Umsatzrückgang beim Leuchtenhersteller : Zumtobel mit weniger Umsatz wegen hoher Lagerbestände seiner Kunden

Wie die hohen Strompreise dem vorarlberger Unternehmen sogar helfen könnten.

Zumtobel: Schlechtes Halbjahresergebnis wegen hoher Lagerbestände der Kunden

- © Zumtobel

Hohe Lagerbestände bei Kunden im Komponentengeschäft machen dem Vorarlberger Lichtkonzern Zumtobel zu schaffen. Nach der Coronapandemie habe es einen Umsatzschub gegeben, wegen der Schwierigkeiten in den Lieferketten hätten sich die Kunden langfristig bevorraten müssen. Nun würden die Lager langsamer abgebaut als erwartet, sagte CEO Alfred Felder am Mittwoch im Gespräch mit der APA. Für die kommenden Quartale sei er aber "vorsichtig optimistisch".

>>> Das sind die größten Industrieunternehmen in Vorarlberg

Während das Geschäft in Österreich gut läuft, werde die schleppende Konjunktur in wichtigen Märkten, vor allem in Deutschland, dazu führen, dass die Lager nicht wie erwartet ab Mai geräumt werden, so Felder. Zumtobel spüre auch den Rückgang im Neubau aufgrund steigender Zinsen und Materialkosten. Positiv wirke sich hingegen aus, dass die neuen EU-Vorschriften zur Energieeffizienz - insbesondere das seit September geltende Verbot von Leuchtstoffröhren - und die hohen Strompreise die Unternehmen motivierten, ihre Beleuchtungssysteme zu erneuern.

Nie mehr eine wichtige News aus der Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in Ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!

CEO Alfred Felder: "Vorsichtig optimistisch"

- © Zumtobel

Vorsichtig optimistisch

Zumtobel sei auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten, derzeit würden Projekte "sondiert" und geprüft, "ich hoffe, dass wir irgendwo im nächsten Jahr konkretere Aussagen treffen können", so Felder. Inhaltlich geht es Zumtobel um den Zukauf von Know-how in Bereichen wie "vernetztes Licht" oder IoT (Internet of Things), also insbesondere um innovative Unternehmen, etwa in den Bereichen Sensortechnologie oder spezialisierte Software. Zumtobel stellt selbst keine Komponenten für Elektroautos her, denkt aber darüber nach, in den Bereich Ladestationen einzusteigen.

>>> Zumtobel: Mehrkosten "konsequent weitergegeben"

Der Umsatz von Zumtobel sank im ersten Quartal um 9 Prozent auf 285,6 Millionen Euro, das operative Ergebnis um knapp ein Viertel von 19 auf 14,5 Millionen Euro. Das Konzernergebnis sank von 10,9 auf 9,8 Mio Euro. Für das Geschäftsjahr 2023/24 rechnet Zumtobel nun mit einem Umsatzrückgang "im einstelligen mittleren Prozentbereich" statt eines Anstiegs von 1 bis 4 Prozent. Die Prognose für die EBIT-Marge von 3 bis 6 Prozent wird beibehalten - unter der Voraussetzung, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter verschlechtern.

Überraschender Umsatzeinbruch

Mit einem überraschenden Umsatzeinbruch im Components Segment hat der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 zu kämpfen. Der Gesamtumsatz des Konzerns dürfte demnach im ersten Quartal um 9 Prozent auf 286 Millionen Euro sinken - nach 314 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

>>> Konjunktur: Österreichs Industrie steckt in Rezession

Mehr als 25 Prozent beträgt der Umsatzeinbruch im Segment Components zu Beginn des Geschäftsjahres, heißt es in der Mitteilung vom Dienstagabend. Die Sparte erwirtschaftete im ersten Quartal lediglich einen Umsatz von 77 Millionen Euro. Im allerdings sehr starken Vorjahr waren es noch gut 103 Millionen Euro gewesen. Hauptgrund für den Rückgang seien anhaltend hohe Lagerbestände auf Kundenseite, teilten die Vorarlberger mit.

>>> Top 250 Unternehmen in Österreich

Im kurzfristigeren Lighting-Segment sei der Umsatz zu Beginn des Geschäftsjahres stabil gewesen. An der Margenprognose (Ebit) für das Gesamtjahr von 3 bis 6 Prozent hält das Unternehmen ebenfalls fest.