Neuer CEO von Aluminiumhersteller AMAG : AMAG: Aluminiumunternehmen spürt Auswirkungen der Rezession

Die AMAG verdoppelt ihren Gewinn im Vergleich zum Vorjahr. AMAG Metall Arbeiter

Österreich News: Neben den Auswirkungen der Rezession auf das Metallunternehmen gibt es auch im Vorstand der AMAG personelle Änderungen.

- © Hermann Wakolbinger / AMAG

Beim oberösterreichischen Aluminiumkonzern AMAG ist der Gewinn in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres deutlich zurückgegangen. Der Gewinn sank auf 69,7 Mio. Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 106,7 Mio. Euro gewesen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 166,0 Mio. Euro. Im Vorjahr hatte es mit 217,4 Mio. Euro einen Rekordwert erreicht. Dennoch sei die Ergebnisentwicklung vor dem Hintergrund der Rezession solide, zeigte sich der Vorstand zufrieden.

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Der Umsatz ging auf 1,14 Mrd. Euro zurück, nach 1,35 Mrd. Euro im Vorjahr. Hier hätten sich vor allem die gesunkenen Aluminiumpreise und der geringere Absatz von Aluminium-Walzprodukten bemerkbar gemacht. Die Nachfrage aus dem Luftfahrt- und Automobilsektor sei weiterhin positiv, während bei industriellen Anwendungen, Sport- und Architekturprodukten deutliche Rückgänge zu verzeichnen gewesen seien. Eine zufriedenstellende Ertragslage am Standort Kanada trug dazu bei, die Einbußen zu kompensieren.

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Über dem Vorkrisenniveau

"Mit einem operativen Ergebnis deutlich über dem Vorkrisenniveau aus 2019 blicken wir insgesamt auf eine zufriedenstellende Ergebnisentwicklung zurück. Dennoch verschont die aktuelle Rezession auch die AMAG nicht", sagte der Vorstandsvorsitzende, Gerald Mayer, laut Aussendung. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 102,2 Mio. Euro um ein Drittel unter dem Vorjahreswert (Q1-Q3/2002: 151,6 Mio. Euro). Beim operativen Cashflow erzielte der Konzern ein deutliches Plus von 157,0 Mio. Euro nach 40,5 Mio. Euro im Vorjahr.

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Für das Gesamtjahr 2023 wird vom Vorstand ein EBITDA zwischen 175 Mio. Euro und 195 Mio. Euro erwartet. Das Marktumfeld sei jedoch nach wie vor von den geopolitischen Konflikten sowie von der Entwicklung der Zinsen und der Inflation geprägt und könne sich entsprechend schnell ändern.

Vorstandsvorsitzender Mayer scheidet mit Jahreswechsel aus dem Unternehmen aus

Um sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen zu können, hat Gerald Mayer nach rund 16 Jahren im Vorstand der AMAG Austria Metall AG (AMAG) den Wunsch geäußert, seinen Vorstandsvertrag einvernehmlich vorzeitig aufzulösen. Diesem Wunsch hat der Aufsichtsrat der AMAG in seiner heutigen Sitzung einstimmig entsprochen. Gerald Mayer ist seit dem Jahr 2007 als Finanzvorstand für die AMAG tätig und wurde mit Wirkung zum 1. März 2019 zusätzlich zum Vorsitzenden des Vorstandes bestellt. Während seiner Vorstandstätigkeit wurden wesentliche strategische Weichenstellungen vorgenommen. Unter anderem wurde die AMAG erfolgreich an die Wiener Börse gebracht.

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Herbert Ortner, Aufsichtsratsvorsitzender der AMAG Austria Metall AG, äußert sich dazu folgendermaßen: „Gerald Mayer hat die positive Entwicklung der AMAG wesentlich mitgestaltet. Neben wichtigen strategischen Meilensteinen wurden zuletzt die Auswirkungen geopolitischer Krisen sowie die COVID-19-Pandemie vorbildlich bewältigt. Wir bedauern den Schritt, zeigen aber gleichzeitig auch Verständnis dafür und wünschen ihm alles Gute für den weiteren Lebensweg. Der Prozess zur Suche eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin wurde umgehend eingeleitet.“

Österreich News: Gerald Mayer, der CEO der Austria Metall AG (AMAG), verabschiedet sich nach einer 16-jährigen Amtszeit im Vorstand. Sein Rücktritt erfolgt trotz wirtschaftlicher Herausforderungen, die zu einem Gewinnrückgang in den ersten drei Quartalen dieses Geschäftsjahres geführt haben. Das Bild zeigt Gerald Mayer, wie er das Unternehmen verlässt, und wirft einen Blick auf die Veränderungen und die Zukunftsaussichten von AMAG.

- © AMAG

Wie stabil ist der Vorstand nun?

Eine geordnete Übergabe an den neuen Vorstandsvorsitzenden und damit die unveränderte Fortsetzung des profitablen Wachstumskurses der AMAG ist das klare Ziel des Aufsichtsrates. „Ich bin dankbar, dass ich in 16 Jahren Vorstandstätigkeit gemeinsam mit einem herausragenden Team zur Entwicklung der AMAG beitragen durfte. Die AMAG konnte in dieser Zeit den Umsatz mehr als verdoppeln und ist zweifelsohne als Produzent von hochqualitativen Spezialprodukten mit einer ausgewiesenen Recyclingstärke weltweit anerkannt. Von der positiven Zukunft der AMAG bin ich überzeugt, für mich ist jedoch die Zeit zur beruflichen Veränderung gekommen", so Gerald Mayer in einer Aussendung.

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Dem Vorstand der AMAG gehören mit Helmut Kaufmann, Technikvorstand der AMAG, und Victor Breguncci, Vertriebsvorstand der AMAG, weiterhin zwei erfahrene Experten an. Der Vertrag von Helmut Kaufmann als Mitglied des Vorstandes wurde im Vorjahr vorzeitig bis zum 30. April 2026 verlängert. Helmut Kaufmann ist seit 2007 Mitglied des Vorstandes der AMAG, ebenso wie Gerald Mayer. Seit 2019 ist Victor Breguncci Mitglied des Vorstandsteams. Sein Vertrag wurde bereits im Jahr 2021 vorzeitig verlängert und läuft nun bis 31. Mai 2026.