Pharmalogistik : Diese Taschensorter stecken alles in die Tasche

TGW hat den neuen Taschensorter als „Weltpremiere“ auf der heurigen Logimat erstmals vorgestellt.
- © tgw"Überall dort, wo eine große Anzahl von Kleinteile-Aufträgen aus einem breiten Produktspektrum effizient und zuverlässig zusammengestellt werden muss, verrichten Taschensorter seit vielen Jahren ihren Dienst in Logistikzentren. Sie sind perfekt auf die Anforderungen des E-Commerce, insbesondere im Fashion Bereich, abgestimmt", erklärt TGW-Manager Matthias Stötzner, der als Vice President Pocket Sorter bei TGW für diesen Bereich verantwortlich ist, die Technologie.
Nie mehr die wichtigsten News aus Österreichs Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in Ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!
Perfekt auf die Anforderungen des E-Commerce abgestimmt.Matthias Stötzner, Vice President Pocket Sorter, TGW
Intralogistik Innovation: Taschensorter mit neuen Funktionen
Dabei seien die Taschensorter-Lösungen aus der Intralogistik nicht mehr wegzudenken und in den vergangenen Jahren bei vielen Kunden in den Fokus gerückt, da sie verschiedene Vorteile mitbringe, heißt es von Knapp. Vorteile seien dabei etwa die Möglichkeit zur permanenten Optimierung durch die integrierte Erfassung analytischer Daten, der mögliche automatische Be- und Entladeprozess einer Tasche, vollautomatische Pick-Prozesse auf Einzelteilbasis aus dynamischen Lagerbereichen und vollautomatische Sortierung und Sequenzierung einzelner Aufträge bis zum Packplatz, Platzersparnis durch den hängenden Transport, die Installation auf verschiedenen Ebenen bis unter die Decke eines Lagers und noch einige mehr.
>>> Dachser erweitert sein Leistungsportfolio für B2C-Lieferungen
Dabei wurden Taschensorter in den letzten Jahren "mit immer höherer Leistung ausgestattet und mit zusätzlichen Funktionen aufgerüstet", so TGW-Manager Stötzner. Als Beispiel nennt er Taschen, die an jeder Stelle automatisch geöffnet und entleert werden können. "Die Einschränkungen der zugrunde liegenden Technologie sind jedoch geblieben. Herkömmliche Taschensortierer sind sehr laut, schlecht zu skalieren und aufwändig im Betrieb", konstatiert Stötzner.

Neuer Taschensorter von TGW als "Gamechanger für die Intralogistik"
Auf den Umstand, dass konventionelle Taschensorter darauf ausgelegt sind, Spitzenlasten abzudecken und deshalb außerhalb dieser Peakzeiten viel Potenzial ungenutzt lassen, hat TGW mit dem SmartPocket reagiert. Der neue Taschensorter setzt statt auf eine Schleppkette auf mobile Roboter, die sich in einem Schienennetz selbstständig ans Ziel bewegen und ist deshalb auf den tatsächlichen Bedarf maßgeschneidert.
>>> Wie Simulation die Intralogistik effizienter macht
„Die disruptive Hängefördertechnik nutzt autonome sensorgesteuerte Roboter, die sich in einem Schienensystem samt Kreuzungen selbstständig in Richtung Ziel bewegen. Dieser Ansatz bringt sehr hohe Flexibilität im Anlagendesign und -betrieb und ermöglicht hohe Skalierbarkeit und optimale Redundanz. Stehzeiten werden signifikant minimiert“, sagt Stötzner. Das System kombiniere die geschätzten Eigenschaften eines Taschensortierers mit den Vorteilen autonomer mobiler Roboter und löse damit viele der Einschränkungen.
Von der Vertragsunterzeichnung bis zum Go-live dauere es nur sechs Monate, zusätzliche Leistung in Form weiterer Module könnten Kunden einfach dazu kaufen, so der TGW-Manager.
>>> Logistik 4.0: Wie die Digitalisierung die Logistikbranche verändert
Knapp integriert ersten Taschensorter in der Pharmalogistik
Auch bei Knapp arbeite man marktorientiert dauerhaft an neuen Lösungen und Innovationen, um die Anforderungen der "vielen unterschiedlichen" Kunden zu erfüllen, weshalb man im Vorfeld keine Details bekannt geben könne. Jedenfalls reichten die Anwendungsfelder von E-Commerce Aufträgen über das Store Fullfillment bis hin zur Retourenabwicklung.
>>> Technologische Zeitenwende im Gesundheitswesen
Nun hat Knapp auch erstmals eine vollautomatische Taschensorteranlage der Serie AutoPocket in einem Pharmalager in Litauen integriert. Das pharmazeutische Großhandelsunternehmen Limedika suchte nach einer Logistiklösung für unterschiedliche Auftragsstrukturen, raschen Auslieferungszeiten und einer möglichst kleinen Fehlerquote. Durch die Taschensorteranlage AutoPocket verfügt Limedika nun über eine vollautomatisierte Auftragszusammenführung, eine effiziente Multi-Channel-Auftragsabwicklung, eine lückenlose Dokumentation und ein flexibles Design mit Spielraum für weiteres Wachstum.
Dabei konnte die bestehende Struktur eines klassischen Pharma-Lagers aus Schnelldrehautomaten, Fachbodenregalen sowie Kontroll- und Versandstationen im Wesentlichen unverändert bestehen bleiben, heißt es von Knapp. Hauptsächlich Aufträge der Kategorie Click&Collect für Apotheken als auch Artikel aus E-Commerce-Bestellungen, die direkt an den Verbraucher geliefert werden, kommen gesammelt aus den unterschiedlichen Lagerplätzen und werden an den Beladestationen einzeln in die Taschen des AutoPocket-Systems abgegeben. Die AutoPocket ermöglicht es, an jeder beliebigen Stelle im Lager Waren automatisch und punktgenau abzugeben, ohne dabei die Geschwindigkeit zu reduzieren oder anzuhalten. Weitere Features ermöglichen Limedika eine effiziente Batch-Kommissionierung bei hundertprozentiger Nachverfolgung der Serien- und Chargennummern.
>>> Die 55 größten Logistiker Österreichs
„Die Kombination AutoPocket und klassische Pharmagroßhandel-Logistik ist einzigartig. Wir sind stolz, dass wir Geschichte schreiben durften und überglücklich über die Performance, die hält, was versprochen wurde“ Arûnas Grigaliûnas, Director Logistics Limedika.