbeitet.

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Die neue Legierung hat eine andere chemische Zusammensetzung, die es ermöglicht, den Recycling-Anteil zu erhöhen und Schrotte zu verwenden, die bisher für diese Art von Bauteilen nicht geeignet waren. Der hohe Recycling-Anteil reduziert die CO2-Emissionen erheblich. Das Alurad ist seit August 2022 als Audi Original-Zubehör für die Elektrofahrzeuge Audi Q4 e-tron und Audi Q4 Sportback e-tron erhältlich.

Alurad aus Recycling-Aluminiumlegierung, von Audi und AMAG gemeinsam entwickelt
Alurad aus Recycling-Aluminiumlegierung, von Audi und AMAG gemeinsam entwickelt - © Audi AG

Vorstandsvorsitzender Mayer hat AMAG verlassen

Nach rund 16 Jahren im Vorstand der AMAG Austria Metall AG (AMAG) scheidet Dr. Gerald Mayer zum 1. Januar 2024 aus dem Unternehmen aus. Es sei sein eigener Wunsch gewesen, seinen Vorstandsvertrag einvernehmlich vorzeitig aufzulösen. Diesem Wunsch entsprach der AMAG Aufsichtsrat in seiner Sitzung Mitte Oktober. Mayer war seit 2007 als Finanzvorstand für die AMAG tätig. Mit 1. März 2019 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. In die Zeit seiner Tätigkeit als Mitglied des Vorstandes fielen wichtige strategische Entscheidungen. Unter anderem konnte die AMAG erfolgreich an die Wiener Börse gebracht werden.

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„Gerald Mayer hat die positive Entwicklung der AMAG wesentlich mitgestaltet. Neben wichtigen strategischen Meilensteinen wurden zuletzt die Auswirkungen geopolitischer Krisen sowie die COVID-19-Pandemie vorbildlich bewältigt. Wir bedauern den Schritt, zeigen aber gleichzeitig auch Verständnis dafür und wünschen ihm alles Gute für den weiteren Lebensweg. Der Prozess zur Suche eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin wurde umgehend eingeleitet", so Herbert Ortner, Aufsichtsratsvorsitzender der AMAG Austria Metall AG.

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Helmut Kaufmann wird mit 1. Jänner 2024 die Nachfolge von Gerald Mayer als Vorstandsvorsitzender des oberösterreichischen Aluminiumkonzerns AMAG antreten. Der Aufsichtsrat hat Kaufmann für diese Funktion bestellt. Demnach läuft der Vertrag des bereits als Technikvorstand tätigen Kaufmann bis Ende 2026.

AMAG Gerald Mayer CEO
Hat die AMAG auf eigenen Wunsch verlassen: CEO Gerald Mayer - © Wildbild/AMAG